Seven: Das Debüt der Band – 25 Jahre nach der Gründung

Die AOR-Szene strotze in den Spätachtzeigern vor Aktivität. Mit dem Übergang zum folgenden Jahrzehnt standen Künstler wie Mitch Malloy, Paul Laine, Firehouse, Tyketto und Talsiman bei großen Plattenfirmen unter Vertrag und beeinflussten das Genre maßgeblich. Jeder wollte eine AOR-Band und POLYDOR war da keine Ausnahme. Nach guten Erfolgen in UK mit Bands wie Magnum und Little Angels hatte das Label ein Auge auf SEVEN geworfen, einen noch unbekannten Act aus Bournemouth, UK.

SEVEN waren gerade aus Südafrika ins Vereinigte Königreich umgesiedelt und hatten John Wolff (The Who, John Parr) als Co-Manager verpflichtet und dadurch einen Support Slot für die erste landesweite Tournee von BROTHER BEYOND ergattert. Von dort an ging es bergauf, vor allem durch die Hilfe von BBC-DJ Phil Schofield und der Ehefrau eines Plattenbosses, erinnert sich Sänger Mick Devine: „Wir haben auf der Brother Beyond – Tour viel Live-Erfahrung und eine große Fanbase gewonnen, dadurch wurde Phil Schofield auf uns aufmerksam,spielte unsere Demos bei BBC Radio One. Die Frau des Chefs von Polydor kam mit ihren Kindern zu einer unserer Shows und – so erzählt man sich – bat ihren Mann, uns unbedingt unter Vertrag zu nehmen.“

Daraufhin spielten SEVEN mit großen Künstlern wie Jason Donovan, Richard Marx, The Monkees und eine weitere Tour mit Brother Beyond. Eine Zeit, an die sich Devine nur zu gerne erinnert: „Wir haben in fast allen Top-Läden gespielt: Wembley, NEC, BIC, SEC und sogar in der Royal Albert Hall. Die Richard Marx – Tour war für uns definitiv das Highlight.“

Im Studio, mit John Parr als Produzent, nahmen SEVEN zwei sehr starke Singles auf,Inside Love und Man With A Vision. Ein Mythos besagt, dass die Band auch ein Album aufnahm, welches in den Katakomben von Polydor verschwand, nachdem das Label SEVEN fallen ließ. Ein Mythos, den Devine gerne aus der Welt haben möchte: „Wir hatten niemals einen Album-Deal. Der Vertrag ging über zwei Singles und dann war er erfüllt. Wir hatten allerdings Material für mehr als ein Album, darunter viele, qualitativ gute Demos.“

Aber zurück in die Gegenwart: Bassist Pat Davey aus dem Original-Line-up arbeitete mit Robert Hart an einem Album für Escape Music, als plötzlich der Name SEVEN zur Sprache kam. Es stellte sich heraus, dass Labelchef Khalil Turk damals ein großer Fan der Band war. „Khalil hat uns geliebt und fragte, ob wir nicht endlich ein Album in Originalbesetzung veröffentlichen wollten“, so Devine. „Dafür hat er uns mit Lars Chriss (LION’S SHARE) in Kontakt gebracht, der die Tracks in Schweden produziert hat. Der Sound ist definitiv frischer und härter, wesentlich zeitgemäßer, und gibt der Band das Besondere, was ihr in den 80ern vielleicht gefehlt hat.“

25 Jahre nach ihrer Gründung veröffentlichen SEVEN nun also endlich ihr Debüt-Album. Soviel ist sicher: Das Warten hat sich gelohnt!

Seven – 7 (Escape Music/H’art/VÖ:20.06.)

Quelle: www.hart.de