Shape Of Despair – Alone In The Mist

“Zwanglos dreckig und ohne Kompromisse versehen!“

Artist: Shape Of Despair

Herkunft: Helsinki, Finnland

Album: Alone In The Mist

Spiellänge: 52:17 Minuten

Genre: Funeral Doom Metal

Release: 09.12.2016

Label: Season Of Mist

Link: https://www.facebook.com/shapeofdespairofficial/about/

Bandmitglieder:

Gesang – Natalie Koskinen
Gesang – Henri Koivula
Gitarre – Jarno Salomaa
Gitarre – Tomi Ullgren
Bassgitarre – Sami Uusitalo
Schlagzeug – Daniel Neagoe

Tracklist:

  1. Down Into The Stream
  2. To Adorn
  3. Shadowed Dreams
  4. Woundheir
  5. In The Mist
  6. Outro

Im heiligen Dezember packen die Finnen Shape Of Despair ihre unheilige Demo Alone In The Mist von vor fast zwei Jahrzehnten aus. Nach Illusion’s Play aus dem Jahr 2004 mussten Anhänger bis letztes Jahr auf Monotony Fields warten. Um nach dem gelungenen Angriff auf die Doom Metal-Fraktion nicht gleich wieder im Nebel zu verschwinden, schieben die sechs Musiker nun ihre Demo noch einmal raus, die damals noch unter Raven eingespielt wurde und gar nicht offiziell auf dem Markt erschien. Über Season Of Mist steht Alone In The Mist seit dem 09.12.2016 griffbereit bei allen Plattendealern und sollte zumindest bei allen Funeral Doom-Fetischisten eine Hörprobe wert sein.

Um nicht gleich mit der Tür ins nebelverhangene Haus zu poltern, wollen wir ganz vorne anfangen, nämlich beim Opener Down Into The Stream, der in über acht Minuten der Demo relativ schnell ein Gesicht aufdrückt. Dunkle genretypische Riffs werden in zerstörerischer Ruhe förmlich seziert und mit feinen Black Metal-Einflüssen gespickt. Das Wort „schwere Kost“ wird nur zu gerne in Reviews verwendet, ist bei Shape Of Despair jedoch keine einfache Umschreibung sondern blanke Tatsache. Die sechs Köpfe aus Helsinki müssen in den dunklen Wintertagen der neunziger Jahre wohl viel Frust zu verdauen gehabt haben. Mit welcher Gleichgültigkeit sie durch monotone Sequenzen stapfen und dabei es sogar noch schaffen, mit Abstrichen zu gefallen, darf als sagenhaft abgestempelt werden. Klar bleiben einige Passagen zu langatmig, dafür findet man zum Beispiel bei Shadowed Dreams im ganzen Groll der Klänge ganz spannende Elemente. Wie schon angesprochen, leicht verträgliche Hausmannskost gibt es woanders, wer auf die Kunst von Natalie Koskinen und Co klar kommen möchte, braucht einen starken Magen.

Fazit: Mit über fünfzig Minuten Spielzeit kann man eine Demo wie Alone In The Mist, die eh' kaum einer kennt, ruhig nochmal in die Umlaufbahn schmeißen. Nach dem gelungenen Monotony Fields ist das Shape Of Despair Lager sowieso gerade heiß auf mehr Output der Skandinavier. Die Gangart bleibt verworren und alles andere als massenkompatibel, aber wer mehr eine volle Seite dunkler Emotionen braucht, kann die Gehirnwäsche von Shape Of Despair gerne in seinem Player versenken.

Anspieltipps: To Adorn und Shadowed Dreams
Rene W.
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