[Soon] im Interview

Artist: [SOON]

Herkunft: Hamburg, Deutschland

Genre: Metal / Rock

Label: Oscillation Music/Al!ve

Link: http://www.soonmusic.net

Bandmitglieder:

Gesang – Eric
Gitarre – Lenny
Bass – Michi
Schlagzeug – Nico

Time For Metal / Heike:
Hallo Eric,
zunächst einmal herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, unsere Fragen zu beantworten. Der Kontakt lief bislang immer nur über dich. Bist du so eine Art „Bandsprecher“?

Eric / [SOON]:
Das vielleicht nicht gerade, aber da ich mit Lenny zusammen die Band gegründet habe sowie Texte und Musik schreibe, kann ich auf jeden Fall ganz gut Auskunft zu Fragen rund um [SOON] geben.

Time For Metal / Heike:
Leider habe ich trotz intensivster Recherche keine Informationen zur Geschichte von [SOON]gefunden. Kannst du vielleicht kurz erzählen, wie ihr euch im Jahr 2003 gefunden habt?

Eric / [SOON]:
Lenny kenne ich schon länger, da wir schon gemeinsam zur Schule gegangen und seit dieser Zeit befreundet sind. Wir haben aber erst direkt nach der Schulzeit angefangen, zusammen Musik zu machen (vorher war jeder von uns in einer anderen Band). Es gab dann zuerst ein Projekt, das musikalisch noch deutlich progressiver ausgerichtet war. Irgendwann stieß ich dann auf Bands wieParadise Lost oder Type O Negative und das hat mich sehr beeindruckt, ähnlich wie es vorher bei einigen Progressive Metal-Bands (wie z.B. Psychotic Waltz) der Fall war. Wir haben 2003 damals einfach begonnen, gemeinsam Songs zu schreiben, in denen wir versucht haben, Melodie und Härte zu verbinden. Dann ging es relativ schnell los mit den ersten Live-Auftritten und inzwischen sind wir bei weit über 300 Gigs sowie vier Alben angekommen – das war damals wirklich überhaupt nicht absehbar!

Time For Metal / Heike:
Das neue Album Dead-End Street klingt ja doch anders als das Vorgängeralbum Lonely Way. Planst du diese Änderungen schon ein, wenn du dich an die Vorarbeiten zu einem neuen Album machst? Wenn ich dich während unseres Gespräches in Oberhausen richtig verstanden habe, hast du ja während des Schreibens der Texte schon so ungefähr im Ohr, wie das Lied klingen soll? Heißt das also, du schreibst die Texte und gehst dann zu deinen Bandkollegen, um dann mit ihnen gemeinsam die Musik dazu zu entwickeln? Kurz gefragt: Wie läuft es denn ab, wenn ein neues Album ansteht?

Eric / [SOON]:
Alle eure Leser, die bisher noch nie Musik von [SOON] gehört haben, können sehr gern aufhttp://www.soonmusic.net/player/ einige Augenblicke in ein paar [SOON]-Songs rein hören (Start- und Pause-Symbole sind dabei identisch wie bei einem CD-Player). So, jetzt haben hoffentlich die meisten, die diese Zeilen lesen, eine Idee davon wie Dead-End Street klingt.

Die Veränderungen von einem Album zum anderen sind nicht vorab geplant, sondern ergeben sich im Songwriting-Prozess. Nach meiner Einschätzung hat auch jedes der insgesamt vier [SOON]-Alben (2006: end isolation / 2007 Without A Trace / 2011: Lonely Way / 2013: Dead-End Street) einen eigenen Charakter und klingt anders als die drei anderen CDs. Letztendlich bildet jedes Album einen Zeitabschnitt in meinem Leben und der Bandgeschichte ab. Dabei war der Songwriting- und Aufnahmeprozess jedes Mal völlig unterschiedlich, allerdings hat sich generell für mich bewährt, erst dann einen Songtext zu schreiben, wenn der Aufbau des jeweiligen Stückes schon sehr weit fortgeschritten ist.

Time For Metal / Heike:
Einige Bands sind ja mittlerweile dazu übergegangen, neue Alben mit Hilfe des Crowdfundings zu produzieren und dann die Fans auch für ihren Beitrag zu „entlohnen“. Wie steht ihr dazu?

Eric / [SOON]:
Dazu habe ich mir ehrlich gesagt noch nie großartig Gedanken gemacht.

Time For Metal / Heike:
In meinem Review zu Dead-End Street habe ich euch mit Voyager und Circus Maximusverglichen. Wie geht ihr mit solchen Vergleichen um? Überlegt ihr auch manchmal, wie der Schreiber darauf kommt?

