Lonely Kamel – Shit City

“Her mit den Schlaghosen und Rollkragenpullis!“

Artist: Lonely Kamel

Herkunft: Oslo, Norwegen

Album: Shit City

Spiellänge: 44:09 Minuten

Genre: Hard Rock, Stoner Rock, Heavy Blues

Release: 29.08.2014

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/lonelykamel

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Thomas Brenna
Gitarre, Hintergrundgesang – Lukas Paulsen
Bassgitarre – Stian Helle
Schlagzeug – Espen Nesset

Tracklist:

  1. Shit City
  2. White Lines
  3. Is It Over?
  4. I Feel Sick
  5. Seal The Perimeter
  6. Freezing
  7. BFD
  8. Falling Down
  9. Nightjar (Necromandus Cover)

Lonely Kamel - Shit City_Albumcover

Wenn man den Bandnamen Lonely Kamel hört und weiß, dass das Quartett Stoner Rock, Heavy Blues und Hard Rock kombiniert, was glaubt man dann, woher die Jungs stammen könnten? England? Vielleicht aus den USA? Falsch, falsch und nochmals falsch. Lonely Kamel kommen aus Norwegen! Mit Shit City bringen sie im August dieses Jahres ihr viertes Album auf den Markt.

Der Sound klingt typisch nach Stoner Rock, dem man noch ein paar Psychedelic-Elemente untergejubelt hat: Etwas nach Proberaum und wie vor vielen, vielen Jahren entstanden. Aber wies das eben so ist mit Platten, die eigentlich frisch sind und doch so alt klingen: Es soll zwar authentisch wirken, macht für mich aber den Anschein, als wolle man mit dem „schlechten“ Klang etwas vertuschen. Vielleicht, dass man ohne gewisse Effekte gar nicht so besonders und unverbraucht klingt? Ich weiß es nicht. Jedenfalls bin ich kein Fan dieser Soundspielerei und finde so nur schleppend einen Zugang zur Musik. Aber…

Während die Rhythmusfraktion teilweise schon hypnotisch immer die gleichen Tonfolgen spielt, wird der Hörer von der Leadgitarre hinterrücks eingefangen und kann sich nicht mehr wehren. In einem Strudel aus bunten Blümchen, Drogen und Sex (hä?) verliert man sich schnell in Shit City und hat das Bedürfnis die Schlaghosen und Rollkragenpullis auszupacken und die Wände mit Mustertapete zu tapezieren.

Fazit: Shit City von Lonely Kamel bringt mich in einen Zwiespalt. Einerseits mag ich auf „alt“ getrimmte moderne Musik nicht, aber dennoch wissen die Norweger, wie man den Hörer fesselt und nicht mehr davonkommen lässt. Wie machen die das? Wer Musik für die nächste Whiskey & Zigarren-Party braucht, kann hier zuschlagen und sich geradewegs zurück in die 70er Jahre versetzen lassen.

Anspieltipps: It Is Over? und Seal The Perimeter
Petra D.
7.7
7.7