Verdict – The Meaning Of Isolation

“Das Warten hat sich wie immer gelohnt!“

Artist: Verdict

Herkunft: Miltenberg am Main, Deutschland

Album: The Meaning Of Isolation

Spiellänge: 40:21 Minuten

Genre: Thrash/Death Metal

Release: 13.12.2013

Label: TWS Music

Link: https://www.facebook.com/verdictthrashmetal/info

Klingt wie: Illdisposed, Dew-Scented

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel „Ratte“ Baptista
Gitarre – Marius Pack
Gitarre – Dave Hadarik
Bass – Dave Helmstetter
Schlagzeug – Florian Bauer

Tracklist:

  1. Leader Of The Soulless
  2. Manifest Of Hate
  3. Killing Fantasies
  4. Layer Of Lies
  5. Lack Of Insight
  6. First To Fight
  7. Through The Eyes Of A Dead Man
  8. Nemesis Of God
  9. The Meaning Of Isolation

Verdict - The Meaning Of Isolation

Kaum zu glauben, dass sich Verdict tatsächlich bereits 1991 gegründet haben, um kernigen Thrash/Death Metal in teilweise melodischen Stafetten zu produzieren. Ansonsten gehen Verdict den schroffen Weg, vereinen Dew-Scented-Härte mit Hatesphere-Power, die immer wieder feine Illdisposed-Diamanten enthält. Mit The Meaning Of Isolation seht nun das vierte Studioalbum auf dem Plan, an dem kein anderer als Dan Swanö Hand angelegt hat.

Das Fans der Band haben lange auf einen Nachfolger warten müssen – zwischen den Alben bzw. Demos liegen im Schnitt immer vier Jahre. Ganz nach dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ lassen sich die Deutschen Zeit beim Songwriting sowie der Produktion. Assassin: Nation, der Vorgänger des jetzigen Werkes, wurde überraschender Weise als Eigenproduktion herausgeben, nachdem sie bereits mit Generation: Genocide ein Label in Form von dem Twilight Vertrieb gefunden hatten. Geschadet hat das Verdict weiß Gott nicht. Schon beim Opener wirken die Protagonisten tiefenentspannt und lassen in alter Stärke ihre kompakte Spielweise aus den Boxen hageln. Ein dichtes Soundgewand umfasst den Hörer, führt diesen in ständig wechselnde Geschwindigkeiten sowie treibende Doublebass-Attacken. Obwohl sich Verdict ganz klar an Bands der Szene anlehnen, nutzen sie dieses nur als kleine Stütze. Um aufrecht zu gehen, beweisen sie ein ganz eigenes Rückgrat, welches sie sich in den über zwanzig Jahren zugelegt haben.

Um Einflüsse von den technisch versierten Death Metalern zu nennen, reicht der Platz dieses Reviews gar nicht aus – von At The Gates über Edge Of Sanity blitzen auch The Duskfall-Handgriffe aus dem heftig rotierenden Fleischwolf. Headbanger mit gut trainierten Nackenmuskellaturen sind prädestiniert den Propeller in Dauerschleife zu schalten. Nach dem ruppigen Manifest Of Hate, das seinem Namen alle Ehre macht, greift wieder der Gitarrensound, der sich in den meist schnell angeschlagenen Passagen sichtlich wohlfühlt und an die glorreichen Pinball Map-Zeiten von In Flames erinnert. Einzig und allein der Gesang zieht sich im Gegensatz zur Konkurrenz aus dem Vordergrund zurück. Im Mittelfeld zwischen knackigem Schlagzeug, belebenden Bass-Rhythmen und den geschickten Gitarrenriffs fühlt sich Frontmann Daniel „Ratte“ Baptista am wohlsten.

Tempostöße gehören wie Dew Scented-Nackenbrecher zum Tagesgeschäft. Weich gespült wird bei Verdict rein gar nichts und das ist auch gut so! Zu Freude aller Fans, die Verdict zu einer der bekanntesten Underground Truppe im deutschen Raum gemacht haben, ist The Meaning Of Isolation, welches Mitte Dezember 2013 das Licht der Welt erblickt, ein voller Erfolg. Ohne Kompromisse besinnt sich die Band vom Anfang bis zum abschließenden Titeltrack The Meaning Of Isolation auf ihre Stärken.

Fazit: Das Schöne bei Verdict ist, dass man ohne Probleme zehn bis zwanzig hochklassische Bands heraushört, die Kapelle aber trotzdem einen eigenen Sound auf die vierte Platte bekommen hat. Ob damit nach über zwanzig Jahren der Schritt aus dem Underground in bekanntere Bahnen führt, ist schwer zusagen. Anhänger der kleinen Clubshows können definitiv schon mal ein Fass aufmachen, wenn Verdict bei ihnen in der Nähe zum Angriff blasen. Anspieltipps: Leader Of The Soulless, Layer Of Lies und Nemesis Of God
Rene W.
8.5
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
8.5