Rocksmith™ – Das erste authentische Spiel für Gitarren

“Wenn die Spielekonsole zum Wohnzimmer-Gitarrenverstärker wird!“

Spielname: Rocksmith™

Genre: Musikspiel

Altersbeschränkung: ab 6 Jahren

Release: USA: 18.10.2011 / Europa: 27.09.2012 (XBox 360 / Playstation 3), 18.10.2012 (Windows PC)

Entwickler: Ubisoft San Francisco

Publisher: Ubisoft

Link: http://rocksmith.ubi.com

Preis: 69,95 € bzw. 179,95€ als Bundle mit Gitarre (PC) / 89,95 € bzw. 199,95€ als Bundle mit Gitarre (Xbox 360, PS3)

Tracklist:

  1. The Animals – House of the Rising Sun
  2. The Black Keys – I Got Mine
  3. Blur – Song 2
  4. David Bowie – Rebel Rebel
  5. The Cribs – We Share The Same Skies
  6. Interpol – Slow Hands
  7. Lynyrd Skynyrd – Sweet Home Alabama
  8. Nirvana – Breed
  9. Radiohead – High and Dry
  10. The Rolling Stones – (I Can’t Get No) Satisfaction
  11. The Rolling Stones – Play With Fire
  12. Spoon – Me and The Bean
  13. Taddy Porter – Mean Bitch
  14. White Denim – Burnished
  15. Yellow Moon Band – Chimney
  16. Eric Clapton – Run Back To Your Side
  17. Incubus – I Miss You
  18. Lenny Kravitz – Are You Gonna Go My Way
  19. Muse – Unnatural Selection
  20. Queens Of The Stone Age – Go With The Flow
  21. Sigur Ros – Gobbledigook
  22. The Dead Weather – I Can’t Hear You
  23. Soundgarden – Outshined
  24. Tom Petty and The Heartbreakers – Good Enough
  25. Best Coast – When I’m With You
  26. The Black Keys – Next Girl
  27. The Boxer Rebellion – Step Out Of The Car
  28. Cream – Sunshine Of Your Love
  29. The Cure – Boys Don’t Cry
  30. Jenny O. – Well OK Honey
  31. Nirvana – In Bloom
  32. Pixies – Where Is My Mind?
  33. Red Fang – Number Thirteen
  34. The Rolling Stones – The Spider and the Fly
  35. Silversun Pickups – Panic Switch
  36. Stone Temple Pilots – Vasoline
  37. Titus Andronicus – A More Perfect Union
  38. The White Stripes – Icky Thump
  39. Dan Auerbach – I Want Some More
  40. Franz Ferdinand – Take Me Out
  41. Kings of Leon – Use Somebody
  42. Little Barrie – Surf Hell
  43. Muse – Plug In Baby
  44. Rapscallions – California Brain
  45. Stone Temple Pilots – Between The Lines
  46. The Horrors – Do You Remember
  47. The Strokes – Under Cover Of Darkness
  48. Velvet Revolver – Slither

Als ich auf dem Wacken Open Air 2012 (Bericht: Hier ) den Stand vom Spieleentwickler Ubisoft und Rocksmith™ gesehen hatte, war für mich klar, dass ich euch dieses Spiel vorstellen muss. Nach einigen kurzen Gesprächen mit Ubisoft war eine Zusammenarbeit hierfür besiegelt und somit lag am 27.09.2012 ein kleines Päckchen vor meiner Haustür.

Nach kurzem Überlegen wurde das Wohnzimmer umgeräumt und eine Microsoft Xbox 360 ausgeliehen (vielen Dank an KamiMatze für die nette Leihgabe), denn ich konnte es kaum erwarten, das brandaktuelle Spiel, welches vor ca. einem Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika erschienen ist und welches nun am 27.09.2012 ihr Debüt in Europa feiert, zu spielen.

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Im Vergleich zur US-Version bekommt der eurpäische Kontinent die Unterstützung für Bassgitarren und die Möglichkeit, Songs ein einer Art Kooperationsmodus zu spielen, indes sich alle Käufer der US-Version diese Funktionen ein Jahr nach Release des Spiels via Downloadable Content (DLC) freischalten müssen.

Da wir ein Metal-Magazin sind und bisher keine Reviews über PC/Konsolen-Spiele geschrieben haben, will ich auch noch ein wenig von der Norm abweichen und somit teste ich für euch das Spiel Rocksmith™ zuerst mit meinem Yamaha 4 Saiter E-Bass.

