Profane Omen im Interview

Artist: Profane Omen

Label: Spinefarm Records

Genre: Hardcore & vieles mehr

Bandmitglieder:

Gesang – Jules Näveri
Gitarre – Williami Kurki
Gitarre – Antti Kokkonen
Bass – Antti Seroff
Schlagzeug – Samuli Mikkonen

Time For Metal / Ric1452:
Seid gegrüßt Profane Omen! Danke, dass ihr an unserem Interview teilnehmt. Ihr habt einen wirklich stressigen Zeitplan mit den ganzen Gigs, die ihr zu spielen habt. Wie habt ihr es geschafft, neben den ganzen Shows in der Vergangenheit auch noch euer Album zu produzieren?

Profane Omen / Jules Näveri:
Und wir hoffen sogar, dass es zum nächsten Jahr noch stressiger wird! Wir arbeiten daran. Ich denke, wir hatten keine Probleme, die Aufnahmen zwischen die Shows zu packen. Wir hatten über sechs Monate ohne Show, daher hatten wir genug Zeit, die neuen Songs einzuüben und das neue Album aufzunehmen. Wir waren schon immer eine Live-Band und haben auch dieses Mal wieder neue Songs live gespielt, bevor wir sie aufgenommen haben, nur um sie auszuprobieren. Dies basiert auf einem Prinzip: wenn der Song live funktioniert, kommt er auch auf das Album.

 

Time For Metal / Ric1452:
Nach einigen Demos und einer EP, ist dies erst euer drittes Album. Und es ist wirklich gut! Was denkt ihr über Destroy!?

Profane Omen / Jules Näveri:
Danke! Wir sind wirklich stolz auf Destroy!. Der Schlüsselgedanke war eine Menge verschiedener Songs mit unserem Sound zu machen und die guten Songs von den schlechten zu trennen. Es sind auch noch ein paar Bonus Tracks vom Album über und vielleicht verwenden wir diese noch in Zukunft. Es ist ein andere Art von Metal-Album, als das, was man heutzutage gewöhnt ist. Es ist kein genretreues Album. Viele verschiedene Elemente wurden gemischt, was typisch für uns ist. Wir wollten ein Album kreieren, das einen bei jedem Song an einen anderen Ort/zu einer anderen Denkweise führt und ich glaube, das ist uns gelungen. Trotz allem ist das Album nicht verstreut, sondern ein Komplettpaket, voll mit Melodien zum Abrocken!

 

Time For Metal / Ric1452:
Und was denkt ihr über das Review, das ich geschrieben habe?

Profane Omen / Jules Näveri:
Mein Deutsch ist nicht gut genug, um alles zu verstehen, aber was ich lesen konnte, war, dass du die Essenz des Albums gut verstanden hast! Dieses Album ist für Leute, deren metallische Perversionen stark variieren. Es beinhaltet Thrash, Death, Punk und Melodien, die alles kombinieren, was das Album stilistisch sehr unrein macht, einfach Profane Omen!

 

Time For Metal / Ric1452:
Was sind eure Pläne für nächstes Jahr? Es stehen noch nicht allzu viele Shows auf eurem Kalender.

Profane Omen / Jules Näveri:
Wir planen eine Europa-Tour Anfang nächsten Jahres. Dies steht noch nicht fest, doch wir sind optimistisch. Die Tour würde uns zu den meisten mitteleuropäischen Ländern führen und wäre unsere erste richtige Europa-Tour. Das ganze würde zwischen Februar und März stattfinden. Im Januar haben wir ein paar mehr Konzerte in Finnland geplant. Eines davon ist Ende Januar in Helsinki, als Support für [bv]Arch Enemy[/b], worauf wir uns sehr freuen!

 

Time For Metal / Ric1452:
Wenn ihr zurückschaut, was denkt ihr über euren Fortschritt von eurer ersten Demo im Jahre 2000 und eurem ersten Label 2005?

