Under That Spell im Interview

Artist: Under That Spell

Genre: Black Metal

Label: War Anthem Records / Soulfood

Link: http://www.underthatspell.com/

Klingt wie: Helrunar, Satyricon (altes Material), Enslaved

Bandmitglieder:

Euphorion – Schlagzeug
Abyss – Gesang
Sin – Bass
Dionysos – Gitarre

Time For Metal / Rene:
Moin Under That Spell,

erst einmal ein herzlichen Dank an euch, dass ihr Zeit für ein Interview gefunden habt. Beginnen möchte ich passend zum Anlass mit eurem neuen Album „Black Sun Zenith“, welches erst vor zwei Wochen veröffentlicht wurde. Könnt ihr euch dafür als erstes einmal unseren Lesern vorstellen, die von Under That Spell noch nichts gehört haben ?

Under That Spell / Dionysos:
Nach meinem Ausstieg bei Helrunar haben wir uns ca. vor drei Jahren gegründet und über War Anthem
Records das Debut „Apotheosis“ veröffentlicht, die Platte betourt etc… Die Band besteht aus Abyss am Gesang, Euphorion an den Drums, Sin am Bass und mir an der Gitarre.
Time For Metal / Rene:
Die Musik, mit der ihr auf Beutezug geht, betitelt ihr als traditionellem Black Metal der frühen Neunziger Jahre, gepaart mit tiefschwarzem, avantgardistischem Black Metal. Wann war für euch klar, dass ihr diesen Weg der schwarzen Klänge einschlagen wollt ?

Under That Spell / Dionysos:
Avantgardistisch kpmmt nicht von uns. Würde ich so auch nicht verwenden… Klar war diese Richtung nie… Die Musik kommt halt so aus Dir herraus, wie sie ist. Alle weiteren Gedanken darüber hinaus würden nur das Ergebnis verfremden, die Natürlichkeit würde genommen werden.
Time For Metal / Rene:
„Black Sun Zenith“ ist durch und durch mit melancholischen Klängen und weitläufigen Riffs versehen. Wie setzt sich euer Songwriting zusammen – bzw. wie geht ihr zu Werke, um neue Stücke einzuspielen?

Under That Spell / Dionysos:
Das Songwriting kann auf verschiedene Arten geschehen, z.B. nehme ich oft grobe Demos auf, die dann zusammen erarbeitet werden. Oder aber auch aus Jams heraus, was beim neuen Album im Gegensatz zum Debüt häufiger der Fall war. Dieses Frische und Unverbrauchte hört man dem neuen Album auch gut an, denke ich. Beim Einspielen achten wir auf die richtige Atmosphäre. Diese ist natürlich
schlecht künstlich zu erzeugen… Auf jeden Fall ist das neue Album ohne Clock und Trigger aufgenommen, alles sollte so menschlich und echt wie
möglich klingen. Die neuen Songs verlangten nach diesem Sound, er transportiert perfekt die von Dir genannten Stimmungen. Auch nehmen wir schnell auf, das erhält den Spirit, das Rohe und Ungeschliffene.
Time For Metal / Rene:
Die neun neuen Werke wurden von der Presse sehr wohlwollend aufgenommen und mit reichlich Punkten belohnt und sogar als bestes deutsches Black Metal-Release des Jahres 2011 betitelt. Eine besondere Anerkennung nach der schweißtreibenden Arbeit?

Under That Spell / Dionysos:
Natürlich. Wobei ich Reviews immer kritisch gegenüber stehe. Wären die Beurteilungen negativ ausgefallen, wäre aus meiner Sicht das neue Album immer noch mein persönliches Highlight. Soviel Macht möchte ich den Kritikern nicht geben, dass sie auch meine eigene Bewertung unserer Musik beeinflussen.
Time For Metal / Rene:
Bei einem gelungen Album fragen sich viele Fans, welche Gedanken sich bei den Künstlern dahinter verbergen. Hättet ihr einmal die Zeit, ein kurzes Track-by-Track der „Black Sun Zenith“-Scheibe durchzuführen, um in kurzen Sätzen eure Gedanken zu den einzelnen Stücken wiederzugeben?

