Sonata Arctica – Live In Finland

“Finnischer Power Metal live in Finnland – muss man mehr sagen?“

Artist: Sonata Arctica

Album: Live In Finland

Spiellänge: 1:53:58 Stunden

Genre: Progressive Metal, Power Metal

Release: 09.11.2011(Japan, Schweden, Finnland), 11.11.2011(Großteil Europa), 14.11.2011(Rest Europa), 15.11.2011 (USA, Kanada, Italien)

Label: Spinefarm Records

Link: www.sonataarctica.info

Klingt wie: Northern Kings, Stratovarius und Avantasia

Bandmitglieder:

Gesang, Keyboard – Tony Kakko
Gitarre – Elias „E.Vil“ Viljanen
Keyboard – Henrik „Lance“ Klingenberg
Bass – Marko Paasikoski
Schlagzeug – Tommy Portimo

Tracklist:

  1. Intro
  2. Flag In The Ground
  3. Last Amazing Grays
  4. Juliet
  5. Replica
  6. Blank File
  7. As If The World Wasn’t Ending
  8. Paid In Full
  9. Instrumental Exhibition
  10. The Misery
  11. In Black & White
  12. Letter To Dana
  13. Caleb
  14. Don’t Say A Word
  15. Paid In Full
  16. 8th Commandment
  17. Replica
  18. Tallulah
  19. Caleb
  20. White Pearl, Black Oceans
  21. Draw Me
  22. Fullmoon

Sonata Arctica ist den meisten Metallern ein Name, denn die Finnen sind schon einige Jahre dabei und hatten dementsprechend viele Veröffentlichungen. Das neueste Stück, das es hier zu beschreiben gilt, ist eine Zusammenstellung verschiedener Konzerte in Finnland, also Live Material. Das Spezielle bei Live-Alben ist meiner Meinung nach der unvergleichbare Sound und vor allem die Reaktion des Publikums. Ich kann schon vorweg nehmen, dass das Publikum des Öfteren zu hören ist und dass es Gänsehautstimmung gibt.

Das Intro ist ein Ausschnitt aus der instrumentalen Version von Everything Fades To Grey. Gefolgt von Flag In The Ground und The Last Amazing Greys, allesamt von dem letzten Album The Days Of Greys. Mit anderen Worten: es gibt sowohl Speed als auch Gefühl direkt zu Anfang. Der Sound ist perfekt umgesetzt und das Publikum feiert von Anfang an mit.

Tony Kakko macht seinen Job besser, als er es im Studio getan hat und da war er ja schon genial. Die Stimmung, die bei den Songs rüber kommt – ob traurig, verzweifelt, spannend oder glücklich -, wird erstaunlich gut vermittelt. Die Musik und die Backing Vocals sind ebenfalls stark umgesetzt und vor allem ist der Sound allgemein anders als im Studio, was den Songs ein ganz anderes Ambiente verschafft. Das Zuhören ist nicht mehr das Gleiche, wie bei den Studio Alben.

Man merkt, dass Sonata Arctica erfahrener sind als noch vor fünf Jahren. Verglichen mit dem letzten Live-Album von 2006 (For The Sake Of Revenge) sind die Live-Auftritte sowohl technisch als auch stimmlich bedeutend stärker geworden. Dummerweise versteht man aber nicht viel von dem, was Tony Kakko sagt, da es Finnisch ist. Doch die Pausen werden auf ein Minimum beschränkt, somit gibt es auch nicht viel, was man nicht versteht.

Das erste Manko auf diesem Tonträger lässt lange auf sich warten, denn erst bei dem Titel Blank File fällt auf, dass die Backing Vocals doch etwas schwach sind. Bei den vorherigen Songs war die Lautstärke passend, doch hier sollte es doch ein wenig lauter sein. Das Solo in diesem Song ist dafür wirklich stark und lässt die Hoffnung auf mehr davon wachsen.

Insgesamt gibt es einige Tempowechsel auf der Scheibe: As If The World Wasn’t Ending ist einer der wenigen wirklich langsamen Songs, wird aber von Paid In Full abgelöst, womit das Tempo wieder etwas angehoben wird. Letter To Dana wird von Caleb und Don’t Say A Word gefolgt und nach White Pearl, Black Oceans gibt es Draw Me. Für Abwechslung ist also gesorgt.

Gerade Paid In Full überrascht etwas, denn die Strophen wirken teilweise etwas schwächer als die Studio Version, doch der Refrain ist um so kraftvoller gesungen. Damit wird eine Art Ausgleich geschaffen und insgesamt ist Tony Kakkos Stimme sehr stark, wodurch sich der kleine Feaupax verkraften lässt.

Instrumental Exhibition lässt sich als Instrumentale Ausstellung übersetzen. Und allein diese gut 3½ Minuten sind das Geld für die DVD wert. Drums, Gitarre und Keyboard werden allesamt meisterhaft gespielt und geben eine gelungene Abwechslung zu dem ansonsten bekannten Material der Studio Alben.

Das Publikum ist auch sehr aktiv, sowohl bei gefühlvollen Titeln wie The Misery als auch bei schnelleren Songs wie Black & White. Es wäre allerdings ein wenig besser gewesen, wenn man das Material so abgemixt hätte, dass man die Zuschauer besser hört, um noch mehr Live-Stimmung zu bekommen. Es reicht nicht, nur ein Drittel des Materials – sprich das zweite Konzert – richtig zu mixen.

Fazit: Letztendlich lässt sich sagen, dass die Konzerte rundum stark sind. Aktives Publikum, eine Band in Topform und knapp zwei Stunden Material zum Abfeiern. Es werden praktisch alle Alben und Tempi durchgespielt, die Sonata Arctica im Repertoire haben, somit ist für jeden etwas dabei. Diese Live DVD ist ein gutes Weihnachtsgeschenk, ob für sich selbst oder für andere. Es gibt kaum etwas auszusetzen, außer dass das Publikum nicht so gut zu hören ist und die Backing Vocals stellenweise zu leise sind. Anspieltipps: Last Amazing Greys, Letter To Dana und White Pearl, Black Oceans
Lennart L.
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