Psycroptic – The Inherited Repression

„Technisch und zugänglich“

Artist: Psycroptic

Album: The Inherited Repression

Spiellänge: 40:51 Minuten

Genre: Technical Death Metal

Release: 10.02.2012

Label: Nuclear Blast

Link: http://www.psycroptic.com/

Klingt wie: Gorod

Bandmitglieder:
Bass– Cameron Grant
Gesang – Jason Peppiatt
Gitarre, Bass – Joe Haley
Schlagzeug – David Haley

Tracklist:

  1. Carriers of the Plague
  2. Forward to Submission
  3. The Throne of Kings
  4. Unmasking the Traitors
  5. Become the Cult
  6. From Scribe to Ashes
  7. Deprivation
  8. The Sleepers Have Awoken

Psycroptic_The_Inherited_Repression_Cover

Vor dem Hören einer mir unbekannten TDM-Band habe ich immer eine Riesenskepsis: ich bin einerseits ein Fan von „leistungsstarker“ Musik, also von Musik, bei der die Künstler ihr Handwerk beherrschen, aber anderseits wurde ich schon verdammt oft von technisch versierten Bands enttäuscht. Durch das zweifelsfrei tägliche stundenlange Erlernen ihres Instrumentes heben die Musiker in unbekannte Sphären des musikalischen Verständnisses ab, die für Nichtmusiker und Amateure oft nicht mehr nachvollziehbar sind. Dadurch entstehen dann des Öfteren mal technisch extrem geniale Alben, die mit musikalischem Genuss aber nichts mehr zu tun haben. Gehören Psycroptic zu dieser Fraktion?

Gott sei Dank nicht. Im Gegenteil: Die Lieder sind auch nebenher hörbar, wobei dann zwangsläufig die vielen genialen Details verloren gehen, die dieses Album so stark machen: Gitarrenläufe, die so eng zusammengezogen gespielt werden, dass es live ein Erlebnis sein muss, diesem Gitarristen beim Spielen zuzusehen, wenn er seine Läufe spielt. Was dieser Mensch auf einer Gitarre spielt, schaffen viele Bands noch nicht einmal mit zwei Gitarren.

Es ist dieser Mix aus Zugänglichkeit und technischer Höchstleistung, die dieses Album so herausstechen lassen. Wer will, findet alle paar Sekunden eine neue Findigkeit, die das Musikerherz höher schlagen lässt. Durch geniale Kniffe beim Komponieren wird man aber auch beim oberflächlichen Hören bei der Stange gehalten, wobei da der Eindruck einer leichten Monotonie entstehen könnte, da die Band auf ein Strickmuster setzt und der Gesang auf Dauer etwas einseitig ist.

Fazit: Eine angenehme Überraschung! Die Tasmanier hauen hier ein technisches Meisterwerk raus, das Spaß beim Hören bereitet! Diese Band zeigt, dass extremer Metal mehr als nur stupides Rumgeknüppel sein kann und mehr Beachtung unter Vollblutmusikern finden sollte. Wenn das keine Kunst ist – was dann? Anspieltipps: Carriers of the Plague, Euphorinasia
Gordon E.
9.5
9.5