Das mitgelieferte Kabel (USB-Stecker auf 6,35mm Klinkenstecker), welches bei jeder Kaufversion dabei ist, wird von der Konsole sofort erkannt und nach Einlegen der DVD kann’s auch sofort losgehen. Nach einer sehr rockigen Version der Ubisoft Startmelodie darf ich mir nur schnell am Bildschirm aussuchen, ob ich einen Bass oder eine Gitarre in der Hand halte und ob es sich hier wirklich um einen Bass handelt, oder um eine Gitarre, die ich wie ein Bass spielen möchte. Als Bassist ist klar, dass ich wirklich mit einem Bass spiele und nichts „Halbgares“, doch macht es sicher Sinn, denn so können Gitarristen sehen, dass das Bassspielen nicht nur aus E-E-E-E-C-C-C-C-A-A-A-A-E-E-E-E besteht. 🙂

So, zurück zum Spiel. Nach der Instrumentenwahl geht es zum ersten Soundcheck, alle Instruktionen werden in einer leicht verständlichen Stimme in deutscher Sprache am Bildschirm erklärt. Hier muss ich gestehen, dass die deutsche Sprachausgabe sich bewährt, denn, selbst wenn man einigermaßen gut Englisch kann, würde man immer mitlesen und so kann ich mich voll und ganz auf das Instrument konzentrieren, während man mir erklärt, welche Saite welche Farbe hat und wie man so richtig Krach macht! 🙂

Der Soundcheck, der immer mal wieder in einer kleineren Version im Spiel vorkommt, hilft auf jeden Fall einem Einsteiger, sein Instrument zu verstehen und das eingebaute „Stimmgerät“ sorgt dafür, dass das „Gerät“ auf jeder Saite seinen richtigen Ton erzeugt.

 

 

So, nun aber weiter zum Thema „musikalische Karriere“. Habe ich nun alle drei Songs gespielt und die Techniken geübt, wird das kommende Konzert freigeschaltet. Hier kann ich die gerade gelernten Lieder hintereinander spielen oder mir vor dem Konzert eine eigene Setlist aus allen Songs des Spiels zusammenstellen. Um ein Konzert zu meistern, muss ich das virtuelle Publikum mit meinem Können überzeugen. Selbst das gelingt mir beim ersten Mal und es tritt das ein, was eintreten sollte: das Publikum ist von meiner „exzellenten Leistung“ 😉 so sehr überzeugt, dass sie direkt als Nachtisch eine Zugabe verlangen. Gut, dass ich eben noch Where Is My Mind? der Band Pixies geübt habe, denn jetzt habe ich keine Entscheidungsgewalt und das Publikum (eh das Spiel) wählt einen Song aus, bei dem ich erneut mein Bestes geben muss.

Das Konzert hinter mich gebracht und eine neue Location und Verstärkersound freigespielt geht es nun in die nächste Runde, die genauso beginnt wie die Letzte, nur dass jetzt neue Songs, andere Techniken und ein Arcarde-Spiel (Die so genannten Guitarcade-Spiele, die mir spielerisch das Instrument näherbringen sollen) auf mich warten. So wird der Bass nun zum Controller, wenn ich einen bestimmten Bund einer Seite anspielen muss, um Enten in Space Invaders-Manier abschießen zu können. Eine sehr spaßige Angelegenheit, die mir beibringt, dass Instrument zu fühlen und den Blick vom Bass weg auf den Bildschirm zu lenken. Diese Guitarcarde-Spiele kommen immer wieder im Spiel vor und sorgen dafür, dass man immer sicherer mit seinem Instrument wird. Neben der Entenjagd gibt es noch ein Spiel (Super Slider) welches bei mir für Hornhaut an den Fingern sorgt, denn ich muss wie bei Dr. Mario (NES/Game Boy Advanced) Steine auf einer Mauer zusammenbringen, um die Mauer klein zu halten. Die von oben herunterkommenden Steine werden allein durch das Sliden auf einer bestimmten Saite bewegt. Im Laufe der Bassreise sollen noch weitere Guitarcardes hinzukommen, so dass es zum Ende hin acht verschiedene Spiele sind, die mir bei der Koordination auf dem Griffbrett weiterhelfen.

So wäre ja quasi das Grundprinzip meiner „musikalischen Karriere“ erklärt und ich kann mal meine Freundin oder einen Kumpel einladen, um hier etwas im Wohnzimmer zu jamen, denn neben der eben ausführlich erklärten Karriere gibt mir Ubisoft mit Rocksmith™ die Chance, neben den Liedern, die im Spiel vorhanden sind, eigene Songs auf dem TV Gerät/später Windows PC zu spielen und in Echtzeit wiederzugeben. Durch die zusätzlich vorhandenen Effekte und Verstärkersounds brauche ich ab jetzt kein Effektgerät mehr und der Verstärker kann von nun an auch im Proberaum bleiben, denn ab jetzt höre ich meinen eigenen Sound über die Dolby Surround Anlage bei mir im Wohnzimmer. Geniale Sache!

