“Shunya – Liebe im Detail!“
Artist: Wallachia
Herkunft: Norwegen (Steinkjer)
Album: Shunya
Spiellänge: 41:03 Minuten
Genre: Melancholic Black Metal / Atmosphärischer Extrem Metal
Release: 16.11.2012
Label: Debemur Morti Productions
Link: http://www.myspace.com/wallachiaband
Klingt wie: Bathory, Disscetion und Primordial
Bandmitglieder:
Gesang, alle Gitarren, Bass – Lars Stavdal
Schlagzeug, Perkussion – Thomas Kocher
Cello – Caroline Oblasser
Orchestration – Paal André Sandnesmo
Orchestration, Gesang – Stefan Traunmüller
Violine, Viola – Anna Oklejewicz
Tracklist:
- Dual Nothingness
- Gloria In Excelsis Ego
- Ksatriya
- Enlightened By Deception
- Hypotheist
- Nostalgia Among The Ruins Of Common Sense
- Harbinger Of Vacuumanity
- Emotional Ground Zero
Seit 1992 existieren Wallachia um Lenker und Denker Lars Stavdal, der mehr als nur die Fäden der melancholischen Black Metal-Band zieht. In allen prägenden Bereichen wie Gesang, Gitarre, Bass und Synthesizer legt er persönlich die Hand an. Mit im Boot hat er fünf Musiker, die ihre Instrumente – die eigene Theatralik unterstützend – in der Musik unterbringen können. Nach Problemen Ende der Neunziger und Anfang des zweiten Jahrtausends bringt es die Truppe auf recht magere zwei Demos sowie zwei Alben, die in diesem Winter unterstützend den dritten eiskalten Longplayer dazubekommen, der den Namen Shunya trägt und vielseitige Strukturen vereint.
Melancholische Ausbrüche werden am laufenden Band in tiefgründige Melodienmuster versenkt, die sich zu jeder Zeit in extremste gesangliche Variationen ergießen. Progressive Riffs lassen Platz für atmosphärische Gaumenschmäuse, die sich wie ein dichter Nebelteppich auf die Gedanken des Hörers legen. Magisch angetrieben lösen sich diese, um im freien Fall ihre ganze Schönheit zu entfachen. Losgerissen vom Alltag schaffen es die einzelnen komplexen Werke, den Hörer in ihren Bann zu ziehen. Mit einer derartigen Hingabe wurde an den Kompositionen gefeilt, dass sich eigene kleine Universen auftun, in die der Hörer – ohne es zu wollen – hineinfällt.
Wer vom Oberbegriff „Melancholic Black Metal“ abgeschreckt wird, sollte nicht allzu viel Wert auf die Titulierung legen, da Wallachia ein weitreichendes Spektrum aufweisen, was von atmosphärischen Rock-Bands wie Woods Of Ypres oder Atoma bis hin zu düsteren Kapellen wie Enslaved, Dissection und Co. reicht. Wer von dem überraschend starken Opener Dual Nothingness noch nicht überzeugt wurde, darf sich von dem Song Gloria In Excelsis Ego, der allein gesanglich eine Augen- bzw. Ohrenweide ist, einnebeln lassen.
Aggresiv und sinnlich zugleich beweist das Album Shunya wie Gegensätze sich positiv anziehen können. Wahnsinnige Rasereien wie bei Enlightened By Deception wirken abstrakt, bilden zeitgleich aber genau die Auswüchse, die schlussendlich die Highlights setzen.