Refused + Support am 05.12.2015 in Hamburg, Docks

„Refused + Support am 05.12.2015 Hamburg, Docks“

Headliner: Refused

Vorbands: Failure & Safi

Ort: Hamburg, Docks

Datum: 05.12.2015

Kosten: 30,15 € VVK

Genre: Hardcore, Punkrock

Besucher: 1.000

Link: http://www.docks-prinzenbar.de/#/events/docks/2015/Dezember

Setlisten:

  1. Hot Traveller
  2. A.M. Amnesia
  3. Atomic City Queen
  4. Frogs
  5. Wet Gravity
  6. Macaque
  7. Magnified
  8. Sergeant Politeness
  9. Smoking Umbrellas
  10. Heliotropic

  1. Elektra
  2. The Shape Of Punk To Come
  3. The Refused Party Program
  4. Dawkins Christ
  5. The Deadly Rhythm
  6. Destroy The Man
  7. Rather Be Dead
  8. Hook, Line And Sinker
  9. War On The Palaces
  10. Servants Of Death
  11. Liberation Frequency
  12. Thought Is Blood
  13. Refused Are Fucking Dead
  14. Worms Of The Senses/Faculties Of The Skull
  15. Summerholidays vs Punkroutine
  16. New Noise
  17. Tannhäuser/Derivé

Es ist immer recht bescheiden, wenn man bei einem Konzert eintrifft, gemütlich in die Location schlendert und plötzlich feststellt, dass bereits eine Band auf der Bühne steht und musiziert. Als Berichterstatter ist so etwas natürlich echt für den Eimer. Aber nirgendwo war angekündigt, dass heute noch eine dritte Band spielt. Es handelt sich dabei um Safi, ein deutsches Trio. Allerdings muss ich auch klar sagen, dass das, was ich von der Band noch mitbekommen habe, sehr langweilig ist. Betroffenheitsrock mit deutschen Texten, also die etwas sperrige Variante von Wir Sind Helden. Nichts verpasst.

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Somit kommen wir dann auch zum offiziellen Teil des Abends, der mit Failure beginnt. Die Band gibt es schon seit 1990, allerdings gab es eine recht lange Pause von gut 16 Jahren bevor man sich 2013 wieder in die Arme fiel und beschloss, wieder Musik zu machen. Allerdings frage ich mich heute, ob das damals eine so tolle Idee war. Failure kommen als Trio auf die Bühne, wobei Sänger Ken Andrews und zweiter Frontmann Greg Edwards gerne mal Bass und Gitarre tauschen. Warum, kann ich nicht sagen, Failure spielen äußerst durchschnittlichen Punkrock der Handelsklasse C bis E. Das Ganze wird auch noch so lustlos und desinteressiert vorgetragen, dass man als Zuschauer schon gerne mal auf die Uhr guckt. Ken Andrews hält es noch nicht einmal für nötig, seine Jacke auszuziehen. Unfassbar. So einen gelangweilten Auftritt habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

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Komplette Kehrtwende bei Refused. Als die Herren auf die Bühne kommen und die ersten Takte von Elektra erklingen, geht ein Ruck durch das gesamte Publikum. Sofort ist viel Bewegung vor der Bühne zu sehen. Und nicht nur da. Sänger Dennis Dennis Lyxzen ist wie immer ein Aktivposten. Ständig in Bewegung, am Hüpfen, am Springen und macht halbe Jonglierstücke mit seinem Mikro und dem dazugehörigen Kabel. Überhaupt ist es eine große Freude, Refused bei ihrer Arbeit zu sehen, denn die fünf Mitglieder grinsen über beide Ohren, legen eine große Spielfreude an den Tag. Zwischendurch wird es aber auch mal Ernst. Dass Refused schon immer eine Band waren, die auch etwas zu sagen hat, sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Frontmann Dennis nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Missstände anzuprangern oder auf die Geschehnisse in Frankreich einzugehen. Ich finde das gut, richtig und wichtig. Es sollten mehr Musiker die Chance ergreifen, sich zu Wort zu melden. Refused spielen wirklich ein tolles Set mit Hits wie Rather Be Dead, War On The Palaces oder auch The Shape Of Punk To Come. Vor einem weiteren Hit, The Deadly Rhythm, wird auch mal kurz Raining Blood von Slayer angespielt. Und hey, ein großer Teil des Publikums kennt den Song auch. Der Schweiß aller Beteiligten am heutigen Abend fließt in Strömen, bevor wir auf die unvermeidliche Kernschmelze zusteuern. New Noise, der Hit, der auch wirklich in jeder noch so klitzekleinen alternativen Disco bis zum Erbrechen gespielt wurde, kommt von der Bühne und das Publikum dreht total durch, wirklich beeindruckend. Kurz danach ist dann Schicht im Schacht und so wirklich sicher sein kann man bei Refused ja nie, ob sie demnächst mal wieder live zu sehen sein werden. Alle, die da gewesen sind, können zumindest mit einem breiten Grinsen den Heimweg antreten, denn Refused haben an diesem Abend wirklich ein astreines Konzert abgeliefert.

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