Sollte ich keine Lust haben, eigene Songs zu spielen kann man in der europäischen Version des Spiels (die mir vorliegt) auch alle Songs, die vorhanden sind in einem Kooperativen Modus durchspielen. Das einzige, was mich daran hindert, ist ein zweites Rock Smith – Real Tone Kabel, welches aktuell beim Online Händler Amazon nur bedingt lieferbar ist. Aber alternativ kann man ein solches Kabel für 29,90€ (Link: Hier ) beim Hersteller selbst erwerben. Also: wann startet das Konzert? 🙂

Fazit: Ubisoft macht in meinen Augen mit Rocksmith™ (fast) alles richtig. Es werden alle Gitarren und Bassgitarren unterstützt, die über einen Tonabnehmer verfügen und auf 6,35mm Klinkenanschluss laufen. Leider heißt das Spiel Rocksmith™ und nicht Metalsmith, was eindeutig in der Ausbeute der Songs zu erkennen ist. Fast alle Lieder sind für einen echten Metalhead zu ruhig und Fans unseres Genres werden ein wenig mehr in die Tasche greifen müssen, um die via "DLC", angebotenen Metalstücke abgreifen zu können. Leider stehen aktuell nur zwei Songs von Megadeath (Hangar18 und Symphony Of Destruction) für 240 Xbox Live Points (ca. 2,86€*) und ein Heavy Metal Ausrüstungs Pack für 400 Xbox Live Points (ca 4,76€*) als Download für einen Metalhead zur Verfügung. Doch heißt das nicht, dass sich Rocksmith™ sich nicht lohnt, man muss halt leider nur etwas warten, denn in den USA hat Ubisoft bereits extrem viele "DLC"s freigegeben, die auch für deutsche Spieler interessant werden könnten. Darunter befindet sich ein weiterer Song von Megadeth und Songs der Bands Judas Priest, Lamb Of God, Finger Eleven, Europe (natürlich The Final Countdown), Twisted Sister, Whitesnake und extrem viele mehr (eine komplette Liste findet ihr hier ). Was ich sehr vorteilhaft finde, ist, dass es keine einstellbaren Schwierigkeitsgrade gibt, denn so wird keiner auf "Anfänger" herabgestuft, wenn er mal einen Song nicht so gut kann und das Spiel bleibt für alle ein Erlebnis, nicht nur für Anfänger, sondern auch für Profis und die die es mal werden möchten. So bleibt ein Erfolgserlebnis nicht nur Könnern vorbehalten. Was ebenfalls noch positiv anzurechnen ist, dass das Kabel für alle Plattformen (Xbox 360 / Playstation 3 / Windows PC) gleich ist und ich jede Gitarre und auch jeden Bass (4-Saiter) anschließen kann. Eine Unterstützung für 5-Saiter oder gar 6-Saiter Bassgitarren und eine Unterstützung für ein Schlagzeug/Geige/Triangel/Dudelsack/etc. 🙂 ist aktuell nicht implementiert. Die eine bzw. zwei Saiten, die diese Instrumente mehr besitzen, werden von der Software einfach ignoriert und man kann somit zumindest die normale Bassreise damit durchspielen. Was ich ganz vergessen habe: natürlich kann jeder Instrumentalist auch in Karaoke die Songs mitsingen - der Text wird natürlich in jedem Song angezeigt! 🙂 Wer eine Gitarre hat, kann ohne darüber nachzudenken zur Konsolen-Version greifen, denn ein entsprechendes Kabel ist in jeder Verpackung enthalten. Wer noch kein Besitzer eines Saiteninstruments ist, sollte sich die Bundle-Versionen mal anschauen. Da man sich mit Epiphone (eine Tochter der Firma Gibson Guitar Corp) einen namhaften Partner ins Boot geholt hat, bekommt der Käufer eines solchen Bundles eine einsteigerfreundliche Gitarre (Epiphone - Les Paul Junior), bei der er sich nicht schämen braucht, diese mit in den (nicht virtuellen) Proberaum zu nehmen. So, um zum Schluss zu kommen: Wer darüber hinwegsehen kann, dass keine Black Metal oder, Death Metal-Songs und auch ansonsten relativ wenige Metallieder im Paket enthalten sind, oder wer aus seinem Wohnzimmer ein Proberaum machen möchte, der sollte sich Rocksmith™ auf jeden Fall zulegen - Es lohnt sich! Bewertung: 9,5 von 10 Punkten *bei einem Wechselkurs von 2100 Punkte für 25 € (1€ = 84 Punkte) Quellenangaben: Bilder/Screenshots wurden freundlicherweise bereitgestellt durch Ubisoft
Kai R.
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