“Null und Nichtig!“
Artist: Lost Boyz Army
Herkunft: Ruhrgebiet
Album: … denn das Leben wartet nicht
Spiellänge: 56:51 Minuten
Genre: Oi, Punk, Hardcore
Release: 07.11.2014
Label: KB Records
Link: http://www.lostboyzarmy.de
Bandmitglieder:
Gesang – Peter „Zoni“ Niemann
Gitarre und Backgroundgesang – Sven
Bassgitarre – Ätzer
Schlagzeug – Andre
Tracklist:
- Nichts tut mir Leid
- Manchmal geil
- In der Nacht
- Für Alle
- G.W.W.S.T.T.L.B.
- Marie
- Wer ist der nette Mann
- Uns trennen Welten
- Jetzt noch nicht
- Skinderella
- Einmal noch
- Kowalski
- Steh auf, komm raus
- Nein Danke
- Nicht mal vielleicht
- Im Feuer
- Gekreuzte Hämmer
„Vielleicht solltest du die Rezi einfach nicht schreiben?“ Ich sitze mit einem befreundeten Musikjournalisten bei mir zu Hause und schildere ihm mein Problem: Wie soll ich mit einer Band umgehen, die mit Stefan Weidner verglichen wird (und in einigen Songs sogar dessen bekanntester Band wohlwollenden Tribut zollen), die „Nichts für Trendhinterherjäger [und] Modepussies dafür [aber] herrlich gerade und ehrliche Männermusik“ (Last FM, 25.01.2015) macht und dabei mit ihrem Aufruf zu kurzsichtiger „Stammtischstrategie“ und anderen Thesen eine faschistoide Ideologie propagiert?
Auf der anderen Seite scheint die Band, die aus der Ruhrpott -Oi- Band Verlorene Jungs hervorging, fest in der Punk Szene etabliert zu sein und unterstützt angeblich die Initiative „Laut gegen Missbrauch“. In zahlreichen Kritiken wird die vermeintliche Realitätsnähe und die Energie der Band gelobt.
So gerne ich die Politik in der Beurteilung der Musik (die ich übrigens irgendwo zwischen den frühen Hosen und den Onkelz vollkommen langweilig finde) auch ausklammern würde, kann ich das doch vor allem in einem solchen Fall nicht leisten. Da bin ich auch gerne zu sehr „Modepussy“ und zu wenig „Mann“.
Das Dilemma ist nun wohl hinreichend skizziert. Nichts dazu sagen möchte ich aber dennoch nicht. Natürlich verfestigt gerade diese Art von negativer Kritik den „Status“ der Band in ihrer Szene noch weiter, aber dennoch möchte ich zumindest den Unentschiedenen ans Herz legen: Seht genau hin, mit wem ihr es in dieser Szene zu tun bekommt. Von „Gemeinsam sind wir stark“ zu „Wir gegen die“ und „Die sind schuld“ ist es nicht weit.