Mittelalterliches Phantasie Spectaculum in Weeze

“Weeze adé!“

Eventname: Mittelalterliches Phantasie Spectaculum in Weeze

Bands: Cultus Ferox, Knasterbart, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Pampatut, Saor Patrol, Tibetréa, Wildwuchs, Cumulo Nimbus, Dunkelschön, Ignis Fatuu, Nachtgeschrei, Tanzwut, Vogelfrey, Saltatio Mortis, Rapalje, Duivelspack, Cobblestones, Faun, Omnia, Elmsfeuer

Ort: Weeze

Datum: 19.06.2014 – 22.06.2014

Kosten: je nach Tag und Alter zwischen 0€ und 20€ im VVK

Genre: Mittelalter und Folk

Link: http://spectaculum.de/termine/weeze/

 

MPS Logo ohne Text

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vielleicht haben einige von euch schon gesehen, dass sich Time For Metal beim Mittelalterlichen Phantasie Spectaculum in Dortmund und auf der MPS Jahresparty bereits unter das Bardenvolk gemischt hat. Wer kann es uns da verübeln, dass wir bei Wein, Weib und Gesang hängen geblieben sind und erneut einen herrlichen Tag auf dem MPS in Weeze verbracht haben. Wer jetzt denkt, dass er bereits alle wissenswerten Infos aus den beiden anderen Eventberichten weiß, der irrt sich. Das MPS ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Leider wird es in den nächsten Jahren kein MPS mehr in Weeze geben. Fangen wir aber erst mal von vorne an, bevor wir uns dem Ende von Weeze, bzw. dem MPS Ende für Weeze widmen.

Alter Schwede, da hat das MPS richtig dick bei den Bands in Weeze aufgefahren. Ignis Fatuu, Nachtgeschrei und Tanzwut sind sehr seltene Gäste auf dem MPS. Diese Saison gibt Ignis Fatuu sogar nur zwei Konzerte auf dem MPS.Umso schöner ist es, all diesen Hochkarätern und noch viele andere tolle Bands in Weeze lauschen zu dürfen. Man kann schon fast meinen, dass Weeze der heimliche Festivalstandort des MPS ist. Dieser Festivalcharakter kommt neben den großartigen Bands aber nicht von ungefähr. Weeze ist eine sehr spezielle Location. Das MPS findet auf einem alten, verlassenen Militärstützpunkt statt. Das weitläufige Gelände hat den Vorteil, dass das gesamte Fest auf und entlang alten Rollbahnen aufgebaut ist. So muss keiner Angst haben, bei schlechtem Wetter im Schlamm zu versinken oder nasse Füße zu bekommen. Diese Rollbahnen sind aber auch Fluch und Segen zugleich. Bei so viel Beton will beim besten Willen einfach keine Mittelalterstimmung aufkommen. Seen oder weitläufige Grasflächen sucht man hier vergebens. Dafür fliegen alle paar Minuten ein paar „Stahldrachen“ vom nahegelegenen Flugplatz Weeze über die Bühnen hinweg und lassen das Festivalgelände kurz erstarren. Schade um das Flair, aber die Bands gleichen diesen Manko aus, denke ich mir, packe mir ein paar Freunde ein und reite am Donnerstag gen Weeze los. Natürlich ist mir das Wetter auch an diesem Tag nicht holt und kalter, nasser Regen begrüßt mich neben der netten Frau an der Kasse in Weeze. Naja, macht nichts. Warmhalten kann man sich auch von innen mit Met! Also ab auf das Gelände. Ich trete durch das Tor und bin im ersten Moment geschockt. Wo letztes Jahr noch viele Heerlager und Marktstände den Weg säumten, begrüßt mich nun klaffende Leere. Ich fühle mich ein wenig verlassen und erfahre später, dass viele Marktstände wegen schlechter Verkaufszahlen in 2013 Weeze den Rücken gekehrt haben. Auch die lächerlich kleine Anzahl von 20 Heerlagern können Weeze nicht wirklich Leben einhauchen. Das Gelände ist genau so groß wie letztes Jahr, aber durch die Abwanderung der Marktleute erscheint das Gelände ewig groß und verlassen. Generell habe ich den Eindruck, dass es einfach bei allem ein bisschen weniger ist. Neben den paar trostlosen Marktständen gibt es auch weniger Lagerfeuer und vor allem viel weniger Besucher. Es kann an dem schlechten Wetter, den fehlenden Marktständen oder dem fehlendem Flair liegen, aber das MPS gleicht einer verlassenen Geisterstadt. Ich kann aber ehrlich gesagt nicht verstehen, warum alle weg sind. Die Bands sind dieses Jahr der Hammer! So ein gutes Setting sehe ich selten bei anderen MPS-Veranstaltungen. Ich war eigentlich felsenfest davon überzeugt, dass die Musik die Leute anlockt, aber da habe ich mich wohl verschätzt. Ich muss meinen Hut vor allen Bands ziehen, die dieses Wochenende gespielt haben. Leute, ihr wart super. Trotz quasi nicht vorhandener Besucherzahlen haben die Bands alles gegeben. Ich stehe mit insgesamt 13! (ja, ich habe nachgezählt) Leuten vor Pampatut und erlebe das beste Pampatut– Konzert in meinem Leben. Es ist den Bands völlig egal, wie viele Leute vor der Bühne stehen, sie machen selbst mit so wenigen Leuten richtig viel Spaß. Trotzdem stelle ich mir die Situation für die Bands frustrierend vor. Der Publikumsmagnet sind heute mit Abstand Mr. Hurley & die Pulveraffen; wann immer die drei Klabautermänner auf der Bühne stehen, ist der Platz davor „voll“. Die Besucher, die heute hier sind, wissen wie man feiert und lassen gut die Sau raus. Trotz der guten Stimmung und den klasse Bands kann ich verstehen, dass dieses Jahr das letzte MPS in Weeze ist. Es tut schon weh das Gelände so verlassen zu sehen und selbst die extrem niedrigen Eintrittspreise, den extrem guten Bands und der extrem lustigen Stimmung vor Ort nehmen die Leute Weeze nicht länger an.

Ich persönlich werde Weeze vermissen. Dort habe ich letztes Jahr mein erstes MPS erlebt und bin seitdem schwer begeistert. Weeze hat seine Vorzüge und sicher auch seinen eigenen besonderen Charm. Hoffentlich finden die Veranstalter eine bessere Alternative für Weeze in der Region. In diesem Sinne, Weeze adé!