“Auch live eine Macht“
Artist: Pagan’s Mind
Herkunft: Skien, Norwegen
Album: Full Circle – Live At Center Stage
Spiellänge: 153:48 Minuten (2 CDs)
Genre: Progressive Metal
Release: 16.10.2015
Label: Steamhammer / SPV
Link: https://www.facebook.com/pagansmind und http://pagansmind.com/
Produktion: Jailhouse Studios von Tommy Hansen und Mediamaker AS von Espen Mjøen (Audio)
Bandmitglieder:
Gesang – Nils K. Rue
Gitarre – Jørn Viggo Lofstad
Bassgitarre – Steinar Krokmo
Keyboard – Ronny Tegner
Schlagzeug – Stian Kristoffersen
Tracklist:
CD 1
- Approaching
- Through Osiris‘ Eyes
- Entrance Stargate
- …Of Epic Questions
- Dimensions Of Fire
- Dreamscape Lucidity
- The Seven Sacred Promises
- Back To The Magic Of Childhood I: Conception
- Back To The Magic Of Childhood II: Exploring Life
- In Brilliant White Light
- Aegean Shores
- The Prophecy Of Pleiades
CD 2
- New World Order
- Intermission
- Enigmatic Mission
- Live Your Life Like A Dream
- Hallo Spaceboy
- Full Circle
- Walk Away In Silence
- Eyes Of Fire
- God’s Equation
- United Alliance
Die Band Pagan’s Mind darf in diesem Jahr ein Jubiläum feiern, denn sie besteht seit genau 15 Jahren. Ganz besonders erwähnenswert dabei ist, dass es während der gesamten Zeit keinen einzigen Besetzungswechsel gegeben hat, d. h. die Band besteht immer noch aus den Gründungsmitgliedern. Bislang wurden fünf Studioalben und ein Live-Album veröffentlicht. Das in 2009 veröffentlichte Live-Album zeigt den Auftritt der Band beim ProgPower USA Festival, der nach 2007 bereits der zweite in ihrer Karriere war. Am 11.09.2014 sind Pagan’s Mind wieder auf der Center Stage des Festivals aufgetreten. Diese Show wurde nach einer erfolgreichen Kampagne bei Indiegogo ebenfalls aufgenommen, und das Ergebnis kann man in Bild und Ton ab dem 16.10.2015 bewundern. Dann wird Full Circle – Live At Center Stage veröffentlicht. Es kommt in drei Formaten, nämlich als Blu-Ray Disc + 2 CDs, DVD + 2 CDs und 2 LP + CD. Mir lagen zum Review leider nur die CDs vor, da ich Pagan’s Mind aber bereits mehrfach live erlebt habe, kann ich mir vorstellen, was auf der Bühne abgegangen sein mag. Wer noch nicht das Glück hatte, die Männer aus Norwegen mal live zu erleben, aber nicht nur denen, empfehle ich definitiv die DVD bzw. Blu-Ray 😉
Eine Besonderheit dieser Show ist, dass Pagan’s Mind das Album Celestrial Entrance aus dem Jahr 2002 komplett durchgespielt haben. Damit wäre die erste CD also schon mal gefüllt. Die Spielzeit ist hier 6 Minuten länger, als auf dem Studioalbum, aber das ist bei einem Live-Album ja durchaus normal. Und da Pagan’s Mind bei Konzerten nicht dazu neigen, ihre ohnehin schon relativ langen Songs noch weiter auszubreiten, liegt die längere Spielzeit auch eher an den Einblendungen der Publikumsreaktionen oder an den Ansagen von Nils K. Rue. Die Reaktionen des Publikums sind anscheinend bei diesem Festival immer etwas verhaltener. So habe ich es zumindest bei den Videos erlebt, die ich bislang davon gesehen habe. Von daher sollte man sich nicht wundern, dass das teilweise ziemlich leise ist.
Auf der zweiten CD gibt es dann Songs der drei anderen Alben Enigmatic: Calling, God’s Equation und Heavenly Ecstasy, wobei letztgenannte mit vier Songs am häufigsten vertreten ist. Gegenüber dem vorherigen Live-Album Live Equation hat man die Setliste allerdings schön abgeändert, nur vier Songs sind auch auf Live Equation vertreten. Nicht dort vertreten ist unter anderem auch das fast 16 Minuten lange instrumentale Full Circle, das sehr verhalten nur mit Klavier startet. Danach dürfen dann alle Bandmitglieder in kurzen Passagen ein wenig aus dem Schatten, den Nils K. Rue normalerweise wirft, heraustreten. Und selbst mit diesem Instrumentalstück schaffen es Pagan’s Mind, das zu transportieren, wofür sie stehen und was dem Album wohl auch den Namen gegeben hat: Nicht ganz einfach zugänglicher Progressive Metal, der zwar die Aufmerksamkeit des Hörers verlangt, einen aber trotzdem nie überfordert. Eine besondere Überraschung gibt es dann noch bei Walk Away In Silence, bei dem es ein Duett zwischen Nils K. Rue und Mikael Eriksen (Circus Maximus) gibt. Auch beim folgenden Eyes Of Fire steht Mikael Eriksen mit auf der Bühne.
Da Pagan’s Mind ja dafür bekannt sind, den Sound der Studioalben auch auf der Bühne halten zu können, gibt es hier nichts zu meckern. Tommy Hansen und Espen Mjøen haben bei der Produktion des Albums für den Audiobereich ganze Arbeit geleistet. Was da aus den Boxen kommt, lässt es mich umso mehr bedauern, dass ich es nicht geschafft habe, das Festival zu besuchen und somit den Auftritt selbst erlebt zu haben. Über den Gesang von Nils K. Rue kann man geteilter Meinung sein, bei mir wird er es nach wie vor nicht in die Top 10 der besten Sänger schaffen, aber er hat eine unglaublich beeindruckende Bühnenpräsenz, und darauf kommt es ja bei solchen Shows ohnehin eher an. Und auch wenn ich hier, wie gesagt, nur die CDs zum Review erhalten habe, gehe ich mal davon aus, dass man der gesamten Band auch ihre ungeheure Spielfreude ansieht, die jedes einzelne Bandmitglied ausstrahlt, ohne dabei gekünstelt zu wirken.