Wars – We Are Islands After All

„Überraschung im Album-Verlauf“

Artist: Wars

Herkunft: England

Album: We Are Islands After All

Spiellänge: 47:08 Minuten

Genre: Post Hardcore

Release: 27.01.2017

Label: Spinefarm Records

Link: https://www.weareallwars.com/

Tracklist:

  1. The Art Of Not Knowing
  2. Snows And Skies
  3. That By Discord Things Increase
  4. Still Waters Run Deep
  5. Sciamachy Scenes
  6. Soul-Sick
  7. Hills And Boulders
  8. Salt Flat Sailing
  9. Hailing Distance
  10. Charcoal Days

Manchmal kann man eine Band nicht kennen und dennoch können der Name des Albums sowie dessen Cover Grund genug sein, sich dieses einmal näher anzuhören. Dies gilt wohl auch für das Debütalbum der britischen Band Wars. Mit We Are Islands After All verrät bereits der Titel und auch das Cover, dass hier wohl eine interessante Tiefe – insbesondere in den Texten – erwartet werden kann – doch sind diese Erwartungen gerechtfertigt oder gehen sie eher im Laufe unter?

Der erste Song The Art of Knowing beginnt bereits mit einem vielversprechenden Intro, welches nach nur wenigen Sekunden von Screams begleitet wird, welche zwar an manchen Stellen noch etwas unsauber scheinen, aber dennoch Gefühle an den Zuhörer transportieren.

Snows And Skies beginnt mit einer leicht wilderen Note und lädt zum sofortigen Moshen ein. Eine Nummer, die live wohl definitiv nicht fehlen sollte. Auch wenn die Lyrics der Songs jeweils sehr gute inhaltliche Botschaften präsentieren, so fehlt es Wars noch etwas an Tiefe und Charakter, um diesen auch an den Zuhörer im nötigen Maße zu präsentieren.

Bereits beim dritten Song fällt auf, was sich für Wars als Problem entwickeln könnte: Den Songs fehlt es an individuellen Erkennungsmerkmalen, wodurch ein ähnlich gleichbleibendes Gefühl entsteht. Still Waters Run Deep schafft es – zumindest aus instrumenteller Sicht – sich etwas von der bisherigen Schiene abzulösen. Durch klar eingebaute Breakdowns entsteht eine Atmosphäre, die man sich zumindest live sehr gut vorstellen könnte. Sciamaching Scenes fährt einige interessante Riffs auf im Intro, wobei der Wechsel zwischen Hardcore Screams und Gesang der Band sehr gut steht und den Zuschauer gut gelaunt mitwippen lässt. Dennoch erscheinen auch hier die Screams noch insgesamt etwas schwach, wobei dies durchaus nach einiger Zeit beim Zuhörer weniger wirkt. Hardcore Fans werden mit Wars und ihrem Debütalbum aber auf jeden Fall Freude haben.

Soul Sick verschwendet keine Zeit mit langen Intros und macht quasi da weiter, wo Sciamaching Scenes aufgehört hat. Überraschend kommt hier der Gesang, welcher stark und passend musikalisch untermalt ist. Definitiv einer der stärksten und gefühlvollsten Titel.

Salt Flat Sailing präsentiert sich als einer der wohl stärksten Songs des Albums, vor allem wenn man wieder die Screams betrachtet, welche sich hier in voller Stärke präsentieren. Auch die musikalische Untermalung schafft es, die Screams gefühlvoll hervorzuheben. Hailing Distance beginnt, im Gegensatz zu seinen Vorplayern, zunächst mit Gesang, was ihm dennoch nichts an Stärke nimmt, ganz im Gegenteil: Auch hier präsentiert Wars einen der wohl stärkeren Tracks, insbesondere, weil dieser eine gewisse Seriosität ausstrahlt und gefühlvoll und stark zur selben Zeit ist.

Charcoal Days, der letzte Titel des Albums, beginnt wohl am ruhigsten – das Ende wird damit wohl ganz passend eingeleitet. Er unterstreicht noch einmal, was bereits bei den letzten Songs aufgefallen ist: Wars hat sich die besseren Songs für die zweiten Hälfte aufgehoben. Charcoal Days ist gefühlvoll, mit einer leicht nostalgischen Note und lässt das Album perfekt abschließen.

Fazit: Zu Beginn etwas schwach, dann zu einseitig und plötzlich geht es doch gut ins Ohr und präsentiert sich muskalisch und gesanglich stark – Wars hat mit We Are Islands, After All nicht unbedingt das beste Hardcore-/Post Hardcore-Album der Welt präsentiert, dieses lässt sich aber dennoch mehr als gut hören - vor allem wenn man Fans beider Genres ist. Gespannt darf man die Entwicklung der Briten wohl noch verfolgen. Eventuell könnte sich hier eine sehr gute Band mit interessantem Genremix entwickeln.

Anspieltipps: Charcoal Days, Soul Sick, Salt Flat Sailing
Anabel S.
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