“Sehr kreative Schweizer“
Artist: Scream Your Name
Herkunft: Bern, Schweiz
Album: Face To Face
Spiellänge: 40:17 Minuten
Genre: Metalcore, Alternative Metal, Pop-Punk
Release: 24.10.2014
Label: Deepdive Records
Link: http://www.screamyourname.com
Bandmitglieder:
Gesang – Stefan Jaun
Gitarre und Gesang – Manu Buser
Bassgitarre und Gesang – Micha Krähenbühl
Schlagzeug – Miguel Müller
Tracklist:
- In Reverse
- My Game
- Save & Secure
- Me Vs. Myself
- Memories
- Stronger
- With Or Without You
- (Un)Expected Ending
- The Last Call
- Thank You
- The Blue House
- Last Words
So wirklich was zur Geschichte der Band Scream Your Name habe ich nicht gefunden. Die ersten Einträge bei Facebook sind aus 2010, dem Pressetext zum aktuellen Album ist außerdem zu entnehmen, dass im vergangenen Jahr ein Re-Release des Debütalbums Scream Your Name stattfand. Die Band war auch bereits auf ausgedehnten Tourneen unterwegs, hat also schon eine Menge Bühnenerfahrung gesammelt. Am 24.10.2014 erscheint nun über Deepdive Records das zweite Album Face To Face.
Der erste Song In Reverse startet, und ich kriege schon Panik, weil ich denke, ich höre eine schlechte Kopie von Blink 182 oder Sum41. Aber nach 20 Sekunden kommt das erste richtig geile Growling, und weiter geht es in diesem absolut partytauglichen Song in munterem Wechsel durch die Genres.Genau die umgekehrte Reihenfolge gibt es bei meinem ersten Anspieltipp My Game. Hier wird erst mal die Metalcore-Keule geschwungen, um dann nach kurzem Ausflug in poppigere Gefilde den Kickdown zu betätigen und ordentlich Tempo aufzunehmen. Save & Secure strotzt nur so von elektronischen Spielereien und richtig guten Breakdowns, während Me Vs. Myself mich nach symphonischem Intro fast schon ein wenig an Bury Tomorrow erinnert. Hier wird der Metalcore noch am ehesten durchgezogen. Fast schon als Ballade möchte ich Memories bezeichnen. Auch wenn sich die Songs nicht wirklich ähneln, kommt mir hier spontan das ebenfalls langsam gehaltene I Miss You von Blink 182 ins Hirn. Sehr technisch, sehr verspielt, ein wenig an Skrillex erinnernd, kommt Stronger daher. Fast schon Electrocore. Man könnte es auch für ein etwas längeres Intro für das folgende With Or Without You halten. Und nein, es handelt sich dabei nicht um ein Cover des gleichnamigen Songs von U2, sondern wieder um ein richtig gutes Stück Metalcore, bei dem mich insbesondere die vielen Wechsel der Gesangsstile beeindrucken. Da wird geshoutet, gegrowlt und mehr oder weniger normal gesungen, ein richtig guter Breakdown darf auch nicht fehlen. Der Backgroundchor dürfte bei Konzerten für begeistertes Absingen sorgen. Der Beginn von (Un)Expected Ending entlockt mir doch ein breites Grinsen, meine Finger fangen an zu schnipsen. Sehr geile Riffs, ein Growling, wie ich es liebe, langgezogen und böse. Und zwischendrin immer wieder der absolut partytaugliche Pop-Punk (ich hasse dieses Wortgebilde, aber was anderes fällt mir echt nicht ein). Auch die folgenden drei Songs folgen im Grunde dem gleichen Muster, verschiedene Genres in einen großen Topf zu kippen und dann den daraus entstandenen Zaubertrank zu kredenzen. Dabei ist in der Qualität der Songs absolut kein Abfall festzustellen, die Band spielt weiterhin auf konstant hohem Niveau und legt mit The Blue House noch mal richtig an Tempo zu und meiner Meinung nach sogar eins der besten Stücke des Albums vor. Zum Abschluss gibt es mit Last Words dann im Grunde ein ähnliches Stück wie Stronger, wieder sehr elektronisch, verfremdeter Gesang, allerdings weniger Skrillex.