Profane Omen / Jules Näveri:
Alles verlief sehr natürlich und genau wie wir es wollten. Wir hatten auch schon Angebote von Labels im Jahre 2000, aber diese waren nicht allzu verlockend. Das verrückteste Angebot war wohl, als der Vorschlag kam, dass wir unsere Demos remastern und als Album rausbringen! Ich weiß nicht, warum Labels denken, dass diese Art von Handel wirklich funktioniert. Wir hätten dadurch ein Album aus vier soundmäßig völlig verschiedenen Demos zusammenbasteln müssen. Das hätte sich angehört wie eine Compilation von vier verschiedenen Bands, daher sahen wir keinerlei Grund darin, das Angebot anzunehmen. Ich bin froh, dass wir so lange mit unserer ersten richtigen Veröffentlichung gewartet haben, weil wir zu dem Zeitpunkt als Band auch dazu bereit waren, den nächsten Schritt zu tätigen. Als wir die Band 1999 gegründet haben, spielten wir komplett verschiedene Arten von Musik, verglichen mit den heutigen Profane Omen. Die ersten drei Jahre haben wir uns selber als Band gesucht und bei unserer ersten Veröffentlichung, fanden wir das „Rezept“, um unsere Musik zu spielen. Wir hatten grundlegende Veränderungen im Line-Up innerhalb der ersten Jahre, während das heutige Line-Up schon seit 2005 besteht. Ich denke, dass die Formation des heutigen Line-Ups der Höhepunkt war, bei dem wir dachten, dass diese Band wirklich etwas reißen kann. Wir haben uns Ende letzten Jahres von unserem Original Bassisten Tomppa Saarenketo getrennt, aber dies ist auch die einzige Veränderung seit 2005. Auf der [b9Destroy![/b]-Scheibe wurde der Bass von Antti Seroff gespielt, der seit den Aufnahmen auch die Shows gespielt hat. Er ist immer noch Frischfleisch, aber er hat der Band noch mal extra Dampf gemacht. Wir halten ihn wirklich für einen guten Bassisten.
 
Time For Metal / Ric1452:
Wie kamt ihr auf die Idee solch groovige Musik zu machen? Der Mix, den ihr macht, ist recht neu, würde ich sagen.

Profane Omen / Jules Näveri:
Wir haben unsere Musik immer auf den Groove basiert und der Grund des Grooves liegt im rhythmischen Teil mit Samuli Mikkonen am Schlagzeug und Antti Seroff am Bass. Wir lieben Metal und Rock’n’Roll und ich schätze, der Groove stammt aus dessen Erbe. Wir waren schon immer eine Live-Band, also hat jeder Song, den wir machen, auch live zu funktionieren. Ohne Groove ist die Musik zu kantig und solche Musik kann man live nicht genießen. Natürlich gibt es Bands, deren Musik auf Technik basiert und daran ist nichts auszusetzen, aber in unserem Falle versuchen wir, es simpel zu gestalten, damit der Groove wirklich rüber kommt. Wir wollen, dass die Menschen sich bewegen, wenn wir auf der Bühne stehen, denn das ist die Essenz von Rock’n’Roll; Tanz M*****f****r!

 

Time For Metal / Ric1452:
Wie schafft ihr die Balance zwischen Privatleben, Aufnehmen und Touren?

Profane Omen / Jules Näveri:
Wir haben Glück, da wir Jobs haben, die nicht mit unserer Musik oder unseren Live-Auftritten interferieren. Fast alle von uns haben Arbeit, daher ist es besser, je weiter wir musikalisch vorausplanen können, denn so können wir dies mit unseren Jobs vereinbaren. Bisher gab es da aber noch keine Probleme. Und falls mein Boss jemals meint, dass ich nicht für ein Konzert frei bekomme, würde ich kündigen. Diese Band und die Musik sind mir generell zu wichtig, als dass ich die Möglichkeit zu spielen aufgeben würde. Es hält meinen Kopf zusammen und gibt mir Erfahrungen, die ich sonst nirgendwo bekommen würde. Es ist praktisch eine Flucht vor der realen Welt und ich kenne keinen besseren Weg sich auszudrücken.
 
Time For Metal / Ric1452:
Eine Frage, die ich einfach stellen muss: Was trinkt ihr am liebsten auf der Bühne? Und in eurer Freizeit?

Profane Omen / Jules Näveri:
Haha! Normalerweise trinke ich auf der Bühne nur Wasser, aber ich schätze der Rest der Truppe trinkt Bier! In meiner Freizeit ist mein Lieblingsgetränk Bier. Ich probiere überall neue Biere aus, besonders die lokalen Sorten. Aus irgendeinem Grund vergesse ich den Namen von allen, hah! Die besten Biere habe ich in Deutschland getrunken, aber es gibt auch ein paar gute in Finnland. Versucht „Aura“, wenn ihr die Chance dazu kriegt!

