“Französischer Sushi-Core?“
Artist: Rise Of The Northstar
Herkunft: Frankreich
Album: Welcame
Spiellänge: 49:47 Minuten
Genre: Old School Hardcore, New School Thrash Metal
Release: 19.09.2014
Label: Repression Records/Plastic Head/Universal Music Int
Link: http://www.riseofthenorthstar.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Vithia
Gitarre – Evangelion B‘
Gitarre – Mazing Erwan
Bassgitarre – Fabulous Fab‘
Schlagzeug – Hokuto No-Kev
Tracklist:
- What The Fuck
- Welcame (Furyo State Of Mind)
- The New Path
- Samurai Spirit
- Dressed All In Black
- Again And Again
- Tyson
- Bosozoku
- Simon Says
- Authentic
- Blast ‚Em All
- (Hidden Track)
„New School Thrash im Shonen-Style: So präsentieren sich Rise Of The Northstar aus Frankreich, die ihre Inspiration aber lieber in den Hintergassen von Shibuya als am Champs-Élysées suchen. Durch ihre Texte, Musik und Metaphorik hat sich die Band ein einzigartiges Image aufgebaut, das den 90`s Hardcore aus New York mit Manga und Metal verbindet.“ – das sagt schon mal der Pressetext über die Band, die ich heute das erste Mal hier höre. Dass das keine Bedeutung für die Qualität der Musik haben muss, das haben ja bereits mindestens einhundert der von mir bearbeiteten Reviews bewiesen.
Hinter dem „aufgehenden Nordstern“ steht aber auf jeden Fall eine ordentliche Fanbase. So lügen weder die knapp 90.000 Likes auf Facebook, noch die zusammen mindestens zwei Millionen Klicks auf Youtube, wobei der Song Sound Of Wolves davon alleine 500.000 Views innerhalb von 24 Stunden ausmachte.
Aber, auch das sagt nicht viel aus über die Qualität und Quantität einer Band. Da ist es bei einem Debütalbum doch viel wichtiger, sich das Eingemachte – die Musik selbst – vorzuknöpfen.
Mit Welcame bringen die fünf Franzosen nun ihr 11 ½-Song starke Album auf den Markt und überraschen gleich zu Beginn mit einem brachialen Song, der genau so heißt, wie die Aussage, die mir beim ersten Hören durch den Kopf geht – What The Fuck.
Eine Mischung aus Hardcore, Rapcore und Modern Thrash Metal ergießt sich über den Hörer, der sich musikalisch an Bands wie Austrian Death Mashine und Limp Bizkit erinnert fühlen dürfte. Zwar ist ein direkter Vergleich schwer, jedoch stelle ich mir vor, dass eine exakte Mischung aus beiden Bands so klingen müsste, wie das, was ich hier gerade um die Ohren gepfeffert bekomme.
An den Gitarren bedient man sich hauptsächlich beim Old School Hardcore nach New Yorker-Stil, während die Stimme von Sänger Vithia so klingt, als würde er selbst in „Japan-Englisch“ aus einem Manga vorlesen. So bleibt es zwar mehr bei einer Art Sprechgesang, jedoch passt diese Mischung einfach wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Was mir erst negativ auffiel, sich aber peu à peu als authentisch herausstellte, ist der Klang der Platte, der erst ein wenig blechern und dann doch recht basslastig aus meinen Boxen ertönt. Rhythmisch baut man vor allem auf die Genrestandards des Hardcores.
Einziges Manko ist in meinen Augen eigentlich nur, dass die Songs alle recht ähnlich klingen und dass so, selbst beim ersten Hören, bereits ein wenig die Monotonie herrscht und ein Käufer der Debütplatte eventuell recht schnell die Langzeitmotivation verlieren könnte, was ich sehr schade finde, denn vor allem die letzten beiden Songs (Blast ‚Em All und der unbetitelte Hidden Track) fallen durch ihre Hookline sehr positiv auf.