Varg – Rotkäppchen

“Unglaublich unnötig…“

Artist: Varg

Herkunft: Deutschland

Album:  Rotkäppchen

Spiellänge: 46:40 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 09.10.2015

Label: Napalm Records

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Freki
Gitarre – Hati
Bass – Managarm
Schlagzeug ­ Fenrier

Tracklist:

1. Rotkäppchen 2015
2. Ein Tag wie heute (feat. Dom / Equilibrium)
3. Abendrot
4. Red Riding Hood (feat. Chris / Alestorm)
5. Rødhette (feat. Trollfest)
6. Rotkäppchen 2011
7. Rotkäppchen 2015 Karaoke
8. Rotkäppchen im Bierzelt

varg - rotkäppchen

Es ist Wolfszeit! Und somit gibt’s auch wieder was Neues von den Deutschrockern der Band Varg zu hören. Zugegeben, eine richtige Genrezuordnung lässt sich nicht festmachen, somit deklariert man es doch gern mal als Melodic­, Death­ oder sogar Metalcore. Kaum neigte sich das Wolfszeit Festival 2015 dem Ende, gibt es zwei Monate später die Rotkäppchen ­EP zu erhaschen. Mit einer Spielzeit von insgesamt 46 Minuten, die mühsam auf sieben Songs aufgeteilt wurde, wird man hier bedient. Nach zehn Jahren Bandgeschichte greifen Varg zu einer Neuauflage der einst 2011 erschienenen Edition. Unter Napalm Records erscheint dieses gute Stück, welches unter anderem schöne Illustrationen vorweist.

Mit einer Neuauflage des Songs Rotkäppchen wird man in die Scheibe eingewiesen. Ein zugegebenermaßen eher lustiges Intro. Humpa­-Marschpauken lassen einen fast schon Korpiklaani-artigen „Drunk­ Stil“ aufkommen. Eine etwas neumodische Inszenierung, die mit dem Song aus der 2011er Fassung fast nichts mehr gemeinsam hat. Finde ich das jetzt besser oder schlechter (…ich denke wohl eher letzteres)? Mit Metalcoreelementen verfeinert man die Szenerie gekonnt und vereint mehrere Ausdrucksweisen zu einem Gesamtwerk. Mit Ein Tag wie Heute trumpfen die Wölfe wie gewohnt im ganz eigenen Stil dick auf. Dom aus der Band Equilibrium bereichert das Werk und gibt seinen Senf ebenso mit in den Topf. Heraus kommen hymnenartige Kriegsstimmungen, die sich zügig über die Anlage schieben lassen. Dudelsäcke wurden mit eingespielt und runden das Gesamtwerk ab. Gesangstechnische Abwechslung gibt es in Abendbrot. Das Stück umfasst Clean-, Scream- und Growl­-Elemente. Textlich verständlich lädt es die Fans zum Auswendiglernen, Hartgesonnene sogar zum Mitsingen ein. Alestorm lässt im dritten Song, The Riding Hood, grüßen. Eine englische Fassung mit Fronter Chris, der hier seine eigene Art einstimmt und umsetzt. Gaudi! Mit Rødhette an fünfter Stelle kann ich das Rotkäppchen-­Lied bald nicht mehr hören. Trollfeststimmung kommt trotzdem auf und verleitet zum Feiern. Oder Trinken. Oder beides. Das Outro beschafft eine Tuba­-Karaokeversion für alle Fans, die noch mal das vorher auswendig Gelernte umsetzen möchten. Macht sich sicher bezahlt….als Fan. Mit 17 Minuten jedoch unangebracht und völlig unnötig.

Fazit: Ich will nicht mehr. Mit insgesamt sechs Mal dem selben Lied, welches trotz feat. diverser Musiker unglaublich eintönig über die Anlage flimmert, kann ich jetzt zwar den Text halbwegs auswendig, hat es mich aber eher Zeit und Nerven gekostet als Spaß gebracht. Für die Fans sicher eine wundervolle Anschaffung, von der ich jedoch allen anderen eher abraten möchte. Es reicht eigentlich, wenn man sich die Originalfassung zu Gemüte führt, denn diese ist nach wie vor die beste. Alles andere war weder aufregend, noch irgendwo etwas wirklich Neues. Und was ist eigentlich mit dem siebzehnminütigen Outro gemeint? Eine neue Zeltplatzhymne, die erschöpfte Festivalbesucher vom Schlafen abhalten soll? Ich werde es wohl nie erfahren....

Anspieltipp: Rotkäppchen 2011
Jasmin W.
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