Metallize Vol. 5 am 05.11.2011 in Aachen

Bands: Cause Of Divorce, The Assault, Havocate, Nonne Kati

Location: Musikbunker Aachen e.V.

Homepage: http://www.musikbunker-aachen.de/musikbunker/de/pages/home/home.php

Datum: 05.11.2011

Kosten: 5 €

Besucher: ca. 60 – 70

Zum 5. Jubiläum des Metallize in der Stadt der Maschinenbauer, Aachen, ist eine besondere Band zu Gast, die extra eine lange Busfahrt aus Georgien auf sich genommen hat, um heute Abend ihre Musik präsentieren zu können. Aber dazu später mehr.

Ausnahmsweise mache ich mich mal ohne WG-Chaot SpikeReaper auf den Weg in den Musikbunker. Nach vielen technischen Problemen und unvorhergesehenen Stopps/Wartezeiten, erreiche ich endlich meine Destination und begebe mich über einen kleinen Umweg bei meinem Lieblings-Dönermann zum Musikbunker.

Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch komme ich am Bunker an und sehe bereits einige Metalheads, die vor noch geschlossenen Türen stehen und sich feucht-fröhlich auf den heutigen Abend vorbereiten.

Um 20:00 Uhr ist es dann auch soweit – der Musikbunker öffnet und die feiertwütigen, gut gelaunten Langhaare strömen hinein.

Es dauerte ein wenig, bis endlich um 21:00 Uhr die erste Band des heutigen Abends – und gleichzeitig Lokalmatadore – Cause Of Divorce, die recht kleine Stage betreten, um die Menge aufzuheizen. Sie schwingen keine langen Reden, sondern Drumsticks und Plektren und rotzten ihre Musik nach allen Regeln der hohen Kunst des Grindcores in das noch schüchtern wirkende Publikum. Eine Death-/Grindcore-Mischung bekommt die Hörerschaft geboten – schräg-schrilles Riffing, knallharte Drumsalven und tief-kratziges Growling. Sie geben sich viel Mühe bei ihrem Auftritt, nur leider wird ihrem Aufruf, doch näher an die Stage zu kommen, um nicht gänzlich alleine dort vorne zu stehen, nur bedingt nachgekommen. Als Opener hat man es immer schwer – kein Frage, aber Cause Of Divorce ist ein sehr guter Opener, der den Applaus der kopfnickenden Metalheads mehr als verdient hat!

Tracklist

  1. Defending A Dream
  2. Slaves And Pawns
  3. Altera Anticrista
  4. Kainophobia
  5. About Eagles And Other H.A.
  6. Deus Vult
  7. Lucid Dreaming
  8. Acromatic Apes
  9. Catch-22
  10. Cellphone Terrorism

In der – etwas längeren – Umbaupause gönne ich mir mein zweites Bierchen des Abends – der Bierpreis schwankt zwischen 1,50 € für 0.3 l und bis zu 2,50 € für ein Weizen. Kurz darauf betreten The Assault aus unserem schönen Nachbarland, der Niederlande, die Bühne.
Anders als bei Cause Of Divorce kommen nun mehrere Metalheads an die Stage, um das Haupthaar zu den Thrash und Melodic Death Metal-Klängen der Band zu schütteln. Ihre Musik ist vom Songablauf dem von Metallica sehr ähnlich – ein kleines musikalisches Interlude ist zu hören, bevor losgeballert wird, bis die Heide wackelt! Auch gesanglich lassen sich nicht gerade wenige Paralellen zu James Hetfield herstellen. Die Niederländer bringen gut Stimmung in die Bude, so scheinen die anfangs noch zurückhaltend wirkenden Fans so langsam ihrem Verlangen nach Bewegung nachzukommen.

Insgesamt ist es, sowohl musikalisch, als auch von der Perfomance her, ein Auftritt, der mächtig Eindruck bei mir persönlich schindet.

Tracklist

  1. Line By Line
  2. Destination/Department
  3. Inside My World
  4. This Faith
  5. My Own Enemy
  6. Inevitable Demise
  7. Fit The Mould
  8. Blocked Mind
  9. Outcast, Social P.
  10. Unseen

Eine weitere Umbauphase lässt ein wenig Ruhe einkehren. Die auf die Bands abgestimmte Playlist sorgt hierbei, wie bereits in der vorherigen Umbaupause, für eine angenehme Atmosphäre innerhalb der Location. Diese ruhige Atmosphäre wärt aber nicht lange, denn Havocate – ebenfalls aus Aachen – betreten kurzerhand die Stage, um den Leuten Death Metal vom Feinsten um die Ohren zu ballern!
Kurzes Intro und ab geht die Post! Mit dem knallharten Todesmetall der neuen Schule bringen Havocate die Zuhörer zum Headbangen. Die Location gleicht nun einem Feld voller Windmühlen! Niemand steht mehr ruhig an seinem Platz. Vor der Stage gibt es Moshpit-Gefahr und auch die Band hat sichtlich Spaß am Auftritt. Unter den zehn gespielten Songs gibt es sogar einige Neuerscheinungen der aktuellen EP zu hören.

