Tuska vom 01.07.2016 – 03.07.2016 in Helsinki, Finnland (Vorbericht)

“So sieht ein Line-Up aus!“

Eventname: Tuska 2016

Bands: Ghost, Avantasia, Children Of Bodom, Testament, Anthrax, Behemoth, Katatonia, Stam1na, Kvelertak, Hatebreed, Turmion Kältilöt, Gojira, With The Dead, Lordi, Swallow The Sun, Cain’s Offering, Diablo, Primordial, Thunderstone, Tsjuder, Cattle Decapitation, Obscura, Havok, Nervosa, Myrkur, Delain, Mantar, Beast In Black, Jess And The Ancient Ones, Brymir, Circle, Omnium Gatherum, Man With A Mission, Lord Vicar, Bendover, Crimson Sun, Mörbid Vomit, Whorion, Morket, Block Buster, Fuck-Ushima, Blaakyum, Frosttide, Nuclear Omnicide, Embreach

Ort:
Sivilahti, Helsinki

Datum: 01.07.16 – 03.07. 16

Kosten: 125€

Genre: Metal

Link: http://www.tuska-festival.fi/

Tuska

Dass es heutzutage immer noch länderspezifische Unterschiede gibt, kann man selbstredend an vielen Faktoren festmachen. Einer davon ist, in diesem Fall zu meinem eigenen Nachteil, die musikalischen Vorlieben der einzelnen Nationen. Was bei uns im deutschen Lande als Volksmusik tituliert wird, ist hinreichend bekannterweise absolute Sparflamme im Vergleich zu dem, was man mit Musik eigentlich so machen kann.

Man hört es schon im Radio: In Deutschland gibt es die irrsinnigsten Reglementierungen, wann ein Lied im Radio überhaupt gespielt werden darf. In Finnland, wo auch das Tuska stattfindet, laufen auch Lieder im Radio, die nicht dem immer gleichen Algorithmus entsprungen sind. Dadurch entsteht eine ganz andere Diversität, die ja, zumindest wenn es um den Begriff geht, immer vehement gefordert wird, natürlich nicht auf die Musik bezogen. Denn eine Diversität im fremdgesteuerten Musikkonsum bedeutet auch, dass nicht jeder jederzeit mit dem Inhalt zufrieden sein kann, was eh eine Chimäre der siechenden Musikindustrie ist.

Doch dieser Versuch, den Geschmack der Leute gleichzuschalten oder zumindest in gewisse Bahnen zu lenken, findet man leider auch bei den Festivals in Deutschland. Häufig werden keine Risiken mehr eingegangen, es wird versucht, alles so homogen wie möglich zusammenzustellen, dem zahlenden Konsumenten darf man eine aus seiner subjektiven Sicht „Fehleinladung“ nicht zumuten, außer der eingeladene Künstler ist so daneben, dass man sich selber total offen für Neues empfindet, dass man mit stolzer Brust sich zu Alligatoah oder Jan Delay begibt, innerlich an seiner eigenen Musikkompetenz zweifelnd.

Das Tuska zeigt, wie es richtig geht. Natürlich wird ein Ghost-Fan nicht zwangsläufig bei Tsjuder vor der Bühne stehen und Nachwuchs vom Frontmann fordern, natürlich wird ein Lordi-Fan über die Beschreibung eines öffentlichen Freibades der Band Cattle Decapitation nicht ganz so oxytocinproduzierend sein, aber es wird eine unglaubliche Spannweite an richtigen Metalbands geboten und damit ein richtiges Metal-Festival veranstaltet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Finnen wissen, was Musik ist, die Finnen wissen, was ein Metal-Festival ist und die Finnen beweisen mit dem Tuska, wie eine ordentliche Selektion von Bands aussehen kann.