“Neue Maske, neue Abwechslung!“
Artist: Slipknot
Herkunft: Des Moines, Iowa – USA
Album: .5: The Grey Chapter
Spiellänge: 63:52 Minuten
Genre: Nu Metal, Alternative Metal
Release: 20.10.2014
Label: Roadrunner Records
Link: http://www.slipknot1.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Corey Taylor
Gitarre und Bassgitarre – Mack Thomson
Percussions und Backgroundgesang – Shawn „Clown“ Crahan
Sampling und Keyboard – Craig „133“ Jones
Gitarre und Bassgitarre – Jom Root
Percussions und Backgroundgesang – Chris Fehn
Bassgitarre – Alessandro Venturella
Turntables – Sid Wilson
Trackliste:
- XIX
- Sarcastrophe
- AOV
- The Devil In I
- Killpop
- Skeptic
- Lech
- Goodbye
- Nomadic
- The One That Kills The Least
- Custer
- Be Prepared For Hell
- The Negative One
- If Rain Is What You Want
Wenn ich den Bandnamen Slipknot lese, denke ich immer daran, dass es bei der aus Des Moines stammenden Band wohl so krass ist, wie bei fast keiner anderen Band. Ich meine nicht die Musik selbst, sondern eher die Einstellung jener, die diese Musik mögen oder eben nicht. Bei Slipknot scheiden sich die Geister, denn zum einen haben sie ein ganz eigenes Genre geprägt und zum anderen finde ich, dass sie wohl verdient den Titel „als die wohl härteste Nu Metal-Band“ der Welt verdient haben.
Doch bevor ich mit dem Review beginne, möchte ich kurz zusammenfassen, was die Band bisher ausgemacht hat: Wer bei Slipknot nicht an Masken denken muss, der hat in den letzten neunzehn Jahren wohl kein MTV geschaut oder ist einfach blind auf beiden Augen. Zweiter markanter Punkt ist die Mischung aus klarem Gesang, tiefen Shouts und Sprechgesang aus dem Hause Corey Taylor, der auch der Band Stone Sour seine Stimme gibt. Als dritter Punkt ist der Einsatz von Percussions und einem Turntable natürlich nicht zu vergessen. Auch wenn man eigentlich hiermit alles beschrieben hat, fehlt genau noch eine Sache und das ist etwas, was man weder auf einer CD, noch im Fernsehen übertragen kann – die extreme Bühnenpräsenz der US-Amerikaner.
Wenn man – so wie ich – die neue Platte vor sich liegen hat, fällt die in einem Skelettkostüm steckende Frau auf, die das Cover des „grauen Kapitels“ zieren darf. Auch wenn sich mir der Hintergrund dieses Covers nicht ganz erschließt, passt es irgendwie, denn wo passt denn keine „bis auf die Knochen“ nackte Frau in Kostüm auf die erste Seite?
Die Trackliste beinhaltet vierzehn Songs, die zusammen eine Spielzeit von mehr als eine Stunde haben – somit sind nun wirklich alle Fakten auf dem Tisch – nun ran an die Musik.
Den Beginn macht der Song XIX, der mit Hilfe eines Samplers und tiefen Dudelsack-Pfeifen, den Zuhörer in eine andere Welt bringt. Dabei wirkt die klare Stimme von Corey Taylor sehr passend und auch wenn ich hier ein wenig an eine düstere Version von Linkin Parks Somewhere I Belong denken muss, ist der Start alles andere als misslungen. Die anfängliche düstere Stimmung wird in Sarcastrophe aufgenommen, um dann doch voll auszuteilen. Denn nachdem man in den ersten Sekunden noch dachte „das ist doch nicht Slipknot“, wird man in der nächsten eines Besseren belehrt.
Wer auf Viking Metal à la Amon Amarth steht, wird mit AOV seine Freude haben. Der galoppierende Rhythmus im Refrain und in der Bridge bringt erneute Abwechslung. The Devil In I erinnert dann zurück an die gute alte Zeit, in der das Album Iowa noch in meinem CD-Player seine Runden drehen durfte. Hier packen die Jungs die Aggressivität und die für Slipknot bekannten Snaredrum-Passagen mit ein, um schon fast nostalgisch an die damaligen Tage zu erinnern.
Oh, ich merke gerade, dass das hier ein wenig zu einem Track-by-Track ausartet. Also fasse ich mal zusammen: Slipknot bringen mit .5: The Grey Chapter das wohl erwachsenste Album der Band heraus. Da, wo man früher die Abwechslung vermisste, herrscht heute eigentlich alles, was man für ein gutes Release benötigt. Eine fette Produktion trifft auf eine Kombination aus klaren und von der Melodie getragenen Songs und doch darf das Geschredder der guten alten Schule nicht fehlen.