Status Quo: Francis Rossi erzählt in einem Interview von der kommenden CD-Box und Tour

Am Freitag, den 5. September veröffentlich Universal Music ein Stück Musikgeschichte. Dann erscheint das 4 CD Boxset Status Quo „LIVE!“ mit insgesamt drei Konzerten (Glasgow, Tokyo, Sidney) der britischen Boogie-Könige aus den glorreichen 70er Jahren. Im Interview verriet Fracis Rossi (Gründer, Gitarrist und Sänger bei Status Quo) mehr zur kommenden CD-Box.

Welche Erinnerung hast Du an den 27.-29. Oktober 1976 als in Glasgow das legendäre QUO-Live! Album aufgenommen wurde?

Francis Rossi: Keine, das ist zu lange her (lacht). Doch, da habe ich doch diese süße Blondine vernascht (lacht noch mehr). Nein, ernsthaft. Damals wollten wir ein authentisches Live-Album heraus bringen, ganz ohne nachträgliche Bearbeitung. Deshalb buchten wir drei Nächte im Apollo Theatre, Glasgow, um genügend gutes Material zu haben. Rick und ich hörten uns anschließend noch einmal durch alle drei Gigs. Zunächst dachten wir, Nacht 3 wäre unschlagbar, weil wir uns dort auf der Bühne am besten gefühlt hatten. Am Ende mussten wir uns eingestehen, dass die erste Nacht einfach am besten rüberkam. So landete dieses Konzert dann auch auf dem LIVE-Album.

QUO LIVE wird von vielen Kritikern und Fans immer noch als eines der besten Live-Alben aller Zeiten angesehen. Kannst Du erklären, warum das so ist?

Francis Rossi: Ich weiß. Und ich bin sehr dankbar, dass die Fans dieses Album so lieben. Warum es so erfolgreich war? Man kann es nicht erklären, aber irgendwie hat diese Aufnahme etwas. Es ist rau und alles andere als perfekt, aber es fängt wohl einen magischen musikalischen Moment ein. Das ist wohl der Grund, warum die Fans QUO Live! so sehr lieben.

Was macht ein Live-Album zu einem guten Live-Album?

Francis Rossi: Ich bin eigentlich kein großer Fan von Live-Alben. Live ist für mich, wenn man vor Ort bei einem Konzert dabei ist. Alles andere ist am Ende auch „nur“ eine Aufnahme. Vor kurzem lief eine Reportage über die Everly Brothers im Fernsehen. Ich liebe die Everly Brothers. Aber bei einer Live-Sequenz dachte ich mir: hier spielen sie falsch, da zu schnell. Ich analysiere bei Live-Aufnahmen zu viel, aber am Ende war ich dann doch begeistert.

Erzähl uns von den anderen beiden CDs, die im neuen Box-Set enthalten sind.

Francis Rossi: Das ist zum einen Tokyo Quo, auch eine tolle Scheibe, aufgenommen in Budokan, über die die Fans sich echt freuen werden. Japan übte in den 70er Jahren eine große Faszination aus – auf alle Rockbands und auch auf die Fans. Damals wollten die japanischen Plattenbosse, dass man eigens für diesen Markt produziert. Jahrelang war Tokyo Quo deshalb ein begehrtes Sammlerobjekt, weil es in Europa nicht zu kaufen war. Jetzt ist es endlich auch hier erhältlich. Live Sidney wurde 1974 im Hordern Pavilion aufgenommen, also vor exakt 40 Jahren. Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt. Die Aufnahmen entführen den Zuhörer in die Anfangsjahre von Status Quo als Hard Rock Band.

Status Quo haben schon über 6.000 Konzerte gespielt. Kannst Du Dich an 2-3 ganz besondere erinnern, die so außergewöhnlich waren, dass Du sie nie vergisst?

Francis Rossi: Da ist natürlich das LIVE AID Festival, das von uns eröffnet und in der ganzen Welt übertragen wurde. Aber eigentlich sind es die kleineren Gigs, von denen man selbst gar nichts erwartet, die am Ende in Erinnerung bleiben, weil sie einfach fantastisch waren. Klar ist es toll, in Wembley oder der Olympiahalle zu spielen, aber da geht man meist mit zu hohen Erwartungen auf die Bühne. Die wirklich tollen Gigs geschehen meist irgendwo in einem kleinem Städtchen in Schweden oder Deutschland. Wir haben vergangenes Wochenende in Holkham (UK) gespielt. Es war kalt, es war klein – aber der Gig war so gut, dass ich jetzt immer noch ständig daran zurück denken muss.

Welche Songs spielst Du heutzutage am liebsten live?

Francis Rossi: Mein absoluter Favorit ist The Oriental, aber ich mag auch Creeping up on you und Beginning of the End – neuere Songs also, die wir noch nicht so oft gespielt haben. Aber wir haben natürlich auch all die Kracher aus den 70er Jahren noch im Programm. bestimmt 10 Songs, die auch auf QUOLive zu hören sind wie Caroline, Rain, 4500 Times und natürlich Bye Bye Johnny.

Ihr geht im November auf Deutschland-Tour. Wie würdest Du den Unterschied beschreiben zwischen QUO Live in den 70er Jahren und heute.

Francis Rossi: Ich liebe Deutschland! Auf die Tour freue ich mich schon das ganze Jahr. Was den Unterschied zu den 70ern angeht: Wir spielen heute besser als früher! Die Fans dürfen sich auf ein Crossover-Programm freuen: Die aktuellen QUO, die aber auch etliche Songs von der Frantic Four-Tour spielen. Oh Baby und Blue Eyed Lady, zum Beispiel.

 

Status Quo Tour 2014

Very Special Guest: Lou Gramm „The Voice Of Foreigner“

  • 17.11.14DresdenMessehalle
  • 18.11.14KielSparkassenarena
  • 20.11.14MagdeburgStadthalle
  • 21.11.14SchwerinStadthalle
  • 22.11.14ErfurtThüringenhalle
  • 24.11.14SaarbrückenSaarlandhalle
  • 26.11.14AugsburgSchwabenhalle
  • 28.11.14KrefeldKönigspalast
  • 29.11.14LingenEmslandarena
  • 01.12.14 MannheimMozartsaal
  • 02.12.14FreiburgRothausarena

 

Veranstalter: KBK konzert- & Künstleragentur GmbH

Tickets von € 40,- bis € 72,- zzgl. Gebühren unter www.kb.k.com/tickets