“Es wird Zeit!“
Artist: Shotgun Justice
Herkunft: Niedersachsen, Deutschland
Album: State Of Desolation
Spiellänge: 52:28 Minuten
Genre: Heavy Metal, Thrash Metal
Release: 08.01.2016
Label: Kernkraftritter Records
Link: https://www.facebook.com/shotgunjusticegermany/
Bandmitglieder:
Gesang – Marco Kräft
Gitarre – Kai Brennecke
Gitarre – Erik Dembke
Bassgitarre – Tom Schubert
Schlagzeug – Tobias Gross
Tracklist:
- Proclamation Of War
- Blood For Blood
- Blessed With Fire
- Nothing Left To Fear
- Nemes (A Global Killer)
- The Scales Of Justice
- Head Full Bullets
- Forsaken
- Harvest The Storm
- State Of Desolation
Vor dreizehn Jahren gegründet und noch ohne Studioalbum auf ihrer Diskographie, sind die Niedersachsen von Shotgun Justice unterwegs, die als guten Vorsatz für das Jahr 2016 ihr Debütalbum auf dem Zettel haben. Mit zehn Tracks und über fünfzig Minuten Spielzeit lassen es die fünf Musiker gleich zum Anfang des Jahres mit ihrem Heavy / Thrash Metal Geschoss krachen. Vergleiche zu Bands wie Macbeth oder The Outside kann man ohne Probleme ziehen. Nur dass die Norddeutschen auf weniger Kult bzw. Klasse blicken können.
Mit dem Old School Sound der Achtziger gespickt, löst endlich Proclamation Of War die beiden Demos und die letzte Single Blood And Fire ab. Das Intro rockt locker mit künstlich verarbeiteter Erzählestimme vom Stapel ohne zu viel von State Of Desolation vorweg zu nehmen. Blood For Blood, eine typische Thrash Nummer von vor drei Jahrzehnten schlängelt verhalten aus den Boxen. Der Refrain ist eingänig, leider nur zu platt und ergreift den Hörer wirklich nur geringfügig. Gesanglich ist Marco Kräft leider nicht das Nonplusultra, hat dafür aber eine markante Gesangsfarbe, die man nicht an jeder Straßenecke findet. Das rettet Shotgun Justice leider trotzdem nicht. Viel zu austauschbar straucheln sie von einer Nummer in die nächste, ohne eigene Akzente durchzuboxen. Was man hört, wurde bereits tausendmal serviert und da, wo es mal zur Sache gehen könnte, rudern die Männer lieber wieder zurück in ruhigere Gewässer. Mutig kann man die eingespielten Gitarrenparts nennen, die ebenfalls grundlos in den Vordergrund gelegt werden, ohne Highlights zu setzen. Ohne Nothing Left To Fear, Head Full Of Bullets oder Forsaken schlecht machen zu wollen, aber 2016 lockt man damit leider keinen mehr aus der Reserve. Midtempo regiert die zögerlichen Thrash-Salven, die im Heavy-Muster nicht konsequent bis zum Ende durchgezockt werden.
Als Fazit bleibt ein Ergebnis, das im Grundsatz nichts Halbes und nichts Ganzes an den Tag legt. Dass man dafür auch noch über zehn Jahre braucht, ist als Außenstehender nur schwer zu beurteilen. Neben den negativen Aspekten muss man Shotgun Justice lassen, dass der eingeschlagene Weg zu hundert Prozent und ohne Kompromisse eingehalten wird. Eier haben die fünf Haudegen also und die Chance, Thrash Metal-Fanatiker, die in den Achtzigern hängen geblieben sind, für ihre Kunst zu gewinnen.