“Klassik und Exotik in einem Projekt vereint!“
Artist: Sanguine
Herkunft: Exeter, England
Album: Black Sheep
Spiellänge: 39:09 Minuten
Genre: Metal, Modern Metal, Metalcore, Alternative Metal
Release: 29.01.2016
Label: Odyssey Music Network
Link: https://www.facebook.com/sanguineband/
Bandmitglieder:
Gesang – Tarin Kerrey
Gitarre, Gesang – Nick Magee
Bassgitarre – Ross Andrews
Schlagzeug – Matt Feld
Tracklist:
1. Breaking Out
2. Pretty Girl
3. Empty
4. Save Me
5. Carousel
6. Breathe Out
7. Black Sheep
8. Social Decay
9. The Blue
10. Whole World
Sanguine heißt übersetzt „zuversichtlich“, „optimistisch“ oder auch „lebendig“. Ob das für ihr zweites Studioalbum Black Sheep zutrifft, werdet ihr jetzt erfahren. Die Engländer aus Exeter vertreiben seit Ende Januar über Odyssey Music Network ein Werk, das unterschiedlicher kaum produziert werden könnte. In den vierzig Minuten führt Sängerin Tarin Kerrey im Gleichschritt mit den Backvocals von Gitarrist Nick Magee durch diverse Genres und Strukturen. Gar schizophren muss man die einzelnen Nummern im direkten Vergleich betrachten.
Sehr modern verarbeiten die Briten alles, was ihnen an Metal-„Gewürzen“ aus dem Regal gefallen ist. Ob Modern Metal, Metalcore oder Alternative Metal – alles wird vermengt. „Soweit so gut:“, werdet ihr euch jetzt denken. Was viel spannender ist und euch wohl am meisten interessieren wird, ist, wie das im Konzept von Sanguine aufgeht. Das bleibt der wunde Punkt der Female Fronted Metal Band. Von kernigen Exilia-Einflüssen geht es in Deadlock-Muster bis hin zu Delain-Parallelen, die Song für Song gewechselt werden. Das Songwriting ist daher etwas konfus, ein Konzept gibt es nicht. Viel mehr setzen die vier Engländer auf einzelne starke Kompositionen, die durchaus zur Auswahl stehen. Breaking Out ist als Opener noch sehr eigenwillig, dann geht Pretty Girl ganz gut ins Ohr, während Empty auf ganzer Länge überzeugen kann. Ein immer steigendes Niveau bei den ersten drei Hymnen macht einen dann doch neugierig, was Frau Tarin Kerrey mit ihrem männlichen Trio im weiteren Verlauf zu bieten hat. Save Me ist ganz okay, nur im Verhältnis sehr standardmäßig eingespielt, der Refrain greift dennoch und weh tut der Track auch keinem.
Carousel, die Quoten-Ballade, geht ganz behutsam mit dem Käufer ins jüngste Gericht. Hinzu kommt, dass nach mehreren Durchläufen Carousel immer besser hängen bleibt, wie man es zu Beginn gar nicht erwartet. Mit Breathe Out verflacht die eigentliche Zuversicht, andererseits bleiben Optimismus und Lebendigkeit bestehen. Sanft, gar butterweich trägt die liebevolle Stimme von Tarin den Hörer über die Schwelle des sechsten Songs. An jener Stelle empfängt uns der Titeltrack Black Sheep, der – andächtig und mit schroffem Gekeife versetzt – weniger gut ankommt. Mit Luft nach oben geht es in den letzten Part. Dort erwartet einen eine rockigere Nummer mit dem Namen Social Decay, die an Exilia erinnert. Zum Ende kehren Sanquine zurück zu ihrer emotionalen Seite. Mit The Blue und Whole World dreht das Album langsam aus und möchte im Anschluss erneut gestartet werden.