The Rock & Riot Tour, Gloomball & Support am 27.11.2015 in der Rockschicht, Viersen

“Rock in der Rockschicht“

Eventname: The Rock & Riot Tour

Headliner: Gloomball

Vorband: The Bulletmonks

Ort: Rockschicht, Viersen

Datum: 27.11.2015

Kosten: Eintritt frei

Genre: Rock

Link: https://www.facebook.com/events/1646512845625083/

Setlisten:

  1. No More Warnings
  2. Enemy State
  3. So Wrong
  4. Gotta Feel It
  5. I Need A Lightsaber
  6. Do You Believe?
  7. Frontline
  8. No Gain Just Pain
  9. The Trick
  10. Don’t Mess With The Barkeeper
  11. Canned Insanity
  12. Hell’s Loose
  13. Back In The Desert
  14. Chicago

  1. Overcome
  2. Straight To Hell
  3. Monster
  4. Unbreakable
  5. We Do Belong
  6. More And More
  7. Towards The Sun
  8. Blown Away And Gone
  9. All Beauty Dies
  10. Hands In Blood
  11. Turn The Page (Metallica Cover, Acoustic)
  12. Nutshell (Alice In Chains Cover, Acoustic)
  13. One More Day (Acoustic)
  14. Blood Red World
  15. The Distance

Zugaben:

  1. Burning Gasoline
  2. No Easy Way Out

 

2015 11 27 - Konzertplakat

Die Band Gloomball aus Mannheim hat bislang zwei Alben veröffentlicht, zu denen ich die Reviews schreiben durfte – und beide Alben haben die neun Punkte nur knapp verpasst. Außerdem habe ich Gloomball auch schon als Support für Darkhaus erleben können. Was liegt also näher, als die Chance zu ergreifen, die Jungs noch einmal live zu sehen, vor allem, wenn die Show wieder so schön in der Nähe stattfindet? Die Band The Bulletmonks aus Nürnberg kenne ich bis dato noch nicht und auch die Rockschicht in Viersen besuche ich heute zum ersten, aber sicherlich nicht zum letzten Mal.

Was mich etwas irritiert, ist, dass Einlass erst ab 20:30 Uhr ist. Das erklärt Tappi von der Rockschicht damit, dass dann der nebenan im gleichen Gebäude liegende Heimwerkermarkt schließt und man erst danach den Betrieb aufnehmen kann. Dafür hat man allerdings keine Probleme mit irgendwelchen Sperrstunden, kann also auch nach 23:00 Uhr noch Krach machen. Na gut, bei zwei Bands dürfte es ja dann trotzdem nicht allzu spät werden, denke ich so bei mir…

Im Jahr 2009 hat die Band The Bulletmonks ihr Debütalbum veröffentlicht, zwei weitere Alben folgten in den Jahren 2012 und 2014. Da kann man natürlich für die Setliste aus dem Vollen schöpfen, und das tun die Jungs auch. Dass sie nach ihren Supporttouren für D-A-D, Volbeat, U.D.O. oder W.A.S.P. und weiteren über 150 gespielten Shows in Europa über eine Menge Bühnenerfahrung verfügen, merkt man ihnen sofort an. Mit sehr viel Pfeffer im Hintern geht es gleich mal richtig los, bis auf logischerweise Schlagzeuger Bristle Brush Johnson sind die Jungs ständig auf der Bühne unterwegs und legen eine unglaubliche Spielfreude an den Tag. Den musikalischen Stil von The Bulletmonks einzuordnen, fällt mir unglaublich schwer. Auf ihrer Facebook-Seite beschreiben die Jungs ihn als „Rock played with a heavy metal attitude!“, und dem kann ich mich schon anschließen. Manchmal klingt noch ein wenig Punkrock durch, auch Blues-Elemente sind hin und wieder zu hören. Ansatzweise kann man vielleicht die Bands Airbourne oder The Answer zum Vergleich heranziehen. Auf jeden Fall sind die Songs überwiegend mächtig temporeich und sorgen eher dafür, dass ich mit einem Fuß wippe, als dass ich headbange. Zwischendurch gibt es auch immer wieder launige Ansagen von Sänger Tyler Voxx. Zunächst einmal vergisst er aber einen Song und bringt dadurch die Reihenfolge der Setliste durcheinander, so dass die Jungs öfters als geplant ihre Gitarren neu stimmen müssen. Dafür entschuldigt er sich dann in der Folge auch immer wieder sehr zerknirscht. Aber bei dem Dackelblick kann ihm ja niemand der Anwesenden böse sein 😀 Dann erzählt er, wie es zum Song Don’t Mess With The Barkeeper kam. Man wollte nämlich endlich einmal eine Huldigung an Gott verfassen, und da der Barkeeper ja in jeder Lokalität so etwas wie ein Gott sei, und man es sich nicht mit diesem verscherzen sollte, entstand der Songtitel. Einem sehr viel traurigeren Anlass, nämlich den Anschlägen in Paris am 13.11., widmet Tyler Voxx den Titel Hell’s Loose. Auch dort waren Musikfans versammelt, um einen fröhlichen Abend mit toller Musik zu erleben, genauso, wie wir heute alle hier sind. Aber wir werden uns alle dem Terror nicht beugen und uns den Spaß nicht nehmen lassen. Den hat man bei einer Show von The Bulletmonks definitiv, und der Spaß geht ja noch weiter, wobei es jetzt bereits 22:30 Uhr ist. Da haben The Bulletmonks doch tatsächlich eine ganze Stunde gespielt!

