Wöljager – Van’t Liëwen Un Stiäwen

“Wat de Buer nich kennt, dat frät he nich.“

Artist: Wöljager

Herkunft: Münster, Deutschland

Album: Van’t Liëwen Un Stiäwen

Spiellänge: 51:01 Minuten

Genre: Folk

Release: 29.04.2016

Label: Prophecy Productions / Auerbach Tonträger

Link: https://www.facebook.com/woeljager

Bandmitglieder:

Alles – Marcel „Skald Draugir“ Dreckmann

Tracklist:

  1. Vüörgeschicht
  2. Van’t Liëwen un Stiäwen
  3. Swatte Äer
  4. Summer
  5. Magdalene
  6. Kuem To Mi
  7. Junge Dään
  8. Üöwer De Heide
  9. Up’n Likwäg
  10. De Aolle Schwatters Föert To’n Deibel
  11. Vettainachtain
  12. Dat Glas Löp Rask
  13. Aomdniewel

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Wat? Ein Album komplett geschrieben in Münsterländer Platt? Kann das was werden?

Ja, es kann. Und wie es das kann. Marcel Dreckmann aka. Skald Draugir (Helrunar) hat sich mit seinem neuen Projekt Wöljager und dem Konzeptalbum Van’t Liëwen Un Stiäwen mal an etwas ganz Neues gewagt: Statt Black Metal gibt es nun (Neo-)Folk mit Folklore des Münsterlandes – der Heimat von Marcel Dreckmann. Und als ob das noch nicht reicht, wird nach dem Intro Vüörgeschicht auch direkt in feinstem Münsterländer Platt gesungen.

Zugegeben: Allein die Tracklist abzutippen war schon eine Herausforderung und das Verstehen der Texte ist noch mal eine Stufe schwieriger, aber es lohnt sich.

Frei dem Motto: „Wat de Buer nich kennt, dat frät he nich“, wird das Album vermutlich von vielen Seiten nur belächelt werden, da es sich doch um ein sehr spezielles Konzeptalbum handelt. Andererseits wird es jedoch auch viele Liebhaber dieser Platte geben, die den Hörer in die Welt eines „Spökenkieker“ im Münsterland des 19. Jahrhundert entführt.

Metal erwartet den Hörer auf diesem Album freilich nicht, denn es handelt sich um einen überwiegend durch klaren Gesang und Akustikgitarre geprägten Langspieler. Wen das nicht abschreckt, wer offen für ruhigere Klänge ist und vielleicht sogar Interesse an der Münsterländer Kultur hat, der wird mit Van’t Liëwen Un Stiäwen ein schönes Album für die ruhigeren Momente finden, dem man auch durchaus intensiver lauschen kann.

Fazit: Gut, Metal ist das nun wahrhaftig nicht. Dennoch liefert Marcel Dreckmann mit Van't Liëwen Un Stiäwen ein verdammt interessantes und gleichermaßen schönes Album ab, welches mir in dieser Art noch nicht untergekommen ist. Münsterländer Folklore vom Feinsten trifft auf eine kraftvolle, dunkle Stimme und entführt den Hörer in das 19. Jahrhundert des Münsterlandes.

Anspieltipp: Junge Dään
Martin W.
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