 

Time For Metal / Ric1452:
Wie bereitet ihr euch auf Konzerte vor? Manche lesen, andere spielen Videospiele oder relaxen, was macht ihr (Un-) Spannendes?

Profane Omen / Jules Näveri:
Wenn die Wartezeit vor einem Auftritt länger ist, versuchen wir es mit verschiedenen Aktivitäten. Wir hatten schon Brettspiele, Videospiele, Ringen, Lesen, Streiche spielen, normale Alberei und generell alles, was einem so einfällt. Unmittelbar vor der Show wärmen wir uns mit unseren Instrumenten auf. Ich zum Beispiel nutze mindestens 30 Minuten für ein stimmöffnendes Mantra inklusive diverser Geräusche mit meiner Stimme. Es klingt verdammt nervig, aber es hilft mir, die ganze Show mit meiner Stimme zu arbeiten. Es wirkt auch als eine Art Meditation und hilft mir, mich auf die Show zu fokussieren. Ein anderes Beispiel ist unser Gitarrist Antti Kokkonen, der vor jeder Show Yoga betreibt. Wir haben alle unsere Gewohnheiten, um uns auf einen Auftritt vorzubereiten.
 
Time For Metal / Ric1452:
Was macht ihr nach einer Show? Chillen oder Party?

Profane Omen / Jules Näveri:
Kommt darauf an! Wenn der nächste Tag nicht allzu hart sein sollte, chillen wir auf Partys oder mit ein paar Bieren und genießen die Fahrt. Wenn am nächsten Tag ein Auftritt ist, halten wir die Party in Grenzen, um zu vermeiden, dass wir uns bei der nächsten Show auf der Bühne übergeben. Wir sind doch recht soziale Typen und stranden daher oft auf Aftershow Partys mit irgendwelchen Fans, anderen Bands oder beidem! Wir sind glücklich, die Fans zu treffen und es macht echt Spaß, mit ihnen rumzuhängen. Wir wollen die Nähe zu den Fans halten, denn sie sind es, die unsere Musik kaufen und an den Konzerten teilnehmen. Wir haben großen Respekt vor ihnen!
 
Time For Metal / Ric1452:
Wenn ihr die freie Wahl hättet, mit welcher Band würdet ihr gerne mal auftreten?

Profane Omen / Jules Näveri:
Ich habe dies schon in vielen Interviews zuvor gesagt, aber ich muss es noch mal sagen, denn falls sie ihren Namen googlen und dieses Interview auftaucht und sie es sehen, könnte es vielleicht sein, dass sie drüber nachdenken. Natürlich reines Wunschdenken. Es wäre fantastisch mit einer Band wie Kvelertak zu touren. Ich glaube, unsere Band würde musikalisch genau dazu passen. Deren Album war einfach ein Knaller und ein sicherer Beweis dafür, wie verschiedene Dinge zusammenarbeiten können. Es wäre eine unvergessliche Tour. Also Kvelertak, falls ihr das hier lest, nehmt ihr uns bitte mit auf eure nächste Tour?!
 
Time For Metal / Ric1452:
Und was ist eure Lieblingsmusik in eurer Freizeit? Als Inspiration oder zum Grillen, sofern ihr in Finnland viel grillt?

Profane Omen / Jules Näveri:
Mein Geschmack variiert sehr. Ich höre viel Verschiedenes. Zuletzt habe ich die neuen Scheiben von Mastodon, Tornado, Mark Lanegan, FM2000, Karnivool, Kvelertak, Pendulum und Mad Seadon gehört, um ein paar wenige zu nennen. Ich höre normalerweise das, was mir gerade in den Kopf schießt. Manchmal hängt dies mit meiner Stimmung zusammen. Zum Beispiel jedes Mal, wenn ich eine Stunde im Zug sitze, bevor wir Bandprobe haben. Während dieser Stunde höre ich normalerweise ruhige Musik. Wenn ich gehe, bewege ich meine Stiefel im Takt von Aggressivem. Heutzutage bin ich kaum zu Hause und höre daher Musik über meinen iPod, die ich aber auch als CDs liegen habe. Ich habe auch die Gewohnheit, während des Hörens einer CD das Booklet durchzublättern. Das gibt einfach eine vollständigere Erfahrung. Und ja, Sommer sind immer so geplant, dass sie die größtmögliche Anzahl an Grillfesten zulassen! Wir haben auch ein jährliches Grillen mit unseren Fans. Wir machen ein Gewinnspiel und normalerweise bekommen dann 20 Fans die Chance, ein Wochenende mit uns bei unserem Proberaum zu grillen. Es waren sehr spezielle Events und wir wollen diese Tradition daher aufrecht erhalten.
 
