My Dying Bride – Feel The Misery

“Kennt ihr euch wirklich?!“

Artist: My Dying Bride

Herkunft: Großbritannien

Album: Feel The Misery

Spiellänge: 64:40 Minuten

Genre: Doom Metal

Release: 18.09.2015

Label: Peaceville

Link: https://www.facebook.com/My-Dying-Bride-Official-uk-282179138510618/timeline/

Bandmitglieder:

Gesang – Aaron
Gitarre – Calvin
Gitarre – Andrew
Bassgitarre – Lena
Keyboard, Violine – Shaun

Tracklist:
1. And My Father Left Forever
2. To Shiver In Empty Halls
3. A Cold New Curse
4. Feel The Misery
5. A Thorn Of Wisdom
6. I Celebrate Your Skin
7. I Almost Loved You
8. Within A Sleeping Forest

My Dying Bride - Feel The Misery

Gerade die Live-Eindrücke von My Dying Bride vom Party.San 2015 am verarbeiten, muss der Verstand schon mit dem neuen Liedgut der britischen Doom Metal Band klarkommen. Acht emotionale Hymnen haben sich auf das zwölften Studio Album Feel The Misery verirrt und zelebrieren über eine Stunde die dunkelste und theatralischste Metalkunst. Neben dem fünfundzwanzigsten Jubiläum ist besonders erfreulich, dass Gitarrist Calvin Robertshaw erneut seine Saiten bei My Dying Bride zupft.

Mit den zehn Minuten langen Tracks And My Father Left Forever und To Shiver In Empty Halls ebnen Frontmann Aaron und seine Jünger den Weg in ein episches Langeisen, das spätestens mit dem zweiten Song ältere Strukturen aufgreift. Wer Klassiker wie She Is The Dark oder The Prize Of Beauty fest in seiner verschrobenen Seele verankert hat, dem wird ein kleines Feuer bei To Shiver In Empty Halls im Herzen aufgehen, was immer weiter entfacht wird. Die immer größer werdende Feuersbrunst verschluckt alles wie ein weit entferntes schwarzes Loch im Weltall. A Cold New Cruse hält, was es verspricht. Frostig, teuflisch und verführerisch zugleich legt der Sound die Todeshand an den Hals des Hörers und wird diesen erst wieder loslassen, wenn es zu spät ist. In ihrem Handel gestärkt marschieren My Dying Bride geschlossen von einem tieftraurigen Höhepunkt zum nächsten. Feel The Misery steht für das gesamte Album und beinhaltet all das, was Feel The Misery geheimnisvoll macht. Gedrungene Klänge, ruhige Passagen, Gefühlsausbrüche, genial inszenierte Keyboardeinsätze, perfekt abgeschmeckte Violinen-Szenarien und einen Aaron am Mikrophon, den man nur lieben kann. Trotz der großen Konkurrenz in diesem Jahr im Doom-Sektor machen My Dying Bride um den Anwärter des besten Album 2015 ernst. Im Fallen wirbelt A Thron Of Wisdom feinen Staub auf, lockere Riffs werden permanent erniedrigt und in einer beunruhigenden Atmosphäre den Spannungsbogen bis zur Unermesslichkeit zu ziehen. Wie ein Tropfen Wasser bei der berühmten Folter muss man I Celebrate Your Skin betrachten. Aaron lässt den unverkennbaren Clean Vocals viel Platz, um abermals mit tiefen Growls wie der Phönix aus der Asche empor zu steigen. Gigantisch, was My Dying Bride im Kollektiv auf Feel The Misery abziehen. Abgerundet wird das wohl stärkste Album seit The Light At The End Of The World durch I Almost Loved und Within A Sleeping Forest, die dem Konsumenten den Genickstoß geben.

Fazit: Feel The Misery ist jede, aber auch wirklich jede Sekunde spannend, und My Dying Bride haben mit dem zwölften Langeisen eins ihrer besten produziert. Ich bin den Briten bereits zu ihren Doom Death Zeiten verfallen und kann nach diversen Höhepunkten aber auch Tiefschlägen beruhigt sagen, dass die Band sich mit Feel The Misery das größte Geburtstagsgeschenk selber eingetütet hat! Reinhören ist Pflicht!

Anspieltipps: To Shiver In Empty Halls und I Celebrate Your Skin
Rene W.
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