Moment Of Salvation – No World Order

“Blackcore?!“

Artist: Moment Of Salvation

Herkunft: Kiel, Deutschland

Album: No World Order

Spiellänge: 39:46 Minuten

Genre: Black Metal, Metalcore

Release: 18.07.2015

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.facebook.com/momentofsalvation

Produktion: von Moritz Punke

Bandmitglieder:

Gesang – Typhon
Gitarre – Panurg
Gitarre – Nerubath
Bassgitarre – Harlott
Schlagzeug – Skiron

Tracklist:

  1. No Reason For A God
  2. Lack Of Wounds
  3. Hypocrite / The Fallen
  4. Valley Of Ruins
  5. Blackwire
  6. A Farewell To The Cowards
  7. Shattered Sun
  8. Introturn
  9. Laudanum
  10. Mourning Skies

Moment Of Salvation - No World Order

Wer nicht zufällig am 30. Januar 2016 in Hamburg weilte und dort gemeinsam mit Endstille deren 15jähriges Bestehen gefeiert hat, dürfte von Moment Of Salvation bisher reichlich wenig bis nichts vernommen haben. Die ebenfalls aus Kiel stammende, bereits 2008 gegründete Band durfte Endstille supporten und ihr Erstlingswerk No World Order promoten. Nun halte ich das Album in den Händen und muss sagen, dass sich – rein optisch – die lange Vorbereitungszeit gelohnt hat. No World Order kommt in einem schönen, auf 950 Exemplare limitierten Digipak daher und wartet mit gleich zwei Booklets auf, die sämtliche Texte und professionelle Bandfotos enthalten. Der Silberling selbst ist mit einem großen Pentagramm geschmückt und sonst sehr düster gehalten – hier wird förmlich Black Metal versprochen.

Und dieses Versprechen scheint das Quintett halten zu wollen. No Reason For A God entpuppt sich nach morbiden Anfangsklängen als moderate Black Metal-Nummer, bei welcher Sänger Typhon tatkräftige Unterstützung von Endstille Frontmann Zingultus erhält. Bereits bei Lack Of Wounds schleichen sich jedoch vor allem in Gesang und Melodieführung verschiedene Metalcore-Elemente ein, welche die stilistische Selbstbezeichnung als „Blackcore“ durchaus rechtfertigen. Gleiches wird auch beim melodischen, im Midtempo gehaltenen A Farewell To The Cowards und dem etwas schnoddrigen Shattered Sun deutlich. Beim Großteil der Stücke werden die Metalcore-Attacken allerdings immer dominanter (Blackwire oder Laudanum) beziehungsweise verdrängen den Schwarzmetallanteil nahezu ganz (Hypocrite / The Fallen, Valley Of Ruins und Introturn), weshalb für den Hörer unklar bleibt, ob Moment Of Salvation ihre stilistische Selbstfindung bereits abgeschlossen haben. Diese Frage wird – auch angesichts des nicht nachvollziehbaren halbakustischen Outros von Mourning Skies – noch zu beantworten sein.

Wer mit genreübergreifenden Experimenten nichts anzufangen weiß, sollte tunlichst die Hände von No World Order lassen. Die nicht ganz so Eingefahrenen können allerdings gerne mal ein Ohr riskieren. Moment Of Salvation verstehen sowohl instrumental als auch gesanglich ihr Handwerk und ihr Debüt-Album bietet insgesamt nur wenige Längen. Schade bleibt aber dennoch, dass ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal fehlt, da der angedeutete Stilmix nicht konsequent betrieben wird.

Anspieltipps: No Reason For A God und A Farewell To The Cowards
Christian G.
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