Urfaust – Apparitions

“Von Kunst und Kunst“

Artist: Urfaust

Herkunft: Asten, Niederlande

Album: Apparitions

Spiellänge: 43:11 Minuten

Genre: Ambient Black Metal

Release: 30.01.2015

Label: Van Records

Link: https://www.facebook.com/urfaustofficial

Bandmitglieder:

Schlagzeug – VRDRBR
Gitarre, Gesang – IX

Tracklist:

1. The End Of Genetic Circles
2. Apparitions
3. The Healer
4. The River

Urfaust - Apparitions

Kennt ihr dieses Gefühl? Ihr geht in ein Museum und seht euch ganz viele tolle Bilder an. Neben dem Bild hängt manchmal ein kleines Schild, auf dem der Preis steht, den der Künstler haben möchte, damit man dieses Bild jederzeit in seinen eigenen vier Wänden begutachten kann. Spätestens in diesem Moment werfen sich zwei Fragen auf. 1: Welche Mittel hat der Künstler konsumiert und 2: Warum bin ich noch einmal hier?

So ist es mir schon häufiger passiert. Ich gebe zu, dass mir das Gen zu fehlen scheint, dass meinem Gehirn die nötigen Informationen liefert, die Wertigkeit eines Kunstgemäldes zu beziffern. Dafür besitze ich das Gen, das „Ambient Black Metal“ versteht. Zugegeben, das ist so, als ob ich behaupten würde, dass ich ein ausgewiesener Kritiker kulinarischer Kreationen sei. Ich akkreditiere mir das Wissen aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit Musik und der Bewertung dieser, was mich zum nächsten Gleichnis bringt.

Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde eine Putzfrau verklagt, weil sie in einem Museum Dreck weggewischt hat. Man könnte meinen, das sei ihre Aufgabe, allerdings sollte der Dreckshaufen ein Kunstgemälde sein. Immer wenn ich daran denke, tauchen vor meinem Auge die Bilder einer mit Honig gefüllten Badewanne auf. Die Erschaffer bezeichnen sich selber als Künstler und wer vermag ihnen das Gegenteil zu beweisen, sind die Grenzen doch nicht definierbar.

Das Gleiche gilt für Musik und in einem ganz besonders schweren Ausmaße für Elemente des Ambients in Musik. Es kann kunstvoll eingesetzt werden, wie es Bands wie Spektr oder Darkspace mit Bravour bewiesen haben. Es kann aber auch klingen wie eine mit Honig gefüllte Badewanne, wie es Urfaust mit ihrer EP Apparitions bewiesen haben. Drei der vier Lieder kleben in den Haaren, wenn man seinen Kopf eintaucht, nur mit dem Track Apparitions haben sie der EP einen Wert gegeben. Das wiederum gefällt mir so gut wie das Begutachten von Edvard Munchs – Der Schrei.

Fazit: Drei absolut vergessenswerte Lieder finden sich auf dieser EP wieder, dafür ist das vierte Lied mit seinen Streichern und seinen Loops mehr als nur interessant und weiß zu begeistern. Das ist für eine Bewertung im hohen oder gar mittleren Bereich zu wenig, wer nach neuem Material von Urfaust lüstet, kann unabhängig der niedrigen Punktzahl sich an der einen Komposition eine Zeit lang erfreuen.

Anspieltipps: Apparitions
Gordon E.
3.5
4
3.8