Time For Metal / Ric1452:
Ein wenig nostalgisches Zeug: Was ist eure schönste Erinnerung?

Profane Omen / Jules Näveri:
Es gibt so viele, aber ich entscheide mich für das erste Mal, als wir auf dem Tuska Festival gespielt haben. Das ist ein Metal Festival, das fast im Zentrum von Helsinki stattfindet und die Stimmung ist etwas wirklich Einzigartiges. Es war unser Traum, einmal dort zu spielen und 2007 ging dieser in Erfüllung. Wir haben auch 2009 dort gespielt, aber das erste Mal ist immer etwas Besonderes. Wir mussten die ganze Nacht durchfahren von einem kleinen Festival mitten in Finnland aus, um pünktlich zum Tuska Festival zu kommen. Wir haben kaum geschlafen und waren todmüde, als wir ankamen. Aber als die Menge anfing, sich vor der Bühne zu bewegen, war die Müdigkeit wie weggeblasen. Die Menschenmenge war so verdammt laut bevor die Show anfing, dass es unreal wirkte. Den ganzen Auftritt über fühlte es sich an, als wäre ich aus meinem Körper geglitten und wäre Teil der Zuschauer gewesen. Ich werde dieses Gefühl nie vergessen. Es gibt so viele andere Konzerte, wo das gleiche Gefühl auftauchte, aber dieses eine ist etwas ganz Spezielles.
 
Time For Metal / Ric1452:
Und was ist die schlechteste, wenn ich fragen darf?

Profane Omen / Jules Näveri:
Leider gibt es auch ein paar davon, aber die „Gefährlichste“ war wohl in Tallinn, Estland 2007. Wir sollten in Riga, Litauen, spielen, also war es unser Plan, die Fähre von Helsinki nach Tallinn zu nehmen, wo ein Van uns abholen und nach Riga bringen sollte. Alles war gecheckt und jedem war klar, dass wir unsere Pässe brauchten, um über die Grenzen zu kommen. Naja, jedem bis auf Samuli war dies klar. Einen Tag vor unserer Fährtour schrieb er mir eine SMS, dass sein Pass abgelaufen sei. Also verbrachte er den ganzen Morgen damit, zu verschiedenen Polizeistationen zu rennen, um einen temporären Pass ausgestellt zu bekommen. Letztendlich hat sich der Aufwand gelohnt und alles endete glimpflich. Wir fuhren mit der morgendlichen Fähre nach Tallinn und erwarteten ihn abends. Zum Glück war die Show erst am nächsten Tag, so dass wir diese nicht abblasen mussten. Riga war schon immer ein wenig speziell für uns. Eine wunderschöne Stadt mit tollen Menschen.

 

Time For Metal / Ric1452:
Wollt ihr unseren Lesern abschliessend noch etwas sagen?

Profane Omen / Jules Näveri:
Wir freuen uns darauf, in Deutschland zu spielen, ein fantastisches Land voller verrückter Metalheads und sehr gutem Bier! Diese Kombination zusammen mit Profane Omen ist sehr bezaubernd. Ich kann es kaum erwarten, nächstes Jahr dort hinzufahren!! Vergesst nicht, auf unserer Homepage www.profaneomen.net und auf Facebook, Twitter & Youtube nach Updates zu sehen!
 
Time For Metal / Ric1452:
Vielen Dank für eure Teilnahme an diesem Interview! Ich hoffe ein weiteres Mal die Ehre zu bekommen ein Review oder Interview mit euch zu machen. Wir wünschen euch alles gute für die Zukunft und viel Erfolg!

Profane Omen / Jules Näveri:
Cheers!