Steorrah – II: Thin White Paint

“Launische Zeiten!“

Artist: Steorrah

Herkunft: Bonn / Siegen, Deutschland

Album: II: Thin White Paint

Spiellänge: 65:13 Minuten

Genre: Progressive Death Metal, Rock, Metal

Release: 13.03.2015

Label: Bret Hard Records

Link: https://www.facebook.com/STEORRAH/info?tab=page_info

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Andreas Maert
Gitarre, Geang – Nicolao Dos Santos
Schlagzeug, Klavier – Christian Schmidt

Tracklist:

1. Intro
2. The Milk Of Human Kindness
3. Tea Leaves For Eosphoros
4. Runt Of The Litter
5. I Think I Saw The Black Dog
6. Winchester Geese
7. The Twelve Nights Of 1984
8. Meta’s Attic
9. Misericordia/The Great Gig In Disguise
10. I Think I Saw The Black Dog (Electric Reprise)

Steorrah - II Thin White Paint

Das Mitteldeutsche Trio Steorrah hat sein zweites Album II: Thin White Paint im März 2015 herausgebracht. Ganze fünf Jahre haben die Männer aus Bonn bzw. Siegen gebraucht, um ihr Debütalbum An Eroticism In Murder auf die Reise zu schicken. Nun dürfen sich Freunde und Fans der vielseitigen Progressive Death Metaler auf neue zehn Werke freuen, die ganz nebenbei auf eine Spielzeit von über eine Stunde kommen.

Nach dem Intro wartet bereits mit The Milk Of Human Kindness eines der flinkeren Stücke der Platte, das in gut acht Minuten durch diverse Passagen geführt wird. Von schnelleren Death-Strukturen wandert es in langsame Doom-Parts, die wiederherum in rockige Passagen münden, ohne ihren Ursprung im Metal zu vergessen. Gesanglich röcheln die beiden Gitarristen Andreas Maert und Nicolao Dos Santos meist gemächlich ins Mikrophon. Die Clean-Parts in Zusammenhang mit einem musikalischen Stillstand sind sehr gewöhnungsbedürftig und nehmen jeden Schwung aus dem Longplayer. Nicht nur an explosiven Momente mangelt es auf II: Thin White Paint, auch der gewohnte Druck durch einen Bassisten ist aufgrund der Konstellation nicht gegeben. Gut angebrachte Gitarrenriffs versickern so rasend schnell im trockenen Sand, ohne dem Samen mit genügend Wasser zum Sprießen zu versorgen. Auf der anderen Seite stehen z.B. mit Tea Leaves For Eosphoros oder auch Winchester Gresse – zwei Hammer Titel aus der Feder von Steorrah. Im Allgemeinen muss man sich ganz einfach auf die Handschrift einstellen können, die zwar nicht neu ist, in der Interpretation der Deutschen aber auf ein gelungenes Feeling trifft. Trotzdem bleibe ich dabei, dass es dem guten Stück an Druck mangelt, der einzelne Highlights noch heißer servieren würde. Zusammenfassend bleibt ein Studioalbum im Kopf, das noch Luft nach oben hat. Das Potenzial für höhere Aufgaben ist definitiv vorhanden, muss nur noch deutlicher unterstrichen werden, dann wird die dritte Scheibe ein noch größerer Kracher.

Fazit: Steorrah müssen jetzt am Ball bleiben - zwischen Debüt und dem jetzigen Album II: Thin White Paint ist eindeutig zu viel Zeit ins Land gestrichen. Den Schwung der Veröffentlichung muss das Trio nun nutzen, ansonsten stehen sie 2020 wohl wieder am Anfang und das muss weiß Gott nicht sein. Wenn Steorrah zeitnah einen Nachfolger servieren, bin ich mir sicher, dass sie nicht zu einer grauen Maus verkommen. Sollten sie abermals eine längere Pause einlegen, bleibt es wohl bei einem Lichtblick, der sich durch die trübe Wolkendecke kämpfen muss.

Anspieltipps: Tea Leaves For Eosphoros und Winchester Gresse
Rene W.
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