Stormwarrior – Heathen Warrior

„Es gibt keinen Grund, das Album links liegen zu lassen.“

Artist: Stormwarrior

Album: Heathen Warrior

Spiellänge: 48:30 Minuten

Genre: True Metal / Speed Metal

Release: 27.05.2011

Label: Massacre Records

Link: http://www.stormwarrior.de/

Klingt wie: Eine Mischung aus Helloween, Running Wild & Freedom Call

Produziert: Mix und Mastering von Tommy Hansen in den Jailhouse Studios, Dänemark

Band Mitglieder:

Gesang & Gitarre – Lars Ramcke
Gitarre – Alex Gluth
Zweiter Gesang & Bass – Yenz Leonhardt
Schlagzeug – Hendrik Thiesbrummel

Tracklist:

  1. …Og Hammeren Hæves Til Slag…
  2. Heathen Warrior
  3. The Ride Of Asgård
  4. Heirs To The Fighte
  5. Bloode To Bloode
  6. Fyre & Ice
  7. The Returne
  8. Wolven Nights
  9. Ravenhearte
  10. The Valkyries Call
  11. And Northern Steele Remaineth

Ich habe noch immer das Cover von Heading Northe (Release: 2008) in Erinnerung – das Album, durch das ich die Band Stormwarrior erst kennengelernt habe. Seit 1999 machen die vier Hamburger (nein nichts zu Essen 🙂 ), die ihr Genre zwischen True und Speed Metal geparkt haben, die Szene unsicher. Und ich habe sie seit dem nicht bemerkt (bemerkenswert).

Das Cover ist ähnlich künstlerisch wie das der Vorgängerplatte. Ein Wikinger auf einem (flügellosen) Ross wird von zwei Wölfen bei einem Flug vom Himmel durch eine Schlucht begleitet. Kampfbereit streckt der Wikinger den Speer / die Lanze in Laufrichtung. Das Cover passt zum True Metal-Genre. Schaut super aus, fällt aber zwischen den anderen CDs im Regal nicht besonders auf – muss es ja auch nicht.

Nach dem Aufsetzen der Kopfhörer bekomme ich erst einmal mit …Og Hammeren Haeves Til Slag… ein sehr schönes instrumentales Intro auf die Ohren, welches mit einem lauten „Rumms“ endet und somit dem wirklich ersten Lied Platz verschafft .

Heathen Warrior startet mit einem aufwendigen Speed Metal-Riff. Die Stimme des Sängers Lard Ramcke ist sehr verständlich und erinnert, für die, die Stormwarrior noch nicht kennen, an eine Mischung von Joacim Cans (Hammerfall) und Jon Schaffer (Iced Earth). Nicht untypisch für die Hamburger wird ein chorähnlicher Gesang in die Bridge gemischt.

Beim Titel des nächsten Liedes The Ride Of Asgård wird die Thematik der Lieder sehr schnell klar – natürlich besingt Stormwarrior hauptsächlich die nordische Mythologie und bleibt damit dem letzten Album treu. In The Ride Of Asgård wird eher das True Metal-Genre angespielt. Das Schlagzeug wird dazu galoppierend angeschlagen und die Strophen sind mit Keyboard / Synthesizer stimmig untermalt.
Das vierte Lied sorgt durch den Takt direkt für einen wippenden Fuß. Headbanger kommen bei diesem Lied voll auf ihre Kosten. Doch überrascht mich das Lied jetzt nicht wirklich. Also der urtypische True Heavy Metal-Stil wird einfach und strikt durchgezogen.

Mit Bloode To Bloode wechselt das Album wieder in den Genremix aus True und Speed Metal. Das Tempo steigt im Vergleich zu den beiden letzten Liedern drastisch an und macht einfach nur Spaß beim Zuhören. Der Refrain ist genial zum Mitsingen „Bone To Bone – Blood To Blood!“ geht mir schon beim ersten Hören leicht von den Lippen. Was mich etwas stört, ist die „Sprecherstimme“, die im Lied immer wieder im Hintergrund zu hören ist. Es klingt etwa so, als würde ein Geschichtenerzähler noch unbedingt ein paar Wörter dazu sagen wollen. Also für mich ist das etwas zu viel und stört das Lied (aber sicher ist das Geschmackssache).

Leider folgt nach so vielen Hochflügen mit Fyre & Ice ein eher schwaches Lied. Die Stimme des Sängers klingt ein wenig wie nach einer Dosis Helium. Auch wenn die Idee, ein Duett in einem True Metal Song zu verpacken, echt super ist, holt Stormwarrior nicht weit genug aus. Ich will nicht hoffen, dass das erst so hoch gestartete Niveau jetzt im Sande verläuft.

Nach dem Druck auf die „Next“-Taste startet The Returne mit sehr basslastigen Riffs, welche in einem eher ruhigen Lied im MidTempo verebben. Es klingt zwar melodisch gut, aber erreicht leider nicht das Niveau vom Anfang.
Ich wollte schon die CD vor Enttäuschung auswerfen lassen, als Reavenheart (zwar mit seltsamen Anfang) das alte Niveau vom Anfang der Platte wieder aufgreift.
Zum Abschluss von Heathen Warrior zaubert Stormwarrior nach einem instrumentalen Intro ein handfestes True Metal-Stück. Sage und schreibe 360 Sekunden, in denen die Gitarristen ein munteres Soli-Finale präsentieren. Echt gelungenes Lied für ein gelungenes Albumende.

Fazit: Nach fast 50 Minuten kann ich Heathen Warrior fast ohne Einwand empfehlen. Das Album ist, auf Grund des passenden Genremixes, nur in der Mitte etwas langweilig geworden. Doch das kann auch daran liegen, dass mir die Speed Metal-Passagen persönlich mehr zusagen. Was mir sonst nicht so passt, ist die Stimme des Sängers, diese klingt zum Teil leider einfach zu sehr nasal und sehr gequetscht. Doch ist dies kein Grund, das Album links liegen zu lassen. Stormwarrior haben mit Heathen Warrior ein Album zusammengebastelt, welches sich im CD-Regal nicht verstecken muss, sondern sich mit stolzer Brust neben Platten von Manowar, Freedom Call & Iron Maiden präsentieren kann. Anspieltipps: Heathen Warrior, Ravenhearte & Bloode To Bloode
Kai R.
8.5
8.5