Obscurity – Obscurity

“Perfektion statt Stilbruch ist hier die Devise“

Artist: Obscurity

Album: Obscurity

Spiellänge: Minuten

Genre: Black Metal / Viking Metal

Release: 19.10.2012

Label: Trollzorn / SMP

Link: http://www.obscurity-online.de

Klingt wie: Varg

Bandmitglieder:

Gesang – Agalaz
Gitarre – Dornaz
Gitarre – Cortez
Schlagzeug – Arganar
Bass – Ziu

Tracklist:

  1. In Nomine Patris
  2. Obscurity
  3. Germanenblut
  4. Stranghogg
  5. Ensamvarg
  6. Blutmondzeit
  7. Joermungandr
  8. Weltenbrand
  9. Fimbulwinter
  10. Kein Rueckzug
  11. So endet meine Zeit
album_obscurity-cover-2012

Nach Schlachten & Legenden habe ich Obscurity aus den Augen verloren. Warum, kann ich nicht sagen, da mir die Band immer als interessante Liveband mit qualitativ hochwertigen Longplayern im Gedächtnis geblieben ist. Das sechste Werk überrascht bereits beim Albumtitel. Dass eine Band den eigenen Namen für ein Album nutzt, ist nichts Neues, aber dies erst bei der sechsten Veröffentlichung zu tun, ist nicht gerade typisch.

Daher feiern Obscurity erst ganze zwölf Jahre später den lieb gewonnenen Bandnamen mit elf kernigen Songs, die sich einen Platz zwischen Black, Death und Viking Metal gesichert haben. Nach meiner persönlichen Obscurity-Abstinenz wird mir das Album leicht zugänglich gemacht. Zwar sind etwas härtere Ausrichtungen zu vernehmen, die Power, die man von den Deutschen gewohnt ist, ist jedoch über die Jahre kein Stück verflogen.

Die Musiker agieren kraftvoll – so z.B. bei Germanenblut, der pechschwarz veredelt ist und aufzeigt, dass auch aggressive Riffs punktgenau sitzen. Dabei steht stets der Gesang von Agalaz im Mittelpunkt, der sich gleichermaßen wohlklingend mit härteren Soundwänden als auch mit melodischen Klängen herumstreiten kann. Große Änderungen im Vergleich zu den ersten Stunden gibt es zum Glück nicht; Obscurity ziehen ihren Stiefel wie noch vor Jahren konsequent durch, ohne sich dabei selber zu kopieren.

Wer bei Ensamvarg an die deutschen Pagan-Vertreter Varg denkt, liegt gar nicht einmal falsch. Vergleicht man die Bands miteinander, erkennt man die feinen Unterschiede. Wem die Handhabe von Varg jedoch gefällt, kann auch getrost bei Obscurity zugreifen. Musikalisch und gesanglich stehen sich beide Bands in Nichts nach und die Hoffnung liegt nah, dass Obscurity die verdiente Bekannteitssteigerung mit der neuesten Veröffentlichung gelingt! Gerechtfertigt wäre diese definitiv.

Weltenbrand erinnert mich – ob er es will oder nicht – an Nach Asgard Wir Reiten, der einzige mir bekannte Song der Varar-Scheibe. Der Refrain ist eingängig, die Shouts sind mitreißend und – wie ich finde – das Non plus ultra was Obscurity zu bieten haben. Gleich danach reiht sich schon Kein Rueckzug ein, der den nächsten fiesen Ohrwurm einpflanzt.

Fazit: Wie eh und je mahlt die Obscurity-Mühle unaufhaltsam; Auch mit längerer Pause kann die Band meinen Gehörnerv treffen, was bei vielen anderen Kapellen nach Jahren nicht mehr zutrifft. Wie ein Fels in der Brandung halten sie ihre Position und werden durch das tobende Meer immer mehr zu dem geschliffen, was sie ausmacht. Perfektion statt Stilbruch ist hier die Devise und diese wird 1A umgesetzt. Fans können ohne zu zögern ihre Sammlung um ein Album erweitern. Anspieltipps: Germanenblut, Weltenbrand und Rueckzug
Rene W.
8.5
8.5