Under That Spell / Dionysos:
Ich mag diese Sachen nicht. Natürlich kann ich den Wunsch danach verstehen. Ich
bevorzuge es aber, wenn manchen Dinge verborgen bleiben und vor allem sich jeder Hörer selber die Zeit nimmt, die Musik und die Lyrics zu verstehen.
Kopfhörer auf, Texte und ab… Die eigenen Bilder, die dabei entstehen sind doch viel stärker, als wenn ich ich hier meine Gedanken als Vorlage äußere,
meinst Du nicht?
Time For Metal / Rene:
Diesen Gesichtspunkt kann ich vollkommen nachvollziehen! Der Black Metal ist in Deutschland nicht das stärkste Genre und befindet sich meist im Underground-Niveau. Welche Unterschiede seht ihr zu der skandinavischen Szene, die im Black Metal durchaus stärker ist als in Deutschland, in der Death, Trash und Heavy Metal seit Jahren das Zepter schwingen?

Under That Spell / Dionysos:
In Deutschland ist der Black Metal noch nicht Salonfähig geworden, Tagespresse, Talkshows etc. beschäftigen sich hier im Gegensatz zu Skandinavien nicht mit dieser Thematik. Dort scheint der BM viel mehr im Bewusstsein der normalen Öffentlichkeit zu stehen, was durch die Ereignisse in den 90ern auch klar sein dürfte.
Time For Metal / Rene:
Eurer Homepage entnehme ich, dass ihr am 11.11.2011 in OSNABRÜCK spielt. Dürfen sich Fans auf weitere Auftritte freuen, in denen man die neuen Werke bewundern kann oder sind für 2012 gar eine Tour und große Festivalauftritte geplant?

Under That Spell / Dionysos:
Wir sind dran. Der Konzertmarkt ist natürlich völlig überlaufen und für kleine Acts wie uns ist es schwer, das was auf die Beine zu stemmen. Wir versuchen, dass jeder, der uns sehen möchte, auch in seiner Region die Möglichkeit hierzu bekommt.
Time For Metal / Rene:
Viele Musiker haben ein besonderes Ritual bevor sie auf die Bühne gehen oder gar einen Glücksbringer. Besitzt ihr eins davon?

Under That Spell / Dionysos:
Aufgeregt hin und her- rennen und und sich gegenseitig verrückt machen, falls das als Ritual zählt.
Time For Metal / Rene:
Wo wir grade bei Konzerten sind: welches war euer mitreißendstes Erlebnis bzw. Auftritt in der Bandgeschichte von Under That Spell?

Under That Spell / Dionysos:
Das PartySan war natürlich geil, aber auch die kleinen Gigs haben oft etwas ganz besonderes. Ich genieße es immer, mit den Besuchern zu reden und Eindrücke zu bekommen, wie sie unsere Musisk aufnehmen und verstehen…
Time For Metal / Rene:
Wo positive Erlebnisse zu finden sind, gibt es meist auch negative Punkte, die man als Band durchleben muss. Könnt ihr auch diese unseren Lesern schildern?

Under That Spell / Dionysos:
Na ja, was heißt negativ… Wir betreiben die Band ja aus einer inneren Überzeugung heraus, wir müssen das ja nicht machen. Dafür nehme ich dann auch die üblichen Begleiterscheinungen wie ewiges Warten, lange Autofahrten, kein Schlaf etc in Kauf. Das gehört auch alles dazu, sonst wäre es kein Rock `n`Roll.
Time For Metal / Rene:
Wenn ihr privat nicht grade Black Metal hört, was dudelt so in eurem Radio?

Under That Spell / Dionysos:
Alles was uns gefällt. Krass, oder?! Aus dem Scheuklappen-Alter sind wir raus,jeder hat natürlich so seine Faves, ich sthe zB total auf 70erSachen oder die neueren Rotzrock-Sachen.
Time For Metal / Rene:
Als letztes möchte ich euch die Möglichkeit geben, ein offenes Wort an eure Fans zu senden.

Under That Spell / Dionysos:
Gebt dem neuen Album ein Chancen und wir sehen uns on the road! Ach ja: HÖRT MEHR MOTÖRHEAD!
Time For Metal / Rene:
Ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche euch viel Erfolg in der Zukunft!