Während eines Intros betreten dann die Mitglieder von Gloomball die Bühne und treten mit dem ersten Song des Debütalbums The Distance, nämlich Overcome, das Gaspedal gleich mal bis zum Anschlag durch. Ich habe die Jungs aus Mannheim ja schon im November 2014 als eine richtig gute Liveband erleben können, bei denen nichts gekünstelt oder einstudiert ist. Auch heute legen sie sich wieder richtig ins Zeug und können auch mit einem Album weniger als The Bulletmonks bei den Songs aus dem Vollen schöpfen, wobei die Setliste schön zwischen beiden Alben aufgeteilt ist. Ich bin dann wahrscheinlich nicht die Einzige, die etwas überrascht ist, als bis auf Sänger Alen Ljubic und Gitarrist Björn Daigger alle anderen Bandmitglieder die Bühne verlassen und sich Björn dann die Akustikgitarre schnappt und auf einem Barhocker niederlässt. Aber jetzt gibt es tatsächlich drei Songs in sehr schönen Akustikversionen, nur Gesang und Gitarre, auf die Ohren. Dass es sich beim ersten dieser drei Songs um ein Cover des Metallica-Songs Turn The Page handelt, kann ich noch mehr oder weniger problemlos heraushören, der zweite sagt mir allerdings gar nichts. Damit bin ich aber wohl eher in der Mehrheit, denn es gibt im Publikum nicht allzu viele, die diese Coverversion vom Alice In Chain-Song Nutshell mitsingen können. Der dritte Song des Akustiksets ist dann ein Gloomball-Song, nämlich One More Day vom zweiten Album The Quiet Monster. Zum Abschluss des regulären Sets gibt es dann mit The Distance das wohl immer noch bekannteste Stück von Gloomball, ich bin jedenfalls durch das dazugehörige Video auf diese tolle Band gestoßen. Aber natürlich wird der Headliner des heutigen Abends nicht ohne eine Zugabe entlassen, und so dürfen Gloomball sich erst nach den beiden letzten Songs Burning Gasoline und No Easy Way Out, der außerordentlich gut gelungenen Coverversion des gleichnamigen Songs von Robert M. Tepper aus dem Film Rocky IV, verabschieden. Und mittlerweile ist es dann auch 0:20 Uhr geworden, von wegen, allzu spät wird es nicht werden! 😀

Auch hier in der Rockschicht werde ich mal wieder in meiner Vorliebe für die etwas kleineren Events bestätigt. Der Merchstand, den sich beide Bands einträchtig teilen, wird von Bandmitgliedern besetzt, auch an der Theke oder mitten im Lokal kann man vor und nach den Auftritten noch ein paar Worte wechseln. Für mich heißt es dann aber doch, die Heimfahrt anzutreten, die heute erfreulicherweise nicht allzu lange dauert.