Memoriam – For The Fallen

“Suchen ihren Platz zwischen Bolt Thrower und Benediction!“

Artist: Memoriam

Herkunft: Birmingham, UK

Album: For The Fallen

Spiellänge: 43:40 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.03.2017

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.facebook.com/Memoriam2016/?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang – Karl Willetts
Gitarre – Scott Fairfax
Bassgitarre – Frank Healy
Schlagzeug – Andrew Whale

Tracklist:

  1. Memoriam
  2. War Rages On
  3. Reduced To Zero
  4. Corrupted System
  5. Flatine
  6. Surrounded By Deadth
  7. Resistance
  8. Last Words

Letztes Jahr gegründet und gleich das Party.San zerlegt, geht es für Memoriam in diesem Monat an das erste Studioalbum. Die Männer aus Birmingham, bekannt durch ihr Schaffen bei Bolt Thrower, Benediction usw., ziehen als Death Metal Elite in eine neue ganz eigene Schlacht. Live und auch mit der letzten Demo in Kontakt gekommen, wurde man schon ordentlich auf For The Fallen angefixt. Der Nackenbrecher kommt auf acht Titel, die in 43 Minuten durch die tödliche Sanduhr rieseln.

Mit Karl Willetts, ehemals Bolt Thrower, hat die Formation ein Gesicht am Mikrophon, welches weltweit eine der höchsten Positionen einnimmt. Seine Growls stehen für einen gradlinigen Weg, Experimente Fehlanzeige, und dabei trotzdem jahrzehntelang eine gnadenlose Waffe. Die Konstellation des Quartetts aus halb Benediction und Bolt Thrower geht ohne Frage auf. Zudem zupft kein anderer als das Monster Frank Healy die tiefen Saiten, die schon Napalm Death oder Anaal Nathrak zum Zittern brachten. Gleich zum Start muss, oder darf, wie man es nimmt, Memoriam zeigen, was in ihm steckt. Als beinahe dreiminütiges Instrumental-Intro erzeugen die Äxte einen Schreddersound, dem Karl Willetts zum Ende erste Vocals beimischt. Kleine Einspielung und Bühne frei für War Rages On, der nicht gleich alle Register zieht, sondern langsam an Eigendynamik aufnimmt. Mit ansprechendem Todesblei-Groove trabt die Komposition vom Stapel, trotzdem hätte man gerne die zwingende Todeskelle öfter mal wie einen scharfen Säbel an der Kehle. Mit leichtem Zug an der Handbremse kommt immer wieder ein gemächliches Feeling auf, was den Jungs aus UK ohne Frage nicht schlecht zu Gesicht steht, und im Normalfall beherrschen sie zudem das Geschick, den Brustkorb im passenden Augenblick aufzusprengen.

Alles in allem eine solide Platte, was mit Reduced To Zero, Corrupted System und Flatine im mittleren Sektor aus den Boxen gedrückt wird. Nur ein Vorwurf muss man der Startruppe machen:  die Zügel werde gerne zu locker gelassen. Wo schon längst die Köpfe der Gefangenen hätten rollen können, schleichen Resistance oder Last Words immer noch durch muffige Verliese, um den Opfern langsam den Sauerstoff zum Leben zu nehmen.

Fazit: Lebenszerstörend ohne Massaker bleibt das ganz große Gemetzel aus. Trotzdem kann man Fans der bereits genannten Gruppen Memoriam ans Herz legen. Die Gedanken an die alte bzw. andere Kunst der einzelnen Protagonisten sollte man beiseite schieben und die Band als was ganz Eigenständiges wirken lassen, dann springt der Funke langsam über und kann die letzten gesunden Gehirnzellen zersetzen.

Anspieltipps: Corrupted System und Resistance
Rene W.
7.9
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