“Im alten Glanz zurück!“
Artist: Spellbound
Herkunft: Nürnberg, Deutschland
Album: Nothing But The Truth
Spiellänge: 50:20 Minuten
Genre: Thrash Metal, Heavy Metal
Release: 27.02.2015
Label: Bret Hard Records
Link: http://www.spellbound-alliance.de/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Dave Maier
Gitarre – Phil Caroll
Bassgitarre – Domi Merz
Schlagzeug – Eldo Prosch
Tracklist:
1. New World Puppet
2. Leave This Dream
3. Forgotten And Gone
4. Shapeshifter
5. Dying In The Dirt
6. Warkult Of Fire
7. Broken Hope Society
8. The Alliance Of Spellbound
9. Xecution Wave
10. Of Long Forgotten Wars
11. Invasion Blue Beam
Genau zehn Jahre ist es her, da gelangte mir durch Zufall das erste Album Incoming Destiny einer jungen deutschen Thrash Metal-Band in die Hände. Ihr Sound aus der Bay Area kombiniert mit gesellschaftlichen, politischen und teils heftigen Lyrics hat seinen Eindruck hinterlassen. Das zweite Werk Nemesis 2665 erschien zwei Jahre später und der frische Wind aus der Bay Area – Thrash Metal in Kombination mit melodischem Death Metal – bleibt bis heute im Kopf. Genau ein Jahrzehnt später erblicken meine Augen Nothing But The Truth, das neue Werk von Spellbound, im aktuellen Promostapel. Das Cover wirkt sofort sehr vielversprechend und die erste Frage, die mir in den Kopf schießt, ist: „Verdammt wie konnte ich die Gruppe nur solange aus den Augen verloren haben?“ Das kann ich euch und mir schnell beantworten, denn zwischen Nemesis 2665 und Nothing But The Truth tummeln sich nicht diverse Alben, sondern es ist die dritte Platte der Thrash Metal-Band, die nach einer Schaffenspause wieder Gas gibt.
Bereits mit den ersten Riffs von New World Puppet blasen Spellbound zum Angriff. Stiltechnisch kann man die Süddeutschen im Jahre 2015 irgendwo zwischen Suicidal Angels, Exodus und extrem hochwertige Deutschrock Passagen stecken, wo mit Sicherheit Produzent Jörg Wartmann (Frei.Wild/Eisbrecher) seine Finger mit im Spiel hatte. Einzugrenzen sind Spellbound auch auf Nothing But The Truth nicht leicht, melodischer als viele ihrer Gegenspieler setzen sie vor allem im Gesang auf keine urtypischen Gesangsfarben. Vielmehr mischt Dave Maier neben kernigen Shouts weiche Heavy Metal-Hymnen in die Stücke, die im Ohr bleiben. Die Gitarrenarbeit von Dave und Phil ist brillant, die Backvocals sind herrlich inszeniert und die Geschwindigkeitswechsel maßgenau abgestimmt. Eine Schande, dass die Platte nicht schon früher rausgekommen ist. Spellbound wissen immer noch, was interessanten Thrash Metal ausmacht, neben alten Tugenden verschränken sie sich nicht vor Neuem. Egal ob The Alliance Of Spellbound, Dying In The Dirt oder Forgotten And Gone – alle Stücke haben ihren eigenen Charme. Eine Ballade in Form von Dying In The Dirt darf da nicht fehlen und verdeutlicht das Spektrum der Platte Nothing But The Truth, die vielseitiger nicht sein könnte.