Trollzorn & Black Skull Records Label Compilation II

“Leider nur Promo!“

Artist: Various Artists

Album: Trollzorn & Black Skull Records Label Compilation II

Spiellänge: 65:41 Minuten

Genre: Pagan, Black Metal, Death Metal, Folk, Mittelalter

Release: Sommer 2012

Label: Trollzorn; Black Skull Records

Link: http://www.Trollzorn.de; http://www.Blackskullrecords.de

Trackliste:

  1. Träumen von Aurora – Parfüm
  2. Timor et Tremor – Solstice
  3. [Aldaaron – Játteindrai la Pureté
  4. Vogelfrey – Lindwurm Massaker
  5. The Privateer – Last Journey
  6. Harpyie – Hundertdreyssig
  7. Svartby – Done with the Wind
  8. Vardlokkur – Den indre Deamon
  9. Ragnaröek – Eiskalt
  10. Ivenberg – Traurige neue Welt
  11. Gernotshagen – Blinde Wut
  12. Kromlek – Creation`s crowning Glory
  13. Obscurity – Weltenbrand
  14. Ignis Fatuu – Spiel des Lebens
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Mit der vorliegenden Scheibe präsentieren die beiden kleinen Labels Trollzorn und Black Skull Records, die sich vorwiegend auf Pagan, Viking und Folk Metal sowie Black Metal spezialisiert haben, ihre Schützlinge und deren aktuelle Veröffentlichungen. Dabei dient die Compilation, wie schon der 2010er Vorgänger, reinen Promotionszwecken und wird nicht regulär veröffentlicht. Die verschiedenen Genres, die dabei bedient werden, harmonieren insgesamt sehr gut und gehen bisweilen fließend ineinander über.

Der Großteil der hier vorgestellten Bands hat seine aktuellen Alben zwischen Herbst 2011 und Frühsommer 2012 veröffentlicht, sodass der ein oder andere Track bereits bekannt sein dürfte. Darüber hinaus stehen auf der Seite von Time for Metal bereits acht zugehörige Reviews zur Verfügung, auf welche ich hiermit verweise:

Track 1 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=5138
Track 2 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=4885
Track 3 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=4279
Track 4 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=4349
Track 5 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=4342
Track 6 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=4647
Track 7 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=3109
Track 8 https://www.time-for-metal.eu/include.php?path=article&contentid=3162

Demnach werde ich mich auf die verbleibenden – noch nicht besprochenen – Songs beschränken. Deren Erster ist Eiskalt der Schweriner Mittelalter Metaller von Ragnaröek. Die Nummer tritt von den ersten Sekunden an ordentlich Hintern und erinnert an die härteren Stücke von In Extremo, wobei der Gesang noch eine Spur derber ausfällt. Das Drumming bleibt durchweg eingängig und die Sackpfeifen laden zum Tanzen ein. Schade nur, dass mittelalterliches und modernes Instrumentarium eher neben- als miteinander eingesetzt werden.

Mit Traurige neue Welt stellen die aus dem fränkischen Coburg stammenden Ivenberg ihr 2011er Album Wunden vor. Bei dem Song handelt es sich um eine solide, einprägsame Melodic Death Metal-Nummer die zu überzeugen weiß. Textlich greift das Quartett die Hirngespinste eines Amokläufers auf, welcher letztlich unter wahnsinnigem Lachen abdrückt. Bleibt nur zu hoffen, dass diese oder ähnliche Gedanken nicht der Grund für
die Auflösung der Band im Winter letzten Jahres waren.

Als nächsten Song kündigt die Trackliste Blinde Wut von Gernotshagen an. Schnell entpuppt sich die Nummer jedoch als ein Auszug des Titelstücks des letztjährigen Albums Weltenbrand der Thüringer, mit welchem sie den für sie typischen melodiösen Pagan Metal mit deutschem Gesang zelebrieren. Trotz der kurzzeitigen Verwirrung überzeugt die Nummer vor allem durch eine vielschichtige Atmosphäre und den ausdrucksstarken
Gesang. Eine klare Kaufempfehlung für Fans des mystischen Pagan Metal!

Song vertauscht – kann ja mal passieren. Song vergessen – eigentlich nicht! Dennoch ist hier genau dies passiert. Vollmundig kündigt NhéVanN von Kromlek persönlich das Stück Creation`s Crowning Glory an … und nichts passiert. Macht nichts! Die Jungs haben sich sowieso im Frühjahr aufgelöst.

Mit dem folgenden Weltenbrand präsentieren die bergischen Löwen von Obscurity ihre Interpretation der gleichnamigen mythischen Katastrophe im Zuge des Ragnarök. Allerdings fällt das Stück deutlich härter aus als die Deutung von Gernotshagen. Obscurity bieten dabei einen treibenden Pagan Death Metal, bei welchem vor allem die geilen Growls von Agalaz zu überzeugen wissen. Das demnächst erscheinende, selbstbetitelte Album sollte nicht unbeachtet bleiben!

Den Abschluss der Compilation bilden Ignis Fatuu mit Spiel des Lebens. Hier wird tanzbarer Mittelalter Rock mit sehr einprägsamem Refrain geboten. Musikalisch besticht hier besonders das Zusammenspiel von harten Riffs und Drums auf der einen und verspielter Blockflöte auf der anderen Seite. Thematisch befasst sich das Stück mit der Unausweichlichkeit des Todes, ohne dabei jedoch seine fröhliche Grundstimmung
zu verlieren. Das zugehörige Album nennt sich Neue Ufer und sollte unbedingt angeschafft werden!

Fazit: Trollzorn und Black Skull Records stellen mit dieser Compilation den Facettenreichtum ihrer Vertragsbands unter Beweis. Die Zusammenstellung fällt durchweg gelungen aus, auch wenn kleinere Mängel bei einzelnen Interpreten durchaus wahrzunehmen sind und insgesamt natürlich kein Rückschluss auf die einzelnen Alben gewonnen werden kann. Nichtsdestotrotz lädt die Compilation dazu ein, sich mit der ein oder anderen unbekannten Combo näher auseinander zu setzen. Einzige Mankos dieser Scheibe bleiben der nichtvorhandene Song von Kromlek und die falsche Titelangabe bei Gernotshagen, was meiner Meinung nach gerade bei Veröffentlichungen, welche reinen Promozwecken dienen, nicht passieren darf. Ansonsten dreht die Scheibe weiter ihre Runden in meinem Player, weshalb die Frage bleibt, warum die Compilation nicht veröffentlicht wird. Anspieltipps : Vogelfrey, Vardlokkur, Gernotshagen, Obscurity, Ignis Fatuu
Christian G.
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