“Prophecy Fest 2015”
Eventname: Prophecy Fest
Bands: Empyrium, Amber Asylum, Lifelover, Camerata Mediolanense, Vemod, Darkher, Crone, Tenhi, Wöljäger
Ort: Balver Höhle
Datum: 19.09.2015
Kosten: 58 €
Genre: Metal
Link: http://de.prophecy.de/prophecy-fest/
Eine der interessantesten Veranstaltungen des Jahres, wenn nicht sogar die interessanteste Veranstaltung, findet dieses Jahr in der Balver Höhle in Deutschland statt. Wem die Tatsache, dass eine Veranstaltung in einer Höhle stattfindet, nicht genug ist (alleine die Vorstellung daran, wie der Klang sein mag, versetzt mich in schlaflose Nächte), sollte einen Blick auf den Flyer werfen, um den September nicht mehr abwarten zu können.
Insgesamt spielen acht Bands an dem Tag, Wöljäger sorgt als neunte Partei für ein erweitertes, kulturelles Wissen über das Münsterland und seine Sagen, was definitiv lobenswert ist und vom Niveau mindestens ein Dutzend Stufen höher ist als Wrestling oder Bülent Ceylan… Das richtige Publikum erreicht Wöljäger auf jeden Fall, wenn er auf dem Prophecy Fest seine Lesung durchführt.
Das Schöne an dem Prophecy Fest ist die Tatsache, dass es keine Füllerbands gibt. Jede Band ist vom Veranstalter gewünscht und wird auf der Homepage mit Text erwähnt. Großartig auch: Jede Band bringt eine Besonderheit mit sich – Tenhi hat zum Beispiel seit acht Jahren keinen Auftritt mehr gespielt, was in der Musikbranche eine halbe Ewigkeit ist. Camerata Mediolanense bringt einen 30-köpfigen Chor mit, der Auftritt von Crone ist eine Weltpremiere und Empyrium kündigen im Vorfeld an, dass sie ausschließlich Stücke von drei bestimmten Alben spielen werden.
Als absoluter Publikumsmagnet wird definitiv Lifelover fungieren, welche nach dem tragischen Tod von B. eigentlich als aufgelöst galten, da der verstorbene Musiker das kreative Genie hinter der Musik gewesen ist. So konsequent die Entscheidung, sich aufzulösen auch gewesen ist, so erfreulich ist die Nachricht, dass zumindest das bisher erschienene Material live präsentiert werden soll. Die Schreie von Kim in einer Höhle werden den Zuschauern definitiv noch ein halbes Jahr später in den Knochen hängen.
Fazit: Es gibt dieses Jahr kaum eine Veranstaltung, in die mehr Herzblut gesteckt wurde, als das Prophecy Fest. Keine Lückenfüller, eine großartige Auswahl an Bands und ein mehr als nur interessanter Auftrittsort sorgen beinahe schon für eine Kaufpflicht! Also, wer seine Karte noch nicht reserviert hat, sollte dies schleunigst tun, es gibt nur 1.250 Karten und die dürften schnell vergriffen sein.