Kamelot und Xandria + Support am 20.11.2012 in Hamburg

”Überzeugende Acts!”

Band: Kamelot

Vorbands: Xandria, Triosphere & Blackguard

Location: Markthalle, Hamburg

Homepage: http://www.markthalle-hamburg.de

Datum: 20.11.2012

Einlass: 19:00 Uhr / Konzertbeginn: 19:15 Uhr

Kosten: VVK: 26 €; AK: 30 €

Besucher: ca 400-500

Veranstalter: ICS Festival Service GmbH (http://www.ics-int.com/de/)

Heute berichten wir von Time For Metal wieder mal aus der schönen Hansestadt Hamburg, die für Metalheads fast jeden Tag etwas zu bieten hat. Im Programm heute: Kamelot, die mit ihrem brandneuen Silverthorn-Album unterwegs sind und tatkräftig von Xandria (mit neuer Frontfrau Manuela Kraller) sowie Triosphere und Blackguard unterstützt werden.

Den Anfang machen Blackguard aus Kanada, die noch bis 2008 unter den Namen Profugus Mortis in die Schlacht zogen und 2009 im Zuge des Paganfests die Markthalle das erste Mal unsicher gemacht haben. Die Möglichkeit sich voll zu entfalten haben Blackguard auf dem Gig heute jedoch nicht. Direkt nach Einlass müssen die Musiker schon auf die Bühne und bekommen eine gefühlte Spielzeit von 20 Minuten, die – wenn überhaupt – reicht, um dem noch geringen Publikum eine kleine Kostprobe ihres Könnens zu präsentieren. Wem die kurze Zeit jedoch genügt hat, der darf sich am Ende des Abends über den Ausverkauf am Merchandise-Stand freuen, denn „50% auf alles“ ist eine ordentliche Kampfansage – wer da nicht zugreift, ist selber Schuld.

Bei Triosphere wird es sichtbar voller, was man nicht auf die spielerischen Künste schieben darf, sondern eher auf die Tatsache, dass vor 20 Uhr nur wenige den Weg in die Markthalle gefunden haben. Auf gleichem Niveau wie zuvor Blackguard spielen die Norweger um Frontfrau Ida Haukland einen Mix aus Progressive und Power Metal, der durch symphonische Elemente unterstützt wird. Neben Idas Gesang kommen die beiden männlichen Background-Gesangsfarben beim norddeutschen Publikum gut an. Eine ansehnliche Show der Skandinavier, die bei allen Beteiligten positiv im Gedächtnis bleiben wird.

Auf Xandria, die direkt vor Kamelot spielen, sind viele gespannt: Wie wird sich Manuela Kraller machen und viel wichtiger: Kann sie das Niveau des ersten, mit ihr eingespielten Albums Neverworld’s End live erreichen? Um die erste Frage zu beantworten: Die Ex-Haggard Sängerin passt optisch und gesanglich hervorragend in die Truppe! Mit Nightwish-Parallelen und starkem Selbstbewusstsein macht sie sich definitiv Freunde in Hamburg. Ins Set schaffen es die starken Stücke Valentine, Blood On My Hand und Soulcrusher, die durch weitere neue Songs unterstützt werden. Um Frage Zwei zu beantworten: Auf Platte wirken die Hits druckvoller und auch die Lautstärkeschwankungen im Gesang findet man auf dem Silberling natürlich nicht. Dennoch lässt sich Xandria beim kalten Bierchen für 3 € und unalkoholischen Getränken (Kosten: 2 €) ganz gut anhören.

Der heutige Hauptact ist ganz klar Kamelot. Die US-amerikanische Band präsentiert heute ihren neuen Sänger Tommy Karevik, nachdem Roy Khan aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste. Von Beginn an singt er sich durch seine warme Ausstrahlung in die Herzen der Konzertbesucher. Mit einer umwerfenden Stimme bringt er nicht nur die Frauen (z.B. in schnellen Stücken wie The Great Pandemonium und der Ballade Song For Jolee) zum Schmelzen. Wer auf Melodic Power Metal mit progressivem Einschlag steht, kommt an Kamelot, die in allen Belangen einfach weltklasse sind, nicht vorbei. Die Background-Sängerin in ihrem optisch variierenden Erscheinungsbild setzt dem Ohrenschmaus dann noch das i-Tüpfelchen auf. Als Highlight lässt sich der Song Sacrimony (Angel of Afterlife) feiern, zu dem auch der aktuelle Videoclip gedreht wurde. Das Können der einzelnen Musiker wird in den Soli noch einmal zusätzlich unterstrichen. Bei diesem perfekten Auftritt geraten die anfänglichen Probleme am Bass komplett in Vergessenheit und enden in einer großen Party, die erst auf der After Show Party enden soll!

Fazit: Die ICS Festival Service GmbH hat erneut das richtige Händchen für eine hochwertige Tour bewiesen, die sogar an einem Dienstagabend um die 500 Besucher in die Martkhalle gelockt hat. Mit stimmigen Support Acts, einem interessanten Co-Headliner in Form von Xandria und Kamelot als Headliner kann man einfach nichts falsch machen. Hinzu kommt, dass Kamelot über sich hinausgewachsen sind und durch extreme Fannähe von allen ins Herz geschlossen wurden. Wer heute mit von der Partie war, wird auch beim nächsten Besuch der Amerikaner in der Hansestadt am Start sein! Ein kleiner Dämfper waren – wenn überhaupt – die Laustärkeschwankungen beim Gesang von Manuela Kraller (Xandria), die zwar irgendwo ins Gesamtbild eingegriffen haben, aber zum Glück nicht gravierend waren.