Netherfell – Between East And West

“Noch nicht da, wo man hin wollte!“

Artist: Netherfell

Herkunft: Krakow, Polen

Album: Between East And West

Spiellänge: 48:23 Minuten

Genre: Modern Folk Metal, Folk Metalcore

Release: 30.10.2015

Label: Noizgate Records

Link: https://www.facebook.com/Netherfell/

Bandmitglieder:

Gesang – Tomasz Indyka
Gitarre, Gesang, Balalaika – Piotr Martuś
Dudelsack, Tin Whistle, Gesang – Wit Rzepecki
Bassgitarre – Lukasz Scieranka
Violine, Gesang, Blockflöte – Adrianna Zborowska
Schlagzeug – Jakub Kondzielnik

Tracklist:

1. Intro
2. Rozdroza
3. Ghost Of Kurgan
4. Towards Fertile Lands
5. Raven
6. Light And Shadow
7. The Gathering
8. The Highlander
9. Woods Of The Dead
10. Little Horse
11. Mice Tower
12. Cross Of The Sun
13. Dreamcatcher
14. Mokosz

Netherfell - BETWEEN EAST AND WEST

Vor ein paar Jahren gegründet, brauchten die Polen Netherfell bis in diesen Herbst, um ihr Debütalbum Between East And West vom Stapel zu lassen. Die sechs Musiker aus Krakow bezeichnen ihr Schaffen als modernen Folk Metal bzw. als Folk Metalcore. Wer jetzt nicht genau weiß, was uns die Osteuropäer damit sagen möchten, muss einmal überlegen, wie es klingen könnte, wenn man 90 % Eluveitie mit 10 % Pro Pain mischen würde. Dieser Vergleich zaubert euch bereits die ersten Falten auf die Stirn? Dann seid ihr bei den ersten vierzehn Werken von Netherfell genau richtig.

Den Anfang macht ein recht belangloses Intro, das den Folk Einfluss vorab zur Schau stellt. Ebenso dünn beginnt der erste eigentliche Titel Rozdroza, der, je länger er läuft, immer mehr an Fahrt aufnimmt und in einigen Parts sogar wohlklingend in den Ohren klingelt. Vergleiche zu den Russen Arkona kommen nicht nur im frühen Stadium des Werkes Between East And West auf, sondern ziehen sich durch alle Epochen. Der Gesang von Adrianna Zborowska erinnert im weiteren Verlauf an die Damen von Eluveite, jedoch kann die Gute nicht wirklich mit den Schweizer Goldkehlen mithalten. Zudem versinken die diversen Instrumente (Blockflöte, Violine usw.) in ein Klangmuster, das im Folk oder gar Pagan Metal anzusiedeln ist – der Spagat in Metalcore Gefilde ist mutig und kann noch nicht zu 100 % überzeugen. Brachiale Passagen sorgen für Nervenkitzel und elektrisierende Spannung. Die teilweise schwächer abgeschmeckte Mixtur kann nur hartgesottenen Anhängern des Genres ein Dauergrinsen auf die Lippen zaubern. Stücke wie Raven, The Gathering oder Little House kann man als solide bezeichnen – nicht mehr und nicht weniger.

Fazit: Mehr Folk als Metalcore ist das erste Fazit, was zu Netherfell gezogen werden kann. Die verblüffende Ähnlichkeit zu Eluveitie und die Sprünge zu Arkona machen Between East And West nun wirklich nicht zu etwas großartig Neuem. Das muss auch nicht immer zwingend sein, dennoch sollte die Umsetzung zumindest zu 100 % passen, was aber bei den noch blutjungen Polen nicht der Fall ist. Um noch mit einer Floskel um mich zu werfen: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Netherfell zeigen interessante Ansätze, müssen jetzt aber entsprechend nachlegen müssen.

Anspieltipps: Raven und Mice Tower
Rene W.
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