“Zocken wie alte Hunde!“
Artist: Nihilism
Herkunft: Metz, Frankreich
Album: Beyond Redemption
Spiellänge: 44:57 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 14.10.2016
Label: Overpowered Records, Cargo Distribution
Link: https://www.facebook.com/nihilismdeathmetal/?fref=ts
Bandmitglieder:
Gesang – Séb
Gitarre und Backgroundgesang – Will
Gitarre – Seb
Bassgitarre – Steph
Schlagzeug – Clément
Tracklist:
- Ocean´s War
- Beyond Redemption
- The Hanging Tree
- The Rebellion
- ApXN
- The Black Fish
- The Old Tree Died
- All Will Be One
- Inner Demon
- Alea Jacta Est
- The Blood Poured
Nihilismus bedeutet die Verneinung aller positiven Ansätze. Kein schlechtes Aushängeschild für eine Old School Death Metal-Kapelle aus Frankreich, die eben den Bandnamen Nihilism mit Würde trägt. Bislang haben die fünf Querdenker eine EP und eine Split-CD veröffentlicht seit Oktober steht nun endlich das Debütalbum Beyond Redemption auf dem Plan. Technisch beackern unsere Nachbarn einen breiten Pfad aus Death, Pestilence, Morgoth, Dismember, Gorefest oder Edge Of Sanity. Allein der Spagat zwischen dem klassischen Death Metal-Sound, Gorefest-Beats und dem Edge Of Sanity-Melodiengewand scheint völlig wahnsinnig, jedoch können Sänger Séb und Konsorten diesen besser umsetzen als zunächst vermutet. In einer dreiviertel Stunde mahlen die Männer aus Metz elf Tracks durch den Engpass einer Sanduhr, ohne auch nur ein Korn am falschen Ende zu verschwenden.
Wärmende Blast Beats unterstreichen beim Opener Ocean’s War das doch etwas Lebensbejahendes aus der Anlage dringen könnte. Die Franzosen geben zu Beginn Gas ohne den Headbang-Mechanismus zu vernachlässigen. Im Takt können die Nackenmuskeln ordentliche Kreise drehen. Für Anfänger ist es nicht geeignet, eher für die Kollegen, die einen Nacken wie Corpse Grinder Fischer von Cannibal Corpse besitzen. Das Klangbild ist keineswegs aus der ganz alten Schule, eher kann man die Aufmachung als „modern“ abstempeln. Die Abmischung ist hundertprozentig gelungen, die Instrumente stehen im perfekten Einklang zu Sänger Séb. Ebenfalls stark im vorderen Bereich: Der Titeltrack Beyond Redemption der keine Wünsche an groovenden Hasssalven offen lässt. Ganz frei nach dem Motto „Extrem, aber nicht abgedroschen“, zerlegen Nihilism eine Hymne nach der anderen. The Hanging Tree überzeugt durch ein eingäniges Korsett, The Rebellion lässt noch mehr Platz für Interaktion der Fangemeinschaft, während ApXN als vermeintlicher Ruhepol fungiert. Nach dem Intro mitten im Album geht es – wie vorher üblich – zur Sache. The Black Fish hat eine Wucht, die direkt im Kopf hängenbleibt. The Old Tree Died beginnt düster und vereint weitere Genregrößen in der Nihlism-Handschrift wie unter anderem At The Gates oder God Dethroned. Stampfend hinterlassen die beiden Gitarristen Will und Seb große Fußspuren im matschigen Untergrund, durch den die Kapelle wie ihre Urväter durch den ersten Weltkrieg schreiten. Schwächen auszumachen, fällt schwer, das liegt zusätzlich daran, dass Nihilism zum Ende die Zügel nicht lockerlassen. All Will Be One, Inner Deamon, Alea Jacta und The Blood Poured lassen in der Death Metal-Seele keine Zweifel aufkommen, dass Beyond Redemption ein verdammt starkes Debüt darstellt und vielleicht sogar zum Geheimtipp des Jahres avanciert.