Transnight – The Big Rip

“Oldschool Thrash meets heavy Shouts!“

Artist: Transnight

Herkunft: Marl, Ruhrgebiet, Deutschland

Album: The Big Rip

Spiellänge: 41:28 Minuten (mit Bonustracks: 49:06 Minuten)

Genre: Heavy Metal

Release: 17.11.2012

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.transnight.info

Produktion: Redhead Studios, Kiel

Bandmitglieder:

Gesang – Dave Ivanov
Gitarre – Christoph Roth
Bass – Markus Roth
Schlagzeug – Daniel Roth

Tracklist:

  1. From The Inside Torn Apart
  2. Transylvanian Night
  3. Project Satan
  4. Playing Chess
  5. Back In The House Again
  6. Welcome To Euphoristan
  7. The Running Man
  8. All The Good Things End
  9. The Big Rip
  10. Black Tranquility
  11. When The Gods Of Metal Die (Bonus Song)
  12. Destroyer (Bonus Song / Twisted Sister Cover)

Transnight - The Big Rip
Die bereits 1999 in Marl gegründete Metalkapelle Transnight besitzt seit 2008 ein stabiles Line-Up und veröffentlicht mit The Big Rip ihr drittes Full Length-Album. Konnte das Quartett für seinen 2011er Output The Dark Half noch Pure Steel Records als Partner für die Veröffentlichung gewinnen, sind die Jungs nun wieder auf sich allein gestellt. Dies mag der Grund dafür sein, dass der neue Silberling bisher ausschließlich über die Homepage beziehungsweise über http://www.skullmerch.com vertrieben wird und bis dato auch nur in einer auf 100 Stück limitierten Digipack-Version zu haben ist, welche allerdings mit zwei Bonustracks aufwartet, die mir für das Review leider nicht zur Verfügung stehen.

Bereits der Opener From The Inside Torn Apart zeigt, wohin die Reise geht: Ein trashiger Sound trifft 80er Jahre Heavy-Shouts. Dabei treiben solides Drumming und eingängige Riffs das Stück voran und auch Sänger Dave beweist, dass er sich weiterentwickelt hat. Stilistisch erinnert mich der durchaus ausdrucksstarke Gesang etwas an Rob Halford, dessen Klasse er allerdings nicht erreicht. Das folgende Transylvanian Night tritt von vorne herein ordentlich Hintern und überzeugt durch einen düster stampfenden Beat im Mittelteil, teilweise geile Screams und einen enorm eingängigen
Chorus. Ein an Manowar erinnerndes Motorengeräusch leitet Project Satan ein, das sich zu Beginn als reine Thrashnummer präsentiert und sich durch harte Riffs und schnelles Drumming mit facettenreichem Gesang auszeichnet. Ab der Halbzeit dominiert jedoch der stampfende Rhythmus nebst den recht hohen Shouts. Den Abschluss des ersten Blocks bildet Playing Chess, welches mit einer schönen Melodie zunächst balladesk
beginnt. Mit Einsetzen des Schlagwerks werden jedoch auch die Riffs deutlich härter und die Nummer nimmt gewaltig an Fahrt auf. Zu einem treibenden Beat werden ein eingängiger Gesang und teilweise verspielte Riffs geboten, bis das Stück seinen wiederum balladenhaften, sehr melodiösen Ausklang findet.

Das sich anschließende Back In The House Again ist der erste Song der Bandgeschichte, bei welchem man auf die Mithilfe eines Gastmusikers setzt. Und dies indem Helena Richter die Stimme eines Geistes intoniert. Der verstörende Beginn des Stückes könnte durchaus dem Soundtrack eines Horrorfilms entnommen sein. Im weiteren Verlauf hebt sich die Nummer allerdings nicht sonderlich von den vorangegangenen Liedern ab. Zu
erwähnen sind hier nur die hervorgehobenen Bassläufe im Mittelpart und eben der im letzten Drittel dargebotene Einsatz der weiblichen Geisterstimme.

Bei Welcome To Euphoristan handelt es sich erneut um eine schnelle Thrashnummer, die mit einem sehr eingängigen Chorus aufwartet und sich thematisch dem Drogenmissbrauch angesichts von Zukunftsängsten und Alltagsproblemen widmet. Das folgende The Running Man offenbart schon beim ersten Hören ein gewisses Hitpotential. Ein stampfender Beat gepaart mit tiefen, fetten Riffs treibt den Song voran, der allerdings von ruhigeren Passagen aufgebrochen wird und vor allem beim genialen Chorus zum Mitsingen einlädt. Auch All The Good Things End ist ein solides, thrahiges Stück Metall mit den gewohnten Gesangslinien. Allerdings bleibt die Nummer – gerade im Vergleich mit dem extrem einprägsamen Vorgänger – etwas platt.

Das Titelstück The Big Rip ist dagegen wieder ein richtiger Hammer! Der Track startet mit einem geilen Chorus, der wahrscheinlich auch live gut ankommen wird. Ansonsten prescht die Instrumentalfraktion volles Brett nach vorn und überzeugt insgesamt durch sehr solides Spiel. Auch der tolle Violineneinsatz der Gastmusikerin Jule Schwarz weiß zu überzeugen und unterstreicht den Facettenreichtum der Band. Das Stück endet mit einem
kurzen Violinensolo und geht damit fast nahtlos in das durchweg gelungene Instrumental Black Tranquility über, welches (in Ermangelung der Bonustracks) einen sehr melodischen, ruhigen Abschluss der Scheibe darstellt.

Fazit: Transnight haben sich mit The Big Rip ohne Frage weiterentwickelt. Der Sound ist insgesamt direkter als auf dem Vorgänger und die Stücke laden fast durchweg zum Headbangen ein. Wer also auf die beschriebene Mischung aus Oldschool Thrash und heavy Shouts der 80er Jahre abfährt, sollte hier unbedingt mal reinhören und bei Gefallen natürlich sofort zuschlagen, zumal die Digipack-Version mit ihrer 100er Auflage ziemlich schnell vergriffen sein dürfte. Anspieltipps: Transylvanian Night, Playing Chess, The Running Man und The Big Rip
Christian G.
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