Winterstorm – Cathyron

“Kein zweiter Meilenstein, aber noch immer solide!“

Artist: Winterstorm

Herkunft: Bayreuth, Deutschland

Album: Cathyron

Spiellänge: 56:13 Minuten

Genre: Heavy Metal / True Metal / Power Metal / Speed Metal

Release: 07.02.2014

Label: Noiseart Records (Universal)

Link: http://www.winterstormarea.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Alexander Schirmer
Gitarre und Background Gesang – Armin Haas
Gitarre und Background Gesang – Michael Liewald
Bassgitarre – Peter Cerveny
Schlagzeug und Background Gesang – Sebastian Albrecht

Tracklist:

  1. A Hero Rises
  2. Cathyron
  3. Far Away
  4. Burning Gates
  5. Windkeepers
  6. Down In The Seas
  7. The Maze
  8. Eldars Of Wisdom
  9. Metalavial
  10. Call Of Darkness
  11. The Elements‘ Strife

Winterstorm - Cathyron
Der Februar 2014 scheint Release-technisch ein echt guter Monat zu werden. Gerade erst am 07.01.2014 hatte ich die neue Platte von Freedom Call in den Fingern, welche am 21.02.2014 erscheinen wird, um heute mit der Neuentdeckung des vorletzten Jahres weiterzumachen – Winterstorm.

2012 hatten Winterstorm mit ihrem zweiten Release Kings Will Fall nicht nur bei uns alle nur erdenklichen Punkte abgesahnt, nein, sie wurden wirklich von allen Pressekollegen durchweg gelobt. So ist es nicht normal, dass eine relativ junge Band (Winterstorm gibt es seit 2009) innerhalb von drei Jahren nach ihrem Debütalbum fast alles erlebt hat, wovon eine Metalband träumt. Wer das Wacken Open Air, das Heidenfest und eine Tour mit der deutschen Metal A cappella-Band Van Canto in seinen Tagebüchern stehen hat, der hat nicht mehr so viel, was er toppen kann, vor allem dann nicht, wenn er bereits für mich das beste Album des Jahres 2012 auf den Markt gebracht hat.

So blicke ich jetzt auf eine Band, die schon wieder einen Meilenstein setzen muss, um nicht gleich hinter ihrem eigenen Schatten zu stehen – also hoch die Tassen (natürlich Tee – wir wollen das Album ja nüchtern bewerten), rein die Musik – jetzt kommt Cathyron.

Gewohnt episch beginnt nun also die 2014er Platte der fünf Bayreuther. A Hero Rises, das Intro des Albums, leitet gekonnt in den ersten, wirklichen Song Cathyron über. Dieser gibt preis, dass Winterstorm alles andere getan haben, als sich zu verändern. Cathyron könnte – zumindest zeitweise – ein zweiter Teil des Songs Kings Will Fall sein, welcher ebenfalls der Namensgeber des letzten Albums gewesen ist.

Etwas schwacher finde ich dieses Mal den Gesang von Alexander Schirmer, den ich beim letzten Album noch als eine melodische Version von Joakim Brodén (Sabaton) verkauft hatte. Wer hier ein Nachteil liest, der liest nicht zwischen den Zeilen. Wo der Gesang bei Kings Will Fall noch sehr leicht vergleichbar war, ist der Klang nun viel eigener, was dem Gesamtpaket eindeutig etwas mehr Profil verschafft. Dadurch, dass Alexander Schirmer jetzt etwas melodischer singt als noch vor zwei Jahren, denke ich eher an Joacim Cans (Hammerfall) als an Sabatons Frontmann, doch wäre es jetzt zu viel versprochen, wenn ich von einem engen Vergleich sprechen würde.

Mit Burning Gates dürfen nun endlich auch die Herren an den Saiteninstrumenten zeigen, was sie können. Der Song, der von Hammerfall selbst hätte stammen können, zeigt, dass man das Handwerk nicht verlernt hat und man auch Songs produzieren kann, die nicht so klingen wie schon mal von den Bayreuthern gehört.

Den Abschluss macht das orchestrale Lied The Elements’ Strife, das nochmal kurz an die guten alten Zeiten erinnert, in denen man noch mehr Viking Metal-Einlagen und symphonische Parts in die Songs gemischt hatte.

Fazit: An den Saiteninstrumenten ist alles wie gehabt – wer am Gitarrenspiel von Armin Haas, Michael Liewald und Peter Cerveny etwas auszusetzen hat, der ist wahrscheinlich kein Fan von episch angehauchtem Power Metal. Doch hat sich einiges getan im Hause Winterstorm: Der Sound ist satter geworden, der Gesang etwas melodischer und doch mag mich die Songzusammenstellung diesmal nicht wirklich vom Hocker hauen. Sicher sind die zwölf Genremixes keine Zeitverschwendung, doch fällt es einem Fan des letzten Albums schwer sich mit etwas – wenn auch nur leicht - Schwächerem abfinden zu können. Zusammengefasst bringen Winterstorm wiedermal ein Album, welches den aktuellen Standpunkt der Band zwar nicht verbessert, aber dennoch genug Stärken hat, um die Leistung zu unterstreichen. Wer Cathyron mit der Debütplatte vergleicht, würde klar 9 von 10 Punkten vergeben. Im Vergleich mit Kings Will Fall komme ich aber leider nur auf 8 von 10 Punkten, was aber noch immer sehr ansehnliche 8,5 Punkte ergibt!

Anspieltipps: Cathyron, The Maze und Burning Fields
Kai R.
8.5
8.5