Promethee – Unrest

“Unruhig im positiven Sinne“

Artist: Promethee

Herkunft: Genf, Schweiz

Album: Unrest

Spiellänge: 50:08 Minuten

Genre: Hardcore, Progressive

Release: 04.09.2015

Label: Lifeforce Records

Link: https://www.facebook.com/prometheemusic und http://www.prometheemusic.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Joshua Orsi
Gitarre – Ludovic „Lewis“ Lacroix
Gitarre – Elric „Elvis“ Doswald
Bassgitarre – Mathieu Tappolet
Schlagzeug – Nils Haldi

Tracklist:

  1. Our Common Fall
  2. Unspoken
  3. Dark Souls
  4. Frostbite
  5. Age Of Unrest
  6. The Sour Taste
  7. Broken Structures
  8. Vacant
  9. Inert And Bound
  10. Dead Motion
  11. Lost Body
  12. Echoes Of The Universe

Promethee - Unrest

Gegründet im Jahr 2008 haben die Jungs von Promethee bislang ein Album und zwei EPs veröffentlicht, die sowohl von der Presse als auch der stetig wachsenden Fanschar positiv aufgenommen wurden. Nach einer ausgiebigen Tour durch Europa ging es dann wieder ins Studio, um das am 04.09.2015 erscheinende Album Unrest aufzunehmen.

Da ich Hardcore normalerweise nicht so oft höre, ist Promethee bislang an mir vorbeigegangen. Aber die eigene Einstufung in das Genre Progressive auf der Facebook-Seite der Band hat mich dann doch neugierig gemacht, und da der Begriff „progressiv“ ja sehr dehnbar ist, kann man das, was Promethee auf Unrest abliefern, durchaus auch damit taggen.

Ebenfalls aus der Schweiz kommt die Band Breakdown Of Sanity, wo der Name Programm ist, denn im Grunde besteht jeder Song fast nur aus Breakdowns (und ich liebe die Band dafür). Das ist bei Promethee nun ganz anders, bzw. hier sind die Breakdowns ganz anders. Hier werden einem nicht tiefer gestimmte Gitarren und Bass um die Ohren gehauen, sondern der Song macht sozusagen eine Pause und geht über in einen sehr ruhigen Part mit sehr schönen Gitarrenspielereien oder anderen technischen Raffinessen. Genau diese sind es auch, die sich über das ganze Album ziehen. Natürlich gibt es die richtig genialen Riffs, tiefer gestimmte Gitarren und auch noch einen Bass sowie feines Schlagzeuggeprügel. Klargesang sucht man vergebens, Joshua Orsi schreit sich vom ersten bis zum letzten Ton die Lunge aus dem Leib. Der relativ unvariable Gesang wäre auch mein einziger Kritikpunkt, wenn es denn überhaupt wirklich was zu kritisieren gibt.

Sowohl in den schnelleren Songs, wie Unspoken, Age Of Unrest oder Inert And Bound bleibt immer noch genug Platz für technische Spielereien und sehr gekonnte Tempo- und Rhythmuswechsel. Durchgehendes Headbanging wird da schwierig. Und auch die etwas gedrosselten Songs, wie Frostbite, das instrumentale Dead Motion oder Lost Body haben noch genug Groove, um energiegeladen aus den Kopfhörern zu wummern. Bei der Gelegenheit auch ein dickes Lob an die Produktion, da kommt alles glasklar rüber. Manchmal meine ich sogar, mir vorstellen zu können, wo die Jungs bei der Aufnahme im Studio gestanden haben. Ja ich weiß, die Zeiten sind vorbei. 😉

Besonders erwähnenswert ist noch der letzte Song des Albums, der mit über sieben Minuten Spielzeit auch der längste ist. In Echoes Of The Universe gibt es zunächst Ausschnitte einer Rede zu hören, und ich dachte, es spricht Mahatma Gandhi. Auf Nachfrage teilte mir die Band allerdings mit, dass es sich um eine Rede von Jiddu Krishnamurti handelt. Dann geht es zwischen Joshua Orsi und Jiddu Krishnamurti hin und her, bevor das Lied sehr verhalten ausklingt.

Fazit: Was mir wirklich ein wenig auf den Geist gegangen ist, ist der relativ eindimensionale Gesang, der sich von vorn bis hinten durchgezogen hat. Aber das gehört wohl dazu, wenn man Promethee hört. Abgesehen davon sorgen die progressiven Einschläge, die jeder Song zu bieten hat, für ein abwechslungsreiches Hörvergnügen, das bei mir allerdings nicht gleich beim ersten Durchlauf aufkam. Das Album will erschlossen werden.

Anspieltipps: Unspoken, Age Of Unrest und Broken Structures
Heike L.
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