Tracklist

  1. Intro
  2. Heretic Aggression
  3. Down To The Concrete
  4. Autonomy Reclaimed
  5. One Last Defiant Struggle
  6. Seasons In Solitude
  7. Payoff
  8. Fatal Mind Distraction
  9. Blessed Be The human Hate Potential
  10. Relentless Current Of Life and Time

Nach diesem kraftvollen Auftritt heisst es erstmal Bier trinken und da sich der Auftritt der Headliner durch technische Probleme – beim Soundcheck ist ein Verstärker durchgebrannt – sehr stark nach hinten verschiebt, nutze ich die längere Pause, um mich am Merchandise Stand satt zu sehen.

Nach gut 30-35 Minuten betreten nun endlich die sichtlich erleichterten Nonne Kati die Bühne. Warum sichtlich erleichtert? Nun ja, die aus Georgien stammenden Nonne Kati haben nach Eigenaussage extra eine 78-stündige Busfahrt mit einem betrunkenen Busfahrer auf sich genommen, nur um zum 5. Jubiläum des Metallize in Aachen der feierwütigen, ausgelassenen Crowd ihr musikalisches Können – und ebenfalls ihren Einfluss auf die Musik innerhalb der letzen 20 Jahre – zu präsentieren. So offenbaren sie, dass sie Urheber einiger Songs sind, die andere Bands durch Covern zu mehr Erfolg verhalfen (ein Zitat dazu: „WE ARE THE ONES WHO INFLUENCE OTHERS….SUCKERSSSS!!!„). So kommt der Evergreen TNT beispielsweise aus der Feder der Georgier und nicht, wie immer angenommen wurde, von AC/DC.

Mit Charme, musikalischer Härte nach dem Motto „Other bands play!“, einem gewissen Witz (so wurde aus Seek’n’Destroy kurzerhand Siegfried’n’Roy) und technisch hochgradig brillianter Arbeit (das Solo in Angel of Death war für Gitarrist Arry Gitarry ein Kinderspiel) gewinnen sie kurzerhand die Herzen und die nach oben geballten Fäuste der jubelnden Fans! Auch kann man einen Crowd-Surfer entdecken, der sichtlich Spaß daran hat, durch die Location gehoben zu werden.

Wie das aber so ist, muss jede Band irgendwann mal die Stage verlassen – so auch die Georgier. Nachdem sie aber schon die Bühne verlassen haben, kommen sie wieder, um der Menge eine weitere Zugabe in Form von Ace of Spades, das natürlich von Motörhead gecovert wurde, zu präsentieren. Schon beim charakteristischem Basslauf am Anfang des Songs drehen die Metalheads durch und beginnen sich in einem Moshpit durch die Location zu prügeln.

Tracklist

  1. TNT (AC/DC)
  2. Breaking The Law (Judas Priest)
  3. Seek’n’Destroy (Metallica)
  4. Fight For Your Right (Beastie Boys)
  5. Wait ’n‘ Bleed (Slipknot)
  6. Wasted Years (Iron Maiden)
  7. Blitzkrieg Bob (Ramones)
  8. Nice Boys (Guns ’n‘ Roses)
  9. Angel Of Death (Slayer)
  10. Fire Water Burn (Bloodhound Gang)
  11. King Of Metal (Manowar)
  12. Ace of Spades (Motörhead)

Nach diesem Spektakel mache ich mich völlig erschöpft – vorbei beim Lieblings-Dönermann – auf dem Weg zum Bahnhof, wo ich dann feststelle, dass die Bahn ausgefallen ist. Und so warte ich 2 ½ Stunden am Hauptbahnhof in Aachen, um mit der nächsten S-Bahn über Köln zurück ins heimische Duisburg zu fahren – ein Traum. Dennoch war es ein gelungener Abend, mit technisch sehr guten Bands, den feierwütigen Metalheads und dem Abmischer, der einen wirklich guten Job gemacht hat!

Danke Aachen, danke Musikbunker, danke Metallize – bis zum nächsten Jahr!

Euer KamiMatze