Streams Of Blood – Allgegenwärtig

“Allgegenwärtig(e) Finsterniss!“

Artist: Streams Of Blood

Herkunft: Frankfurt am Main, Deutschland

Album: Allgegenwärtig

Spiellänge: 45:03 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 25.02.2017

Label: Folter Records

Link: https://www.facebook.com/StreamsOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bass – Thymos
Schlagzeug – Terrorin

Tracklist:

  1. Stella Nova (Collapse)
  2. Corrosion
  3. Detox
  4. Open Your Third Eye
  5. Fusion
  6. Man Owes Nature Only Death (Conduct)
  7. Regeneration
  8. Transformation

Die deutsche Hassgemeinschaft Streams Of Blood haben im Februar ihr drittes Werk Allgegenwärtig nachgelegt. Dabei dringt das Duo noch tiefer in die skandinavische Black Metal Kunst, um diese mit belgischen Einflüssen zu versetzten. Brachial und glatt zugleich konnten die Konturen vom acht Song starken Album butterweich inszeniert werden. Frostig wie Marduk, mit weniger Druck im Kessel, findet man viele eiskalte Melodien und erdrückende Elemente, ohne die prasselnde Double Base zu vergessen. Wo viele Bands gerne breit aufgestellt einen Black Death an den Tag legen, bleiben Streams Of Blood im klassischen Fahrwasser. Weit entfernte Dark Funeral-Riffs kann man erkennen und auch eine Spur The Committee – die Genreüberflieger der letzten Monate liegen ohne Frage im Sichtbereich.

Mit Stella Nova (Collapse) beginnt das Allgegenwärtig(e) Intermezzo. Ein Intro brauchen Streams Of Blood nicht, viel mehr schieben sie einen richtungweisenden sechs Minuten Klopper aus den noch dampfenden Waffenläufen. Ich bleibe dabei, die angerührte Kunst ist kalt auf seine Art, jedoch kein Schockfroster. Immer wieder lodert das Höllenfeuer in der menschenverachtenden Ausrichtung der Gruppe aus. Die Breaks durch Terrorin hinter der Schießbude laufen sauber, setzen Highlights und eröffnen Thymos immer wieder neue Wege, um seine Klasse an den Äxten einzubringen. Die Growls gehen im Songwriting perfekt auf, die Gesangsfarbe ist zwar nicht so besonders, dass man sie als Markenzeichen einsetzte könnte. Dafür ist das Gesamtwerk Allgegenwärtig eine Macht, welches als Kollektiv vom Opener Stella Nova (Collapse) bis zum letzten Akt durch Transformation überzeugen kann. Schwächen sucht man vergebens im Doom-Muster der Black Metal Schlachten. Nach dem Motto „feine Nadelstiche können tödlich als eine scharfe Klinge an der Kehle sein“ kann man den Deutschen nach der Kurskorrektur von The Desent To The Source Of Disorder und Ultimate Destination nur gratulieren.

Thymos und Terrorin sorgen mit Allgegenwärtig für eine Überraschung. Wer vorab versprochen hat, mit dem Longplayer einen herauszuhauen, der hat nicht untertrieben. Die einzelnen Stücke wirken zu jeder Sekunde lebendig, leben von einer spürbaren Dramatik und lassen das Black Metal-Herz höher schlagen. Wenn Streams Of Blood da nochmal nachlegen können und Allgegenwärtig sich nicht als Strohfeuer entpuppt, kann in den nächsten Monaten in Frankfurt am Main was größeres zusammenwachsen.
Rene W.
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