Symbolic – Scarvest

„Die Geburt eines neuen Genres?“

Artist: Symbolic

Album: Scarvest

Spiellänge: 43:02 Minuten

Genre: Melodic Death/ Modern Metal

Release: 04.03.2011

Label: Twilight-Vertrieb

Link: www.myspace.com/symbolicger

Klingt wie: Bloodbath, Artas, My Decadence

Band Mitglieder:

Gesang – Bastian Löser
Schlagzeug – Tobias Schill
Gitarre – Andreas Schiegl
Gitarre – Haudie Fresse

Tracklist:

  1. Everlasting
  2. The Greed
  3. Archilles `Sons
  4. Scarvest
  5. MySery
  6. Bittersweet
  7. Down To Zero
  8. 7H8P7P5H7

Seid ihrer Gründung im Jahr 2006 hatten Symbolic die Idee, eine neue Art des Death Metal zu begründen. Ein Zitat aus ihrem aktuellen Album soll das untermalen: „The Hourglass has turned“ (Symbolic-Scarvest)
Mit ihrem aktuellen Album Scarvest haben sie diesen Stil offenbar gefunden. Die Band kombiniert verschiedene Elemente von Modern und Melodic Death Metal und machen sogar vor einem Hauch Old School nicht halt.
Ich bin gespannt und muss direkt einschalten.

Der acht Song lange Silberling beginnt mit dem Breaker Everlasting. Ein ausgiebiger Gitarrenriff schallt mir um die Ohren und wird mit sauberen Drumms gut untermalt. Die dunklen Growls sind noch klar zu verstehen und werden von hellen Shouts unterstützt. Anders als zum Beispiel Artas singen die Deutschen hier auf Englisch und scheinen ihr Handwerk absolut zu beherrschen. Der Song ist zwar lang, marschiert aber in einem gutem Midtempo gut voran und stößt bei mir auf Gefallen. Die dunklen Growls werden hin und wieder mit helleren Growls unterbrochen, was die zweistimmige Formation wirklich in neuem Licht erscheinen lässt. Zwar ist dieser Stil des Modern Metal nicht neu, aber bisher lediglich von relativ unbekannten Bands ausgeübt. My Decadence aus Aachen waren die ersten, die mir diesen zeigten.

The Greed ist ruhiger als sein Vorgänger. Aber nur zu Beginn. Schnell schlägt er in harte, krasse Drumms um und erinnert sogar ein bisschen an Bloodbath. Jedoch nur in einigen stimmlichen Parts. Trotzdem gut gelungen.
Auch Archilles´Sons bleibt dabei. Was einmal klappt, klappt auch das zweite Mal. Jetzt folgt ein Genreumschwung. Der Melodic Death Metal wird stark erkennbar und äußert sich nach und nach immer mehr. Allerdings ist die Scream Vocal- Einlage für dieses Genre eher ungewöhnlich.In der Mitte des Tracks gibt es eine schöne Gitarreneinlage, die so hart gespielt ist, dass ich mir das gerne mal live anhören würde. Regen unterbricht den harten Stil. Eine ruhig gespielte Gitarre sorgt für ein gelungenes Maß an Abwechslung, welche genau richtig im Album positioniert ist.

Der Song MySery gibt ein kleines Zwischenspiel, ganz ohne die permanent krasse Double-Base. Es wirkt so, als wäre das Album kurz vor einem Umschwung. Die Gitarre ist göttlich gespielt und lockert die Atmosphäre super auf.
Der Umschwung ist bemerkbar, aber nicht gravierend. Bei Bittersweet erklingt, entgegen den Erwartungen nach dem Namen, keine Ballade. Eher eine aggressive Hass-Tyrade. Macht nichts, ich bin zufrieden.
Wer bei dem letzten Song bis zum Ende durchhält und nicht abschaltet, bekommt noch eine lustige Überraschung, die ich nicht vorweg nehmen will.

Fazit: Eine neue Welle des Melodic Death? Möglich, dass ist mittlerweile die dritte deutsche Band, die diesen Genremix spielt. Hier könnte ein neues Genre entstehen, das noch völlig unbekannt ist. Ich kann den Machern der Scheibe nur gratulieren: ein wirklich gelungenes Album! Wer experimentierfreudig ist und den Melodic Death Metal mag, kann hier getrost zuschlagen. Einzig die etwas unprofessionell wirkende Aufmachung trübt den Glanz des Albums. Etwas zu wenig, zu wenig Songs, zu wenig Abwechslung und zu wenig Durchhaltevermögen. Dazu kommen die Soli, die in beinahe jedem Track zu genau der selben Zeit einsetzen. Anspieltipps: Everlasting und Bittersweet
Tim F.
8
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