Ra´s Dawn – From The Vile Catacombs

“Ägyptische Mythologie modern erzählt“

Artist: Ra’s Dawn

Herkunft: Koblenz, Deutschland

Album: From The Vile Catacombs

Spiellänge: 47:21 Minuten

Genre: Power Metal, Progressive Power Metal

Release: 10.03.2017

Label: Roll The Bones Records

Link: https://www.facebook.com/rasdawn/

Produktion: Kohlekeller Studios, Seeheim-Jugenheim von Kristian Kohlmannslehner und Kai Stahlenberg

Bandmitglieder:

Gesang – Olaf Reimann
Gitarre – Marek Schoppa
Gitarre – John Schmitz
Bassgitarre – Martin Balthes
Schlagzeug – Marco Freimuth

Tracklist:

  1. Inside Out
  2. Crusher
  3. Ghosts Of My Mind
  4. Soraya’s Eyes
  5. Speak To The Dead
  6. (We Play) The Music Of The Devil
  7. Revenant Soul
  8. From The Vile Catacombs Of Sahure

 

 

Grundsätzlich habe ich ja ein Faible für Bands, die auch mal für uns zunächst etwas fremdartig klingende Einflüsse in ihren Songs verarbeiten. Bestes Beispiel dafür wäre die Band Myrath aus Tunesien, aber auch Amon Sethis aus Frankreich können hier genannt werden. Wie der Name der Band Ra’s Dawn schon sagt, geht es hier ebenfalls in den Norden Afrikas. Ohne das Label Roll The Bones Records wäre diese Band allerdings auch weiterhin nicht auf meinem Radar gewesen, obwohl es sie schon seit dem Jahr 2001 gibt und die Männer aus Koblenz bereits zwei Demos und zwei Alben veröffentlicht haben. Wie auch die beiden oben genannten Bands haben sich Ra’s Dawn den progressiveren Klängen verschrieben, allerdings geht es hier auch sehr stark in Richtung Power Metal bzw. ansatzweise Heavy Metal. Können die Männer aus Rheinland-Pfalz damit punkten?

Gar nicht fremdartig klingt das, was da bei Songs wie Inside Out oder Crusher aus den Boxen schallt. Das ist schlicht und ergreifend feiner Power Metal, durchsetzt mit progressiven Schlenkern, am ehesten vielleicht vergleichbar mit frühen Werken von Symphony X. Bei Ghosts Of My Mind höre ich dann allerdings eher Iced Earth, insbesondere im Chorus kommt Olaf dann auch sehr nahe an Matt Barlow ran.

Wie es der Name schon ahnen lässt, bei Soraya’s Eyes ist dann mal etwas Mystik und orientalisches Flair angesagt, verführerischer Frauengesang, aber auch sehr feine und verfrickelte Gitarrenparts und sogar ein kleines Bass-Solo, inklusive.

Ab diesem Track nimmt dann auch der progressivere Part einen größeren Stellenwert ein, insbesondere Marek und John müssen ihre Finger jetzt wohl des Öfteren mal in etwas unnatürliche Positionen bringen und vollführen streckenweise eine wahre Riffakrobatik. Nichtsdestotrotz laden (We Play) The Music Of The Devil oder Revenant Soul zum Headbangen und Fäuste-in-die-Höhe-recken ein.

Auf den längsten Track des Albums, den fast zehn Minuten langen Titeltrack From The Vile Catacombs Of Sahure, läuft dann alles hinaus. Hier darf dann natürlich die Mystik nicht fehlen, orientalische Saiteninstrumente gibt es auf die Ohren und den dazu passenden Gesang von Olaf. Der Song strotz vor Rhythmus- und Tempowechseln. Sitze ich eben noch fleißig headbangend vor den Boxen, steht mir im nächsten Moment der Mund wegen der wieder mal grandiosen Gitarrenarbeit von Marek und John offen.

Herausheben kann man niemanden von der Band, Marek und John liefern sich Duelle um die besten Hooks und Riffs, Martin sorgt für das nötige Tiefton-Fundament und Marco lässt die Zügel bzw. die Drumsticks niemals schleifen. Genau im richtigen Verhältnis dazu kommt dann noch der kraftvolle Gesang von Olaf dazu. Ein bestens aufeinander eingespieltes Team eben, wobei ich da auch durchaus die Produktion mit einbeziehe, denn die Männer in den Kohlekeller Studios haben auch eine klasse Arbeit abgeliefert.

Fazit: Um mal im Band-Portfolio von Roll The Bones Records zu bleiben, sind Ra’s Dawn wahrscheinlich genau wie Ignition eine Band, die man definitiv mal live erleben muss. Ignition habe ich jetzt zwei Mal auf der Bühne gesehen, Ra’s Dawn wird sicherlich auch noch klappen. Dann bin ich auch auf die älteren Werke gespannt, das Album hier hat auf jeden Fall den Appetit angeregt. Wer kraftvollen Metal in der Schnittmenge von alten Symphony X und Iced Earth mit gelegentlichen orientalischen Einflüssen mag, darf eine weitere Band auf seine Liste setzen und sich dieses Album gönnen.

Anspieltipps: Crusher, Ghosts Of My Mind, Soraya’s Eyes und From The Vile Catacombs Of Sahure
Heike L.
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