Eric / [SOON]:
Die Vergleiche in Deinem Review hatten mich insofern überrascht, da ich beide Bands gar nicht kannte. Die Musik der australischen Band Voyager, in deren Songs ich inzwischen rein gehört habe, gefällt mir! In den Reviews zu Dead-End Street sind diverse andere
Bands genannt worden, dieses Mal wurden häufiger Paradise Lost oder Katatonia genannt, aber auch die Namen Type O NegativeA [Life] Divided oder Subsignal tauchten auf. Die relativ große Bandbreite überrascht mich einerseits öfter (manchmal kann ich die Vergleiche auch schwer nachvollziehen), andererseits zeigt sie mir, dass [SOON] einzigartige Musik machen und schwer in eine Schublade zu packen sind (was mich freut!).

Time For Metal / Heike:
In eine ähnliche Richtung geht die nächste Frage: Was haltet ihr von den ganzen Kategorisierungen in der Musik, speziell auch im Metal? Mir helfen sie ja, um mir spezielle Playlisten zu erstellen…

Eric / [SOON]:
In Bezug auf [SOON] sind sich die Journalisten da offensichtlich nicht ganz einig. Bei den Kategorisierungen (also dem Wort vor „Metal“), gab es schon eine große Bandbreite. Eine kleine Auswahl: „Progressive“ oder „Dark“ bzw. „Gothic“, wahlweise aber auch „Alternative“, „Modern“ oder „Melodic“. Irgendeinen Namen braucht das Kind ja bekanntlich. Am besten entscheiden eure Leser selber (nach dem Reinhören), welche Art von Metal wir nun genau machen…

Time For Metal / Heike:
Ihr wart jetzt anlässlich eures zehnjährigen Bestehens auf einer Jubiläumstour, die euch quer durch Deutschland geführt hat. Wie ist es denn gelaufen?

Eric / [SOON]:
Es war ja unsere erste richtige Headliner-Tournee und dafür war es sehr ermutigend, wenn auch die Zuschauerzahlen deutlich unterschiedlich waren (die Clubs hatten ein Fassungsvermögen zwischen 200 bis 450 Zuschauern). Aktuell laufen bereits die Planungen
für eine weitere Tour. Insofern war das erst der Anfang und das Touren wird hoffentlich bald eine Fortsetzung finden!

Time For Metal / Heike:
Für eine nächste Tournee: Mit wem würdet ihr denn gern mal auf der Bühne stehen? Welche Band würdet ihr gern supporten?

Eric / [SOON]:
Da gibt es einige Bands! Ich würde besonders gern mal mit Paradise Lost oder Katatoniaauftreten. Aber es gibt viele großartige Musiker und Gruppen, die ich gern noch mal persönlich treffen und noch lieber mit ihnen die Bühne teilen würde.

Time For Metal / Heike:
Ihr kommt ja aus Hamburg. Wie sieht es denn metaltechnisch im hohen Norden der Republik aus? Es gibt ja noch einige bekannte Bands, die ebenfalls ihre Heimat in der Gegend haben, aber gibt es denn auch genug Locations? Das Ruhrgebiet ist ja sehr gut bestückt mit Veranstaltungsorten aller Größen, aber ich habe im Internet nicht sehr viele Informationen zu Hamburg und Umgebung gefunden.

Eric / [SOON]:
In Hamburg gibt es viele Locations in allen möglichen Größen. Einer unserer Lieblingsclubs ist dasLogo, dort haben wir auch die Show zu unserem 10jährigen Bandjubiläum gespielt. Ins Logopassen 450 Personen und dort treten auch viele internationale Rock-/Metal-Combos auf, wenn sie in Deutschland touren. Noch etwas größer ist das Knust, ebenfalls ein toller Laden. Der größte Club, in dem wir mit [SOON] in Hamburg mal gespielt haben, war die Große Freiheit 36, in den Laden passen knapp 2000
Fans und er war ausverkauft (das war allerdings eine Supportshow). Einige eurer Leser kennen eventuell noch die Markthalle, in der auch sehr regelmäßig Metal-Konzerte (z.B. die Metal Dayz) stattfinden. Bands wie Nightwish treten in Hamburg dann in der O2-World auf.

Time For Metal / Heike:
Gibt es zum Schluss etwas, was du den Lesern sagen möchtest?

Eric / [SOON]:
Höchstwahrscheinlich kennen noch nicht alle Leser dieses Interviews die Musik von [SOON]. Falls ihr dazu gehört, hört bitte mal in unsere Songs auf http://www.soonmusic.net oderhttp://www.facebook.com/soonfans rein. Falls euch gefällt, was ihr dort hört, kommt gern bei einem Konzert von uns vorbei oder kauft euch ein Album von [SOON]. Beides lohnt sich und würde uns extrem freuen!

Time For Metal / Heike:
Noch einmal herzlichen Dank für deine Zeit und Bereitschaft, meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute und hoffe, euch dann auch wieder live erleben zu können.