“Eine Wundertüte ohne Happy End!“
Artist: Stahlmann
Herkunft: Göttingen, Deutschland
Album: Adamant
Spiellänge: 40:11 Minuten
Genre: Electro, Gothic Rock, Neue Deutsche Härte
Release: 19.04.2013
Label: AFM Records
Link: http://www.stahlmann.tv/
Klingt wie: Eisenherz, Der Bote
Bandmitglieder:
Gesang, Programming – Mart
Gitarre, Programming – Tobi
Tracklist:
- Die Welt Verbrennt
- Süchtig
- Wenn Der Regen Kommt
- Schwarz
- Leuchtfeuer
- Adrenalin
- Der Schmied
- Paradies
- Nackt
- Tempel Der Lust
- Dämonin
Der dritte Longplayer Adamant wurde seit 2010 produziert und löste das letzte Album Quecksilber ab, das nicht nur lobende Worte erhalten hat, wobei dies auch für Adamant gelten wird. Der Opener Die Welt Verbrennt ist da noch einer der besseren Werke in einem – das muss man der Band lassen – gelungenem Soundgewand. Musikalisch schlägt der Hit jedoch in klare Rammstein-Fahrwasser, die der große Bruder eindeutig besser beherrscht. Das danach folgende Werk Süchtig knallt dem Hörer eine volle Ladung „Ich bin Süchtig“ ins Gesicht. Wer auf Endlosschleifen eines Drei-Wort-Refrains steht, kann daran Spaß haben – alle anderen dürften den Song wohl nach einer Minute mit dem „Weiter-Button“ frühzeitig beenden.
Gothic Rocker und Oomph-Fans können beim wieder gesteigerten Niveau von Wenn Der Regen Kommt zufrieden mit dem Kopf nicken, aber nicht lange, denn dann folgt mit Schwarz der Knaller schlechthin. Dieses – wir nennen es einmal „Kunstwerk“ – basiert auf der Grundstruktur: „Schwarz, schwarz, schwarz sind alle meine Kleider, schwarz, schwarz, schwarz ist alles was ich bin. Darum liebe ich alles, was so schwarz ist, mein Schatz, ist das Teufelskind“. Wer jetzt denkt wie ich, dem kann ich nur bestätigen: Es ist grauenhaft, ein Kinderlied derart zu missbrauchen und dabei in die Mainstream-Schiene zu driften, die, wenn überhaupt, 14jährige Mädchen ansprechen dürfte. Von diesem Schock erholt man sich nur langsam, da können einem die besseren Momente mit Adrenalin oder Paradies den Tag nicht mehr versüßen. Viel schlimmer noch: Irgendwie drängen sich einem immer die komischen Bilder der musikalischen Veränderung von Unheilig vor die Augen. Bei Stahlmann kann man nur hoffen, dass sie von dem gefährlichen Mittelweg von Mainstream und harter Neuer Deutscher Härte abkommen, denn das wird nicht auf Ewigkeit gutgehen!