Mussorgski – Creatio Cosmicam Bestiae

“Düster bis spacig“

Artist: Mussorgski

Herkunft: Perzów, Polen

Album: Creatio Cosmicam Bestiae

Spiellänge: 50:35 Minuten

Genre: Ambient Black Metal

Release: 31.05.2016

Label: Godz Ov War Productions

Link: https://www.facebook.com/mussorgski

Produktion: Church Of Chaos Studio

Bandmitglieder:

Gesang und sämtliche Instrumente – Khorzon Gesang – Ronve

Tracklist:

1. Gaaya – The Planet Of The Dead
2. God Is In The Neurons
3. Stellar Core
4. Sabbathum In Perpetuum
5. Key To The Universe
6. Inverted Aeon
7. Implanted Consciousness
8. Paradisum

Creatio Cosmicam Bestiae ist nicht das verschollene Werk des bekannten russischen Komponisten und Querdenkers Modest Petrowitsch Mussorgski (1839-1881), dem hier zu neuem Ruhm verholfen werden soll. Vielmehr handelt es sich hierbei um den dritten Longplayer des bereits 1990 gegründeten polnischen Ambient Black Metal-Projektes Mussorgski. Erstmals hat Multiinstrumentalist Khorzon neben dem kompletten Songwriting auch allein für das Einspielen sämtlicher Instrumente verantwortlich gezeichnet. Einzig beim Gesang wurde er unterstützt.

Das Album folgt einem klaren Konzept, welches sich mit den Urängsten des Menschen auseinandersetzt. So wird in Gaaya – The Planet Of The Dead eine schwermütige, düstere Klangwelt geschaffen, welche ohne Leben auskommen muss, während sich God Is In The Neutrons mit der Unsterblichkeit des Bewusstseins beschäftigt – wobei sowohl Orgelklänge als auch extrem tiefer Sprechgesang passend eingesetzt werden. In Paradisum wird nach spacigem Beginn gar das Ende der Welt (schließlich seien sechs Milliarden Jahre auch genug) herbei gesungen. Natürlich beanspruchen derlei Themen eine gewisse Zeit der Entfaltung, sodass mit Ausnahme der beiden instrumentalen Stücke Stellar Core und Inverted Aeon nahezu alle Tracks jenseits der Siebenminutenmarke liegen. Dabei wird die insgesamt dunkle Grundstimmung vor allem durch stets variantenreichen Keyboardeinsatz erzeugt. Dass sich Khorzon darüber hinaus auch auf schiere Blast-Raserei versteht, stellt er im äußerst aggressiven Sabbathum In Perpetuum unter Beweis, das nur im Mittelteil von einer schaurigen Schwarzen Messe unterbrochen wird. Und auch Implanted Consciousness schlägt etwas aus der Art. Zum einen wird Ronve hier von Gastsänger Odo unterstützt, zum anderen klingt die Nummer etwas rhythmischer, was neben der dominierenden Basslinie auch den leichten Industrialeinflüssen geschuldet ist.

Fazit: Insgesamt schafft Mussorgski auf Creatio Cosmicam Bestiae eine enorm düstere, teils spacige Klangwelt, die sicher keine leichte Kost darstellt, jedoch durch den Einsatz tieferen Gesangs und den Verzicht auf exzessivere Experimente recht eingängig daher kommt. Dennoch kann man Mussorgski anno 2016 eine ebensolche Eigenständigkeit wie seinem russischen Namensvetter aus dem 19. Jahrhundert attestieren. Bleibt nur zu hoffen, dass Khorzon nicht dem gleichen Lebenswandel und damit frühem Ende anheimfällt.

Anspieltipps: God Is In The Neurons, Sabbathum In Perpetuum und Paradisum
Christian G.
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