“Schwedischer Melodic Death Metal der alten Schule mit eigenem Stempel“
Artist: Portal
Herkunft: Västervik / Stockholm, Schweden
Album: …For All That Is Damned To Vanish…
Spiellänge: 37:00 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 28.02.2014
Label: Vic Records
Link: http://www.facebook.com/portalswe
Klingt wie: alte Amon Amarth und Dissection
Produktion: Necromorbus Studio, nahe Stockholm, gemastert von Dan Swanö
Bandmitglieder:
Gitarre, Gesang – Kristian Kaunissaar
Gitarre, Gesang – Stefan Johansson
Bass – Emil Koverot
Schlagzeug – Matthias Fiebig
Tracklist:
- In The Steps Of Forgotten Gods
- The Grand Gesture
- On Far Trails
- The Wild And The Furious
- In Chase For The Sun
- A Marschmans Belief
- The Celebration Of My Fall
- Kamp
- Curse Of The Fifth Crown (Instrumental)
Bei Death Metal aus Schweden denkt man zunächst daran, es gäbe mal wieder eine Band, die versucht, in die Fußstapfen von Größen wie z.B. Dismember zu treten. Doch wer dieses auch bei Portal vermutet, liegt definitiv falsch. Zu Hause im Melodic Death der 90er kommt hier eine Band auf uns zu, die an Once Sent From The Golden Hall-Zeiten mit einer Prise Storm Of The Light’s Bane erinnert, ohne diese zu kopieren.
Aufgenommen im Necromorbus Studio nahe Stockholm und gemastert von keinem Geringeren als Dan Swanö startet …For All That Is Damned To Vanish… direkt mit Vollgas und für die Musik kaum besser passendem Sound in den ersten Song. Schon bei In The Steps Of Forgotten Gods wird klar, dass hier eine Stimmung erzeugt wird, die nur von Kindern des 90er Death Metal stammen kann. Gegründet 1996, ist dies nach ihrem Debüt 2001 erst ihre zweite Langrille. Portal sind jedoch keine Kopie der bekannten Größen. Ihr sehr smartes Spiel mit Breaks und vertrakten Bridges und das ab und an tonale Gekrächze von Kristian Kaunissaar sorgen dafür, dass man die vier Schweden so schnell nicht vergessen wird. Auch der Clean Gesang von Stefan Johansson, welcher an markanten Stellen der Songs zu hören ist, frischt die Musik Portals noch ein wenig auf und weist fein, aber bewusst, auf die Weiterentwicklung von „einfachem” Melodic Death hin.
Bei The Wild And The Furious wird erstmals ein bisschen auf die Bremse getreten, was jedoch keineswegs negativ zu beurteilen ist. Die Stimmung des Songs und vor allem sein Clean Part in der Mitte sorgen für ein verträumtes Lauschen der Klänge. Den ersten Dämpfer gibt’s jedoch leider bei In Chase For The Sun, welcher mehr als Lückenfüller daherkommt. Die Melodien wirken austauschbar und – vom Handwerk betrachtet – völlig belanglos. Dieser kleine Technikpatzer wird jedoch durch A Marschmans Belief wieder gutgemacht. In diesem Song setzt man auf durchdachte und dennoch eingängige Riffs. Hiernach wird das Album nahezu solide beendet, lediglich das wohlwollend mit dissonanten Melodien bestückte Outro Curse Of The Fifth Crown (Instrumental) wirft Fragen auf. Das sehr merkwürdig klingende Abschlussstück reißt einen völlig aus der zuvor so stark eingeprägten Atmosphäre des Albums.