“Ninja müssen noch an ihrer Gefährlichkeit feilen!“
Artist: Ninja
Herkunft: Wuppertal, Deutschland
Album: Into The Fire
Spiellänge: 50:36 Minuten
Genre: Classic Metal
Release: 18.03.2016
Label: Pure Steel Records
Link: http://www.ninja-rock.com
Bandmitglieder:
Gesang – Holger vom Scheidt
Gitarre – Frangus
Gitarre – Ulrich Siefen
Bassgitarre – Michael Posthaus
Schlagzeug – Hans Heringer
Tracklist:
- Frozen Thunder
- Thunder
- Vagabond Heart
- Masterpiece
- Hot Blond Shot
- Always Been Hell
- Blood Of My Blood
- Coward
- Last Chance
- Sledgehammer
- Supernatural
- Into The Fire
Als ich das erste Mal von der Gruppe Ninja las, hatte ich sofort ein Bild vor Augen. Schwarzgekleidete, verhüllte Männer mit langen Samurai Schwertern und Wurfsternen ausgestattet. Wieder mal eine Japan-Band? Weit gefehlt. Es handelt sich hier um eine deutsche Band, die bereits seit Mitte der Achtziger besteht. Im Jahre 1988 brachte sie unter D&S Recording ihr Debüt Invincible heraus. Da der große Erfolg ausblieb, trennten sich die Mitglieder Ende 1989. Erst im Jahre 1992 starten die Verbliebenen erneut und brachten die Platte Liberty in Eigenregie heraus. Diese konnte aber nur als Kopie auf der Homepage erworben werden. Dieses Procedere wiederholte sich dann noch öfters. Dadurch wurde diese Band nicht wirklich bekannt. 2014 wollten die restlichen zwei Gründungsmitglieder Holger vom Scheidt und Ulrich Siefen es noch mal wissen und so starteten sie einen erneuten Versuch sich zu etablieren. Dabei entstand die Scheibe Into The Fire, die allerdings zunächst auch wieder nur als Kopie erworben werden konnte. Pure Steel Records hat sich Ninjas nun angenommen und veröffentlicht die letzte Scheibe und auch den Backkatalog in wertigerer Form.
Welchen Stil dürfen wir jetzt hier erwarten? Es ist traditioneller deutscher Metal mit einer Prise WASP, Accept, Zed Yago oder auch AC/DC. Nichts wirklich Neues, aber auch nichts Schlechtes. Der Opener Frozen Thunder kommt dann auch gleich mit einem stampfenden Rhythmus daher. Leider ist der Chorus nicht so passend. Das macht dann aber das Gitarrensolo von Ulrich Siefen wieder wett. An dieser Stelle, als Eröffnungsstück, hätte vielleicht ein etwas knackigeres Stück mehr Sinn gemacht, um den Hörer zu fesseln. Der zweite Song ist da schon eingängiger und beginnt recht flott. Hier wird die Nähe zu Accept deutlich. Breaker? Naja, in die Richtung gehend aber doch schon eigenständig. Vagabond Heart, eine Mid-Tempo Nummer, beeindruckt zunächst mit einer recht ansprechenden Melodie, allerdings ist der Gesang nicht so berauschend. Masterpiece beginnt vielversprechend. Die schön gezupfte Basslinie von Michael Posthaus wird durch die Rhythmusgitarre ergänzt und durch das kraftvolle Schlagzeugspiel des Trommlers Heinz Heringer untermalt. Hier passt Holger vom Scheidts Stimme und der Gesang zu dem Song. Das hört sich gut an. Der nächste Track, Hot Blond Shot, besticht nicht durch Originalität. Damit lässt sich kein Blumentopf gewinnen, schnell weiter.
Titel nummero sechs ist ein ruhiges Stück. Klavier und getragener Gesang könnten Feuerzeuge aufflammen lassen. Ein ruhiges Gitarrenspiel macht das Übrige. Ganz gut soweit. Blood Of My Blood lässt wieder etwas Accept durchklingen. Es entwickelt sich aber nicht zu einem eindrucksvollen Song. Zu viel Old School. Da bringt auch der Gitarreneinsatz von Frangus leider nicht mehr so viel. Auch der nächste Song Coward lässt etwas Besonderes vermissen. Durchschnitt. Zu einfach die Songstruktur. Last Chance beginnt vielversprechend, lässt dann aber auch genauso schnell nach. Es fehlt einfach etwas. Dafür ragt Sledgehammer heraus. Die beiden Gitarrenheros ergänzen sich und der Gesang wird durch Einsatz einer zweiten Stimmlage spannend. Auch der Chorus überzeugt. So kann es gehen. Supernatural beginnt mal etwas anders, aber dann fehlt das Durchschlagende. Hier ist wieder das Gegenteil zu bemerken, da der Track nicht durch den Gesang besticht und komplett an Tiefe und Überzeugung verliert. Und das ist das große Manko an der Scheibe: Der nicht überzeugende Vocal Part.
Into The fire, Titeltrack und auch letztes Stück, ist dagegen total klasse. Hier zeigt Holger vom Scheidt eine saubere, passende und überzeugende Gesangsleistung. Ergänzt durch eine weibliche Gastsängerin ist das Stück eine waschechte geile Ballade. Die schöne Melodie und die Instrumentenfraktion untermalen dies alles eindrucksvoll. So kann es auch gehen und lässt viele schlechtere Passagen, bzw. Lieder nicht vergessen, aber doch erträglicher werden.